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TAGUNG: DEN FRIEDEN GEWONNEN – Städte nach 1648 im Vergleich

Am 28. und 29. September findet anlässlich der Feierlichkeiten "375 Jahre Westfälischer Frieden" in der Rüstkammer des Historischen Rathauses der Stadt Münster die Tagung "Den Frieden gewonnen - Städte nach 1648 im Vergleich" statt. Diese ist eine gemeinsame Initiative des Exzellenzclusters Religion und Politik der Uni Münster, des Instituts für vergleichende Städtegeschichte sowie des Stadtarchivs Münster.

Das Programm zur Tagung kann unter folgendem Link abgerufen werden:

Flyer zur Tagung "Den Frieden gewonnen"

Die historische Friedensforschung – und dies gilt insbesondere für diejenige zum Westfälischen Frieden – hat sich bislang vornehmlich mit den Prozessen und Faktoren beschäftigt, die zum Abschluss von Friedensvereinbarungen bzw. -verträgen geführt haben. Weit weniger im Fokus standen diejenigen Vorgänge, die auf einen solchen Friedensschluss folgten: Wie wurden Friedensvereinbarungen also wahrgenommen, inwieweit und in welcher Weise wurden sie umgesetzt? Welche Probleme waren damit und mit den Folgen des Krieges gerade auf lokaler Ebene verbunden, und wie wurde versucht, mit diesen umzugehen? Die Tagung setzt sich mit solchen Fragen auseinander, indem der Fokus auf die besonderen Bedingungen und Entwicklungen in städtischen Gesellschaften gerichtet wird. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit nach dem Westfälischen Frieden, jedoch in vergleichender Perspektive, indem weitere Nachkriegszeiten im frühneuzeitlichen West- und Mitteleuropa in den Blick genommen werden. Drei Problemkomplexe, in denen sich der ambivalente Charakter solcher Übergangszeiten vom Krieg zu einem (dauerhafteren) Frieden besonders gut greifen lässt, stehen dabei im Mittelpunkt: (1) Konfliktlagen, die als kennzeichnend für städtische Nachkriegsgesellschaften der Frühen Neuzeit erscheinen (2) die vielfältigen Fragen, die mit dem Problem der Integration und Desintegration zusammenhängen und (3) die Art und Weise, wie sich Entwicklungen der Nachkriegszeit auf den städtischen Raum auswirkten und sich in diesem manifestierten.
 

© Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest e.V.

Einladung zur Buchpräsentation

Der Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest e.V. lädt am 24.09.2023 - 11 Uhr - zur Präsentation des Buches "Soest - Geschichte der Stadt, Band 4: Soest im langen 19. Jahrhundert" in das Burghofmuseum Soest ein.

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link!

Josef Sudbrock 2005
© IStG

Trauer um Josef Sudbrock
Das IStG trauert um Josef Sudbrock, der am 15.08.2023 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Josef Sudbrock stand dem IStG von 2001 bis 2007 als Verwaltungsvorstand vor und verantwortete in dieser Zeit gemeinsam mit Prof. Peter Johanek die Neuaufstellung des IStG sowie den Umzug in die erweiterten Räumlichkeiten an der Königsstraße. 2007 wurde er zum Ehrenmitglied des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte gewählt.

Josef Sudbrock, der 1965 in den Landschaftsverband Westfalen-Lippe eingetreten war, prägte von 1974 bis 1987 als Kulturdezernent den Kulturraum Westfalen. Als Erster Landesrat verantwortete er bis 1999 den Haushalt des LWL, wobei er u.a. die Umgestaltung des ehemaligen Heeresverpflegungshauptamtes in Münster-Coerde in die „Speicherstadt“ vorangetrieben hat. Mit der ihm eigenen Kreativität, Klarheit und Durchsetzungsstärke und mit überaus großem Engagement führte Sudbrock nach seiner Pensionierung das IStG in eine neue Zeit. Unter schwierigen Bedingungen legte er durch den Umbau zur gGmbH, die Einbindung neuer Träger und die Akquirierung neuer Projekte den Grundstein für den Fortbestand des Instituts. Wichtige Vorhaben, die mit Josef Sudbrock verbunden bleiben werden, sind der „Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Westfalen“ (2011/2016) sowie “Die Speicherstadt Münster. Konversion und Denkmalschutz“ (2009). Das IStG wird Josef Sudbrock ein ehrendes Andenken bewahren.
 

Petr Bártík & Fabian Voß
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FELLOWS am IStG
Die Mitarbeiter*innen des IStG freuen sich sehr, in diesem Sommer neue Gäste, aktuell einen Praktikanten und einen Bibliotheksstipendiaten, begrüßen zu können. Weitere Wissenschaftler weden in den nächsten Wochen folgen.

Petr Bártík ist Doktorand am Lehrstuhl für Historische Hilfswissenschaften und Archivwesen an der Universität Hradec Králové (Tschechische Republik). Zudem arbeitet er als GIS-Analytiker im Ostböhmischen Museum Hradec Králové.
Im Rahmen seines Studiums spezialisierte er sich auf die Stadtgeschichte der böhmischen Königsstädte, insbesondere auf deren historische Topographie sowie Geographie. In seiner Dissertation liegt der Fokus auf der Erforschung eines der beiden Hauptplätze im historischen Zentrum von Hradec Králové, auf seiner Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte und den Menschen, die dieses Gebiet bewohnten.
Als Mitglied des wissenschaftlichen Teams des Ostböhmischen Museums nimmt Petr Bártík zusammen mit der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik an dem Projekt Historic spa sites as a cultural, urban and landscape-forming phenomenon teil, für das historische Atlanten zu den Städten Mariánské Lázně (Marienbad), Františkovy Lázně (Franzensbad) und Karlovy Vary (Karlsbad) veröffentlicht werden sollen.
Petr Bártík absolviert vom 7.8. bis 5.9.2023 sein ERASMUS+ Praktikum am IStG und unterstützt dabei das Projekt HiSMaComp.

Fabian Voß ist Doktorand am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Paderborn.
Im Rahme seines Masterstudiums spezialisierte er sich auf die Geschichte der Europäischen Vormoderne aus kultur- und politikgeschichtlicher Sicht. Hierbei spielten Buch- und italienische Architekturgeschichte eine besondere Rolle.
Sein Dissertationsvorhaben mit dem Arbeitstitel Papstherrschaft im Raumentwurf. Die Architekturbücher Domenico Fontanas (1543–1607) und das Rom Sixtus V. greift diese Teilbereiche auf. Möglichkeiten zur Erschließung italienischer Bibliotheken und Archive ergaben sich aus Stipendien der Stiftung der deutschen Wirtschaft und des Historischen Instituts in Rom.
Ausgehend von Fontanas Publikationen fragt Fabian Voß nach den Erzähl- und Bildstrategien, die diese zum Werbemittel für Papst Sixtus V. (1585–1590), vor allem aber für den päpstlichen Hofarchitekten selbst machten. Den politischen Reformprozessen, die Fontana anspricht und an denen er führend beteiligt war, geht die Arbeit darüber hinaus anhand archivalischer Quellen nach. Aus ihnen ergibt sich das Bild einer veritablen päpstlichen Baupolitik, deren Organisation Fontana kommissarisch leitete.
Als Bibliotheksstipendiat forscht Fabian Voß vom 15.7. bis 15.9. am IStG zur politischen Funktion und Karriere Fontanas vor dem Hintergrund der Erweiterung des römischen Judenghettos (1589). Dazu stellt er diese in den weiteren Kontext einer kalkulierenden ‚Toleranzpolitik‘ des nachtridentinischen Papsttums.
 

Stellenausschreibung: studentische Hilfskraft für den Bereich EDV und Digital Humanities gesucht!

Das Team des Instituts für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

eine studentische Hilfskraft im Bereich EDV / Projektarbeit Digital Humanities
Tätigkeitsbereiche und Anforderungen:

  • First-Level-Support (EDV-Betreuung) in Zusammenarbeit mit IVV1 und der WWU IT
  • Unterstützung bei der Pflege der Webseiten des Instituts (Imperia, HTML)
  • Pflege von Forschungsdatenbanken (Datenmodellierung und Datenbankentwicklung, SQL-Kenntnisse sind von Vorteil)
  • Interesse an Themen der Digital Humanities
  • Grundlegende Programmierkenntnisse sind von Vorteil (JavaScript, PHP)
  • Bereitschaft sich in Themen wie die obigen einzuarbeiten
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen per E-Mail an  Dr. Angelika Lampen
Fragen beantworten wir Ihnen gerne vorab unter Tel. 0251-8327514.

 

v.l.n.r.: Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Dr. Christof Spannhoff, Prof. Dr. Thomas Zotz, Prof. Dr. Peter Johanek, Michael Pavlicic, Prof. Dr. Manfred Balzer, Dr. Martin Kroker, Dr. Angelika Lampen
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Präsentation des Bandes „Pfalzen in Westfalen“ am 21. Juni 2023 in Paderborn

Am Abend des 21. Juni 2023 wurde im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn der Band „Pfalzen in Westfalen“ feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Teil des „Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters“ ist dieser Band nach über zehnjähriger Grundlagenforschung mehrerer renommierter Historiker*innen erschienen, die eng mit dem Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster und dem Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Göttingen zusammengearbeitet haben. ...

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Freitags-Kolloquium Münster nach 1648 – Konflikte und Alltag in einer städtischen Gesellschaft im Übergang am 07.07.2023

Fürstenberghaus Vorlesungssaal F3 | Domplatz 20-22, 48143 Münster | 14 Uhr c.t.

In der historischen Friedensforschung insbesondere zum Westfälischen Frieden wird bislang der Fokus auf die Frage gerichtet, wie es zu Friedensschlüssen kam und was diese ermöglichte. Dagegen sind diejenigen Vorgänge, die auf einen Friedensschluss folgten, weit weniger in den Blick geraten. Die vier Vorträge, die aus einem von Ulrike Ludwig und Philip Hoffmann-Rehnitz geleiteten studentischen Forschungsprojekt hervorgehen, untersuchen aus einer stadtgeschichtlichen Perspektive die Zeit nach dem Abschluss des Westfälischen Friedens für den Münsteraner Fall und damit für eine Stadt, der durch ihre Funktion als Kongressort bis 1648/49 eine Sonderrolle innerhalb der Städtelandschaft des Reichs zukam. Das Augenmerk wird dabei auf das städtische Binnenleben und damit auf Bereiche der Münsteraner Stadtgeschichte gerichtet, die für die Zeit nach 1648 (aber auch für die Kongresszeit) bislang noch kaum untersucht sind. Ausgangspunkt des Projekts, das in enger Kooperation mit dem Stadtarchiv Münster durchgeführt wird, ist eine Auswertung der Ratsprotokolle als eines seriellen Seismographen städtischer Konfliktlagen. Hieraus sind einzelne thematische Schwerpunkte erwachsen. Diese umfassen die städtische Finanzpolitik (mit einem Fokus auf das Gruetamt), die städtische Policey und Aufwandsgesetzgebung (v. a. zu Hochzeiten) sowie rechtliche Auseinandersetzungen wegen straffällig gewordener Soldaten. Eng verbunden ist das Projekt mit der für September 2023 geplanten und vom IStG mitorganisierten Tagung „Den Frieden gewonnen? Städte nach 1648 im Vergleich“.
Link zur Webseite der Tagung

Simon Müller | Die Münsteraner Stadtratsprotokolle als Fenster in die Nachkriegszeit
Die am 24. Oktober 1648 in den Städten Münster sowie Osnabrück unterzeichneten Westfälischen Friedensverträge versprachen dem Alten Reich und auch ganz Mitteleuropa einen ‚universalen und immerwährenden‘ Friedenszustand. Der Vortrag zeigt anhand der vormaligen Kongressstadt Münster und der dafür untersuchten Stadtratsprotokolle, dass der vermeintlich eingekehrte Friede vom Ratsgremium in der folgenden Zeit bis 1655 als durchaus unsicher wahrgenommen wurde. Der Beitrag eröffnet dabei einen fensterartigen Blick auf verschiedene (militärische) Konfliktherde, welche außerhalb und innerhalb des Stifts Münster nach 1648 auftraten und welche mit teils massiver Besorgnis vom Stadtrat diskutiert wurden. Zusätzlich erklärt der Beitrag die Herangehensweise des studentischen Forschungsprojekts.

Markus Breyer | Durch das Kongressende zum Einkommenstief? Die Münsteraner Gruetamtsrechnungen als Spiegel der städtischen Finanzentwicklung
Das Münsteraner Gruetamt, das ursprünglich das städtische Monopol für den Verkauf von Braumischungen ausübte, entwickelte sich über Jahrhunderte aufgrund der finanziellen Bedeutung dieses Monopols zur wichtigsten Finanzinstitution der Stadt. Anhand des Gruetamts und dessen wichtigster Einnahme, dem Koyt- und Bieraccins, wird diskutiert, wie sich die städtischen Finanzen in der Nachkriegszeit gestalteten, welche Auswirkungen der Friedenskongress auf diese hatte und wie die städtische Politik auf die finanziellen Herausforderungen reagierte.

Luca Bröckelmann | „wegen schlechter Zeitung aus Nürnberg“. Münsteraner Hochzeitsverordnungen und städtische Policey zwischen Krieg und Frieden
Bei frühneuzeitlichen Feierregulierungen handelt es sich um eine Form des ordnungspolitischen obrigkeitlichen Handelns, die sich insbesondere durch ihre Flexibilität und Problemorientierung auszeichnete. Folglich können derartige Gesetzgebungen wie auch deren Veränderung Rückschlüsse auf das Problembewusstsein der entsprechenden Obrigkeit ermöglichen. Für Münster sind diese u. a. in Form von Hochzeitsverordnungen und speziell von Hochzeitsfeierverboten überliefert – ein solches überdauerte auch den Westfälischen Friedensschluss. Der Vortrag befragt dieses und andere während des Krieges erlassenen Verbote sowie die Versuche, sie wieder aufzuheben, auf die jeweils damit verbundene Kriegs- bzw. Friedenswahrnehmung insbesondere der städtischen Obrigkeit und auf ihre Funktion als eine Form der Problemkommunikation.

Ralf Bureck | Marodierende Soldaten oder straffällige Zivilisten? Der Münstersche Rat im Ringen um Ordnungsmacht
Für die Übergangszeit vom Dreißigjährigen Krieg zur nachfolgenden Phase des Friedens wird in der Forschung immer wieder die Frage diskutiert, wie es den aus dem Krieg zurückgekehrten Soldaten gelang, sich in die zivile Welt zu reintegrieren und vor welche Herausforderungen dies die zivilen Obrigkeiten stellte. Diese Problematik aufgreifend, analysiert der Vortrag anhand zweier Strafsachen des Münsterschen Ratsgerichts aus den 1650er Jahren, wie die Stadt mittels Rechtsprechung und Strafritualen auf straffällig gewordene (ehemalige) Militärangehörige reagierte und wie der Stadtrat seine Ordnungsgewalt im Zuge dessen (wieder) dar- und herzustellen suchte.

Alle Interessierten sind um 14 Uhr c.t. herzlich ins Fürstenberghaus (Vorlesungssaal F3, Domplatz 20-22, 48143 Münster) eingeladen.
 

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Ausschreibung des Museums in der Kaiserpfalz in Paderborn – Ausstellung „1250 Jahre Westfalen“

Das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine(n) wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in) zur Vorbereitung der Ausstellung „1250 Jahre Westfalen“. Bewerbungen von Interessierten – vorzugsweise aus den Bereichen Mittelalterarchäologie, Ur- und Frühgeschichte und/oder Mediävistik – können unter der Kenn-Nr. 5035 bis zum 03.07.2023 eingereicht werden an:

Dr. Martin Kroker
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Museumsleiter
Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg
33098 Paderborn
Tel.: 05251 105111
martin.Kroker@lwl.org

Die vollständige Ausschreibung kann unter folgendem Link eingesehen werden:
Ausschreibung – Ausstellung „1250 Jahre Westfalen“ im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
 

8. Forschungskolloquium der Forschungsstelle Geschichte Kölns

Am 23. Juni 2023 findet das 8. Forschungskolloquium  der Forschungsstelle Geschichte Kölns statt. Thema ist: Dasas DFP-Projekt "Beginen in Köln" stellt sich vor: Prosoprographische Datenbank und soziale Topographie der Stadt Köln in Kooperation von Mediävistik und eHumanities.

Dabei wird das IStG durch Daniel Stracke und seinen Vortrag "Quo vaids, historische Städteforschung Eine Standortbestimmung vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung" vertreten.

Weitere Informationen können Sie dem Plakat als PDF-Datei entnehmen

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Die deutschen Königspfalzen - Rezension und Präsentation

Das Ende des vergangenen Jahres erschienene Werk "Die deutschen Königspfalzen. Band 6: Nordrhein-Westfalen. Teilband 3: Westfalen" wurde jetzt von Jan Lemmer, Bochum, bei HSozKult rezensiert. Insbesondere werden die strukturellen und qualitativen Neuerungen des Bandes (Vorbemerkungen zu den Ortartikeln, erweiterte kartographische Ausstattung, Zeitstrahl der Aufenthalte, Übersichtstabellen zu Aufenthaltsorten und Herrschern sowie die von Manfred Balzer verfasste Zusammenfassung) positiv herausgehoben.

Link zur Rezension auf HSozKult

Der Band wird am 21. Juni 2023 um 18 Uhr im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn präsentiert.

Einladung zur Präsentation des Bandes als PDF-Datei
 

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Öffentlicher Gesprächsabend „Wie sicher ist der Frieden? Der Westfälische Friede als völkerrechtlicher Vertrag“

Eine Veranstaltung des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“ in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster

Vor 375 Jahren brachte der Abschluss der diplomatischen Verhandlungen zu Münster und Osnabrück dem vom Dreißigjährigen Krieg gebeutelten Kontinent den langersehnten Frieden und eine neue Völkerrechtsordnung. Heute herrscht erneut Krieg in Europa, was unseren Blick auf die historischen Geschehnisse verändert. Wir fragen uns: Wie war es damals überhaupt möglich, nach dreißig Jahren Krieg und fünf Jahren Verhandlungen zu einer Einigung zu kommen und einen Kompromiss zu finden, dem alle Parteien zustimmen konnten? Wie wurden aus Kriegsgegnern, die sich unversöhnlich gegenübergestanden hatten, gleichberechtigte Vertragspartner? Und wie gelang es, dauerhaft alle zur Einhaltung der Verträge zu verpflichten?

Darüber diskutieren am 22. Juni im LWL-Museum die Historikerin Prof. Dr. Claire Gantet (Fribourg), der Historiker Prof. Dr. Christoph Kampmann (Marburg), der Rechtshistoriker Prof. Dr. Peter Oestmann (Münster) und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christian Hillgruber (Bonn). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ulrike Ludwig (Münster). Beim anschließenden Empfang gibt es die Gelegenheit, das Gespräch bei einem Imbiss zu vertiefen.

Mehr Informationen auf der Seite des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“

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Poster HiSMaComp auf der Digital History Tagung

Am Donnerstag, 25.05.23, hat das Projekt HiSMaComp an der Postersession der Digital History Tagung 2023 „Digitale Methoden in der geschichtswissenschaftlichen Praxis. Fachliche Transformationen und ihre epistemologischen Konsequenzen“ der AG Digitale Geschichtswissenschaften im VHD teilgenommen.  Das Poster „Geosemantische Kontextualisierung urbaner Räume“ erläutert das im Projekt verwandte Methodenmodell und den Workflow hinsichtlich der Verbindung von Geoinformationssystemen und Semantic Web-Methoden.  Von Publikum und Jury wurde das Poster unter die sechs besten Beiträge gewählt und wird im Rahmen des Historikertags in Leipzig als nominierter Beitrag für den "Peter Haber Preis für Digitale Geschichswissenschaft“ in einem kurzen Posterslam erneut präsentiert.

Link zum Poster auf Zenodo

© IStG

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte trauert um Dr. Peter Ilisch

 Am 29. Mai, wenige Tage nach seinem 76. Geburtstag, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Peter Ilisch. Vielen ist er als Numismatiker bekannt; bis zu seiner Pensionierung 2012 leitete er das Münzkabinett und die Siegelsammlung des Westfälischen Landesmuseums, heute LWL-Museum für Kunst und Kultur. Ilisch, der 1974 mit einer Arbeit zu „Münzfunden und Geldumlauf in Westfalen in Mittelalter und Neuzeit“ von Peter Berghaus promoviert worden war, war zudem einer der wenigen Kenner der westfälischen Agrargeschichte und „der“ Spezialist für Kleinstadtgeschichte. Wohl auch, weil er sich Zeit seines Lebens mit seiner Heimatstadt Billerbeck verbunden wusste, forschte und publizierte er seit den 1970er Jahren zur Verfassungs-, Sozial-, Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte westfälische Kleinstädte, besonders des Münsterlandes. Für die Debatte um den Stadttypus der Minderstadt und in Bezug auf die Präzisierung des Wigbold-Begriffs gab Ilisch der Forschung viele Anregungen. Seine zahlreichen Aufsätze zur Stadtgeschichte sind mustergültige Tiefenbohrungen: quellennah erarbeitet, gut kontextualisiert und voller überraschender Erkenntnisse. In dem von Ilisch 2022 konzipierten Sammelband „Dorf - Adel - Kirche - Wirtschaft“ (Westfalen in der Vormoderne, Bd. 36) sind einige dieser Schmuckstücke erneut publiziert und somit leicht zugänglich.

Über Jahrzehnte hinweg gehörte Ilisch zum Forscherteam des Instituts für vergleichende Städtegeschichte. Vier Atlaswerke wurden von ihm erstellt: Billerbeck (Westfälischer Städteatlas), Horstmar, Metelen und Olfen (alle Historischer Atlas westfälischer Städte). Große Verdienste erwarb sich Ilisch in der 2012 vom Institut als Drittmittelprojekt erstellten „Geschichte der Stadt Billerbeck“, für die er auf 130 Seiten BiIlerbecks Stadtgeschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit konzise zusammenfasste.

Bei vielen anderen Atlaswerken stand Ilisch den Autoren, Kartographen und der Historischen Kommission für Westfalen beratend zur Seite; regelmäßig nahm er am Freitagskolloquium als geschätzter Diskutant teil. Seine freundliche Art, seine Hilfsbereitschaft und seine Bescheidenheit machten ihn zu einem Menschen, den jeder gerne hatte.

Er fehlt!

Werner Freitag

© Stadtarchiv Braunschweig

Tagung "Stadtbücher- Zugang und Forschung" vom 10. bis 12. Mai 2023 in Braunschweig

In Vorbereitung des 1000-jährigen Stadtjubiläums 2031 veranstaltet das Stadtarchiv Braunschweig vom 10. bis 12. Mai 2023 gemeinsam mit dem DFG-Projekt "Index Librorum Civitatum" am Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes am Europäischen Hansemuseum in Lübeck, dem Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster, der Universität Freiburg/Schweiz sowie dem Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig eine wissenschaftliche Tagung, die aktuelle auf Stadtbüchern beruhende Forschungen sowie neue Erschließungsmöglichkeiten zu dieser nicht immer leicht zugänglichen Quellengruppe zur Diskussion stellt.

Die Tagung findet im Haus der Wissenschaft Braunschweig statt. Das Tagungsprogramm und die Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem

Flyer, der unter folgemdem Link abgerufen werden kann.

Die dreitägige Tagung wird zudem vollständig live übertragen.
Der Zugang zum Livestream erfolgt über diesen Link.

Werner Freitag, Westfalen. Geschichte eines Landes, seiner Städte und Regionen in Mittelalter und Früher Neuzeit, Aschendorff Verlag Münster 2023.
© IStG & Aschendorff Verlag

Präsentation der Publikation „Westfalen. Geschichte eines Landes, seiner Städte und Regionen in Mittelalter und Früher Neuzeit“

Am Abend des 2. Mai 2023 wurde im Freilichtmuseum Mühlenhof in Münster die von Prof. Dr. Werner Freitag verfasste Publikation „Westfalen. Geschichte eines Landes, seiner Städte und Regionen in Mittelalter und Früher Neuzeit“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach einer Begrüßung durch Dr. Christof Spannhoff (Leiter des Mühlenhofes) und weiteren Grußworten von Dr. Angelika Lampen (Institutsleitung des IStG) stellte der Autor sein knapp 670 Seiten umfassendes Buch vor, in dem er sich in 14 Kapiteln dem Thema „Westfalen“ in der Zeit von den Sachsenkriegen bis zur Aufklärung widmet. Mit Blick auf „Städte“, Ländliche Gesellschaft“, „Alltag und Frömmigkeit“, Politische Gesellschaft“ und die „Mental Map“ nähert sich Werner Freitag der Region Westfalen und fragt danach, was diese eigentlich in Mittelalter und Früher Neuzeit ausmachte.

Prof. Dr. Werner Freitag war in seiner Funktion als Professor für Westfälische und Vergleichende Landesgeschichte an der WWU Münster von 2007 bis 2021 wissenschaftlicher Vorstand des IStG. Seine stadt- und landesgeschichtlichen Forschungen der vergangenen Jahre hat er nun in dieser Publikation versammelt und legt damit seit den 1990er Jahren erstmals wieder eine Geschichte Westfalens im ‚Alten Reich‘ vor. In dieses Projekt fließen u.a. die Forschungsergebnisse der von Prof. Freitag auch am Städteinstitut betreuten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Materialien und zahlreiche kartographische Werke ein, die unter seiner Leitung am IStG erarbeitet worden sind.

Bibliographische Angaben
Werner Freitag, Westfalen. Geschichte eines Landes, seiner Städte und Regionen in Mittelalter und Früher Neuzeit, Aschendorff Verlag Münster 2023.
 

Bibliothek am Maifeiertag geschlossen

Liebe Bibliotheksnutzer*innen,
am 1. Mai 2023 bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames langes Wochenende!

v.l.n.r.; vorn: Prof. Günther Schauerte, Tobias Kniep, Prof. Wilfried Reininghaus, Dr. Karl Schneider, Andreas Plett, Dr. Angelika Lampen, Dr. Burkhard Beyer; hinten: Dr. Thomas Tippach, Michael Eiloff, N.N.
© IStG

Präsentation des Historischen Atlas westfälischer Städte. Bd. 16: Bad Fredeburg (Schmallenberg)

Am 30. März 2023 wurde in Bad Fredeburg (Schmallenberg) der 16. Band des „Historischen Atlas westfälischer Städte“ präsentiert, der von Wilfried Reininghaus verfasst und durch Thomas Tippach in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission für Westfalen sowie dem Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) herausgegeben worden ist.
Bei der feierlichen ‚Buchvorstellung‘ wurden Grußworte gesprochen von Dr. Karl Schneider (Landrat des Hochsauerlandkreises), von Michael Eiloff (Stadtvertreter und Vorsitzender des Bezirksausschusses Bad Fredeburg) sowie von Dr. Angelika Lampen (Geschäftsführerin des IStG). Dabei wurde deutlich, dass der Atlas vor allem für Kleinstädte eine besondere Bedeutung hat, denen in diesem Kontext Raum gegeben wird, sich wissenschaftlich fundiert mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Was dies für Bad Fredeburg bedeutet, wusste Wilfried Reininghaus in einem interessanten Vortrag über „Bad Fredeburg und seine Geschichte im Spiegel des ‚Historischen Atlas westfälischer Städte‘“ zu beleuchten, der u.a. die ungewöhnlich zahlreichen Herrschaftswechsel thematisierte.
Unter folgendem Link kann ein weiterer Beitrag zur Atlaspräsentation eingesehen werden:

https://woll-magazin.de/bad-fredeburg-und-seine-geschichte/

Bibliographische Angaben
Wilfried Reininghaus, Bad Fredeburg (Schmallenberg) (Historischer Atlas westfälischer Städte 16), hg. durch Thomas Tippach in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte, Ardey Verlag Münster 2023.
 

Freitags-Kolloquium „Krieg – Alter – Hunger. Der Umgang mit existenziellen Gefährdungen als Thema der transkulturell vergleichenden Stadtforschung" am 28.04.2023

Fürstenberghaus Vorlesungssaal F3 | Domplatz 20-22, 48143 Münster | 14 Uhr c.t.

Im Mittelpunkt des Workshops am 28. April 2023, der in Zusammenarbeit mit dem seit 2021 existierenden Forschungsnetzwerk MURN (Münster Urban Reseach Network) veranstaltet wird, stehen Gefährdungen als Thema einer transkulturell vergleichenden Stadtforschung. Anhand von drei Problemfeldern - Krieg, Alter und Hunger - wird der Frage nachgegangen, wie städtische Gesellschaften in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten mit solchen existientiellen Gefährdungen umgingen. Dabei soll diskutiert werden, welches Potential die Auseinandersetzung mit diesem Thema für eine interdisziplinäre und transkulturell vergleichende Stadtforschung und Stadtgeschichte besitzt. Die drei Beiträge sind als Co-Referate geplant, bei denen europäische und außereuropäische sowie unterschiedliche disziplinäre Perspektiven jeweils miteinander ins Gespräch gebracht werden.

Philip Hoffmann-Rehnitz / Barbara Winckler: Die Präsenz des Kriegs in der Nachkriegszeit. Städte im Alten Reich nach 1648 und Beirut nach 1990
Der Beitrag geht in kulturvergleichender und transepochaler Weise der Frage nach, inwieweit in Städten (im Alten Reich nach 1648 sowie in Beirut nach 1990) der Krieg und damit verbundene Gefährungen nach dem Ende des Kriegs präsent blieben, in welcher Weise diese, insbesondere in visueller Form, repräsentiert wurden und inwieweit sich darin der besondere, ambivalente Charakter von Nachkriegszeiten als einer Übergangsphase zwischen Krieg und Frieden widerspieglt. Die Funktion und Bedeutung, die hierbei der Stadt bzw. dem Städtischen zukommt, werden dabei in einer doppelten Hinsicht diskutiert: als Referenzobjekt der (Selbst-)Darstellung bzw. als kultureller Repräsentations- und Imaginationsraum wie auch als konkreter lebensweltlicher Erfahrungsraum.

Colin Arnaud / Syrinx von Hees: Das Alter bewältigen (13.-16. Jahrhundert): Orte für eine gefährdete Bevölkerung in Ägypten und Syrien und in Westeuropa
In deutschen, italienischen, syrischen und ägyptischen Städten etablierten sich in der gleichen Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert eine Reihe unterschiedlicher Institutionen, die direkt oder indirekt der Altersfür- oder -vorsorge dienten. Es scheint, dass Gefährdung durch Altersarmut und -pflegebedürftigkeit in der Stadtbevölkerung besonders brisant war. Wir wollen die unterschiedlichen Einrichtungen und Vertragsmöglichkeiten genauer vorstellen und miteinander vergleichen, um dann auch Unterschiede zu diskutieren: Warum etwa entwickeln sich Leibrenten und Pfründen zur Altersvorsorge in Europa, während in den Städten der Levante Privatstiftungen von großer Bedeutung sind? Welche Rolle spielen dabei Demographie und Migration, Lohnarbeit und Selbständigkeit, religiöse Vorstellungen und Frömmigkeitspraktiken?

Monique Nagel-Angermann / Ulrich Pfister: Stadt und Hunger in der Vormoderne: China und Deutschland im Vergleich
Der Beitrag nimmt mit Hunger/Hungersnöten und Versorgungskrisen eine der wichtigstenexistentiellen Gefährdungen (nicht nur) von vormodernen Städten und den Umgang mit diesen in den Blick. Im ersten Teil zu den chinesischen Städten wird ausgehend von einer kurzen Einführung zum städtischen Krisenmanagement seit dem 10. Jahrhundert das System der staatlichen und privaten Getreidespeicher vorgestellt.  Verbunden mit einer kritischen Reflexion der diesbezüglichen Quellen wird die Funktionsweise des Speichersystems für die Versorgung in den Städten während ausgewählter Hungersnöte vom 16. bis 19. Jahrhundert hinterfragt und ein Einblick in den Forschungsdiskurs gegeben. Für die deutschen Städte wird anschließend zunächst gezeigt, wie sich Versorgungskrisen identifizieren lassen, und es werden die Hauptmerkmale von Versorgungskrisen vom 16. zum 19. Jahrhundert dargestellt. Weiter wird eine Übersicht über die gängigen Instrumente der obrigkeitlichen Vorsorge und des Krisenmanagements geboten, wobei die im Unterschied zu China ausgeprägte räumliche und vertikale Zersplitterung des Umgangs mit Versorgungskrisen herausgearbeitet wird. Deren Relevanz wird anhand eines Vergleichs zwischen Bonn und Köln hinsichtlich der Versorgungkrise von 1770/72 und ihrer demographischen Folgen belegt.

Alle Interessierten sind herzlich in den Vorlesungssaal F3 im F-Haus eingeladen!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums nun online

Die Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 14.04.2023 "Junge Städteforschung" sind nun bei YouTube öffentlich zugänglich. Sie können nun dort folgende Vorträge sehen:

  • Felix Lennart Rösch (Lübeck), Die Archäologie des mittelalterlichen Marktplatzes. Zur Genese eines urbanen Erfolgsmodells
  • Claudia Lemmes (Tübingen), Auf Spurensuche in Schrift und Sediment. Die Akteure des Textilgewerbes und ihre Handlungsspielräume in Waldsee im 17. Jahrhundert
  • Linus Rügge (Basel), Die Stadt Luzern und 'das Grüne': Eine Geschichte urbaner Natur im 20. Jahrhundert
Link zum YouTube-Kanal des IStG

Weitere Meldungen

Weitere Meldungen des IStG finden Sie in unserem Archiv.