
TAGUNG: DEN FRIEDEN GEWONNEN – Städte nach 1648 im Vergleich

Einladung zur Buchpräsentation


Stellenausschreibung: studentische Hilfskraft für den Bereich EDV und Digital Humanities gesucht!
Das Team des Instituts für vergleichende Städtegeschichte (IStG) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt:
eine studentische Hilfskraft im Bereich EDV / Projektarbeit Digital Humanities
Tätigkeitsbereiche und Anforderungen:
- First-Level-Support (EDV-Betreuung) in Zusammenarbeit mit IVV1 und der WWU IT
- Unterstützung bei der Pflege der Webseiten des Instituts (Imperia, HTML)
- Pflege von Forschungsdatenbanken (Datenmodellierung und Datenbankentwicklung, SQL-Kenntnisse sind von Vorteil)
- Interesse an Themen der Digital Humanities
- Grundlegende Programmierkenntnisse sind von Vorteil (JavaScript, PHP)
- Bereitschaft sich in Themen wie die obigen einzuarbeiten
Fragen beantworten wir Ihnen gerne vorab unter Tel. 0251-8327514.

Präsentation des Bandes „Pfalzen in Westfalen“ am 21. Juni 2023 in Paderborn
Freitags-Kolloquium Münster nach 1648 – Konflikte und Alltag in einer städtischen Gesellschaft im Übergang am 07.07.2023
In der historischen Friedensforschung insbesondere zum Westfälischen Frieden wird bislang der Fokus auf die Frage gerichtet, wie es zu Friedensschlüssen kam und was diese ermöglichte. Dagegen sind diejenigen Vorgänge, die auf einen Friedensschluss folgten, weit weniger in den Blick geraten. Die vier Vorträge, die aus einem von Ulrike Ludwig und Philip Hoffmann-Rehnitz geleiteten studentischen Forschungsprojekt hervorgehen, untersuchen aus einer stadtgeschichtlichen Perspektive die Zeit nach dem Abschluss des Westfälischen Friedens für den Münsteraner Fall und damit für eine Stadt, der durch ihre Funktion als Kongressort bis 1648/49 eine Sonderrolle innerhalb der Städtelandschaft des Reichs zukam. Das Augenmerk wird dabei auf das städtische Binnenleben und damit auf Bereiche der Münsteraner Stadtgeschichte gerichtet, die für die Zeit nach 1648 (aber auch für die Kongresszeit) bislang noch kaum untersucht sind. Ausgangspunkt des Projekts, das in enger Kooperation mit dem Stadtarchiv Münster durchgeführt wird, ist eine Auswertung der Ratsprotokolle als eines seriellen Seismographen städtischer Konfliktlagen. Hieraus sind einzelne thematische Schwerpunkte erwachsen. Diese umfassen die städtische Finanzpolitik (mit einem Fokus auf das Gruetamt), die städtische Policey und Aufwandsgesetzgebung (v. a. zu Hochzeiten) sowie rechtliche Auseinandersetzungen wegen straffällig gewordener Soldaten. Eng verbunden ist das Projekt mit der für September 2023 geplanten und vom IStG mitorganisierten Tagung „Den Frieden gewonnen? Städte nach 1648 im Vergleich“.
Link zur Webseite der Tagung
Simon Müller | Die Münsteraner Stadtratsprotokolle als Fenster in die Nachkriegszeit
Die am 24. Oktober 1648 in den Städten Münster sowie Osnabrück unterzeichneten Westfälischen Friedensverträge versprachen dem Alten Reich und auch ganz Mitteleuropa einen ‚universalen und immerwährenden‘ Friedenszustand. Der Vortrag zeigt anhand der vormaligen Kongressstadt Münster und der dafür untersuchten Stadtratsprotokolle, dass der vermeintlich eingekehrte Friede vom Ratsgremium in der folgenden Zeit bis 1655 als durchaus unsicher wahrgenommen wurde. Der Beitrag eröffnet dabei einen fensterartigen Blick auf verschiedene (militärische) Konfliktherde, welche außerhalb und innerhalb des Stifts Münster nach 1648 auftraten und welche mit teils massiver Besorgnis vom Stadtrat diskutiert wurden. Zusätzlich erklärt der Beitrag die Herangehensweise des studentischen Forschungsprojekts.
Markus Breyer | Durch das Kongressende zum Einkommenstief? Die Münsteraner Gruetamtsrechnungen als Spiegel der städtischen Finanzentwicklung
Das Münsteraner Gruetamt, das ursprünglich das städtische Monopol für den Verkauf von Braumischungen ausübte, entwickelte sich über Jahrhunderte aufgrund der finanziellen Bedeutung dieses Monopols zur wichtigsten Finanzinstitution der Stadt. Anhand des Gruetamts und dessen wichtigster Einnahme, dem Koyt- und Bieraccins, wird diskutiert, wie sich die städtischen Finanzen in der Nachkriegszeit gestalteten, welche Auswirkungen der Friedenskongress auf diese hatte und wie die städtische Politik auf die finanziellen Herausforderungen reagierte.
Luca Bröckelmann | „wegen schlechter Zeitung aus Nürnberg“. Münsteraner Hochzeitsverordnungen und städtische Policey zwischen Krieg und Frieden
Bei frühneuzeitlichen Feierregulierungen handelt es sich um eine Form des ordnungspolitischen obrigkeitlichen Handelns, die sich insbesondere durch ihre Flexibilität und Problemorientierung auszeichnete. Folglich können derartige Gesetzgebungen wie auch deren Veränderung Rückschlüsse auf das Problembewusstsein der entsprechenden Obrigkeit ermöglichen. Für Münster sind diese u. a. in Form von Hochzeitsverordnungen und speziell von Hochzeitsfeierverboten überliefert – ein solches überdauerte auch den Westfälischen Friedensschluss. Der Vortrag befragt dieses und andere während des Krieges erlassenen Verbote sowie die Versuche, sie wieder aufzuheben, auf die jeweils damit verbundene Kriegs- bzw. Friedenswahrnehmung insbesondere der städtischen Obrigkeit und auf ihre Funktion als eine Form der Problemkommunikation.
Ralf Bureck | Marodierende Soldaten oder straffällige Zivilisten? Der Münstersche Rat im Ringen um Ordnungsmacht
Für die Übergangszeit vom Dreißigjährigen Krieg zur nachfolgenden Phase des Friedens wird in der Forschung immer wieder die Frage diskutiert, wie es den aus dem Krieg zurückgekehrten Soldaten gelang, sich in die zivile Welt zu reintegrieren und vor welche Herausforderungen dies die zivilen Obrigkeiten stellte. Diese Problematik aufgreifend, analysiert der Vortrag anhand zweier Strafsachen des Münsterschen Ratsgerichts aus den 1650er Jahren, wie die Stadt mittels Rechtsprechung und Strafritualen auf straffällig gewordene (ehemalige) Militärangehörige reagierte und wie der Stadtrat seine Ordnungsgewalt im Zuge dessen (wieder) dar- und herzustellen suchte.
Alle Interessierten sind um 14 Uhr c.t. herzlich ins Fürstenberghaus (Vorlesungssaal F3, Domplatz 20-22, 48143 Münster) eingeladen.

Ausschreibung des Museums in der Kaiserpfalz in Paderborn – Ausstellung „1250 Jahre Westfalen“
8. Forschungskolloquium der Forschungsstelle Geschichte Kölns
Am 23. Juni 2023 findet das 8. Forschungskolloquium der Forschungsstelle Geschichte Kölns statt. Thema ist: Dasas DFP-Projekt "Beginen in Köln" stellt sich vor: Prosoprographische Datenbank und soziale Topographie der Stadt Köln in Kooperation von Mediävistik und eHumanities.
Dabei wird das IStG durch Daniel Stracke und seinen Vortrag "Quo vaids, historische Städteforschung Eine Standortbestimmung vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung" vertreten.
Weitere Informationen können Sie dem Plakat als PDF-Datei entnehmen

Die deutschen Königspfalzen - Rezension und Präsentation

Öffentlicher Gesprächsabend „Wie sicher ist der Frieden? Der Westfälische Friede als völkerrechtlicher Vertrag“

Poster HiSMaComp auf der Digital History Tagung

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte trauert um Dr. Peter Ilisch

Tagung "Stadtbücher- Zugang und Forschung" vom 10. bis 12. Mai 2023 in Braunschweig

Präsentation der Publikation „Westfalen. Geschichte eines Landes, seiner Städte und Regionen in Mittelalter und Früher Neuzeit“
Bibliothek am Maifeiertag geschlossen
Liebe Bibliotheksnutzer*innen,
am 1. Mai 2023 bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames langes Wochenende!

Präsentation des Historischen Atlas westfälischer Städte. Bd. 16: Bad Fredeburg (Schmallenberg)
Freitags-Kolloquium „Krieg – Alter – Hunger. Der Umgang mit existenziellen Gefährdungen als Thema der transkulturell vergleichenden Stadtforschung" am 28.04.2023
Im Mittelpunkt des Workshops am 28. April 2023, der in Zusammenarbeit mit dem seit 2021 existierenden Forschungsnetzwerk MURN (Münster Urban Reseach Network) veranstaltet wird, stehen Gefährdungen als Thema einer transkulturell vergleichenden Stadtforschung. Anhand von drei Problemfeldern - Krieg, Alter und Hunger - wird der Frage nachgegangen, wie städtische Gesellschaften in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten mit solchen existientiellen Gefährdungen umgingen. Dabei soll diskutiert werden, welches Potential die Auseinandersetzung mit diesem Thema für eine interdisziplinäre und transkulturell vergleichende Stadtforschung und Stadtgeschichte besitzt. Die drei Beiträge sind als Co-Referate geplant, bei denen europäische und außereuropäische sowie unterschiedliche disziplinäre Perspektiven jeweils miteinander ins Gespräch gebracht werden.
Philip Hoffmann-Rehnitz / Barbara Winckler: Die Präsenz des Kriegs in der Nachkriegszeit. Städte im Alten Reich nach 1648 und Beirut nach 1990
Der Beitrag geht in kulturvergleichender und transepochaler Weise der Frage nach, inwieweit in Städten (im Alten Reich nach 1648 sowie in Beirut nach 1990) der Krieg und damit verbundene Gefährungen nach dem Ende des Kriegs präsent blieben, in welcher Weise diese, insbesondere in visueller Form, repräsentiert wurden und inwieweit sich darin der besondere, ambivalente Charakter von Nachkriegszeiten als einer Übergangsphase zwischen Krieg und Frieden widerspieglt. Die Funktion und Bedeutung, die hierbei der Stadt bzw. dem Städtischen zukommt, werden dabei in einer doppelten Hinsicht diskutiert: als Referenzobjekt der (Selbst-)Darstellung bzw. als kultureller Repräsentations- und Imaginationsraum wie auch als konkreter lebensweltlicher Erfahrungsraum.
Colin Arnaud / Syrinx von Hees: Das Alter bewältigen (13.-16. Jahrhundert): Orte für eine gefährdete Bevölkerung in Ägypten und Syrien und in Westeuropa
In deutschen, italienischen, syrischen und ägyptischen Städten etablierten sich in der gleichen Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert eine Reihe unterschiedlicher Institutionen, die direkt oder indirekt der Altersfür- oder -vorsorge dienten. Es scheint, dass Gefährdung durch Altersarmut und -pflegebedürftigkeit in der Stadtbevölkerung besonders brisant war. Wir wollen die unterschiedlichen Einrichtungen und Vertragsmöglichkeiten genauer vorstellen und miteinander vergleichen, um dann auch Unterschiede zu diskutieren: Warum etwa entwickeln sich Leibrenten und Pfründen zur Altersvorsorge in Europa, während in den Städten der Levante Privatstiftungen von großer Bedeutung sind? Welche Rolle spielen dabei Demographie und Migration, Lohnarbeit und Selbständigkeit, religiöse Vorstellungen und Frömmigkeitspraktiken?
Monique Nagel-Angermann / Ulrich Pfister: Stadt und Hunger in der Vormoderne: China und Deutschland im Vergleich
Der Beitrag nimmt mit Hunger/Hungersnöten und Versorgungskrisen eine der wichtigstenexistentiellen Gefährdungen (nicht nur) von vormodernen Städten und den Umgang mit diesen in den Blick. Im ersten Teil zu den chinesischen Städten wird ausgehend von einer kurzen Einführung zum städtischen Krisenmanagement seit dem 10. Jahrhundert das System der staatlichen und privaten Getreidespeicher vorgestellt. Verbunden mit einer kritischen Reflexion der diesbezüglichen Quellen wird die Funktionsweise des Speichersystems für die Versorgung in den Städten während ausgewählter Hungersnöte vom 16. bis 19. Jahrhundert hinterfragt und ein Einblick in den Forschungsdiskurs gegeben. Für die deutschen Städte wird anschließend zunächst gezeigt, wie sich Versorgungskrisen identifizieren lassen, und es werden die Hauptmerkmale von Versorgungskrisen vom 16. zum 19. Jahrhundert dargestellt. Weiter wird eine Übersicht über die gängigen Instrumente der obrigkeitlichen Vorsorge und des Krisenmanagements geboten, wobei die im Unterschied zu China ausgeprägte räumliche und vertikale Zersplitterung des Umgangs mit Versorgungskrisen herausgearbeitet wird. Deren Relevanz wird anhand eines Vergleichs zwischen Bonn und Köln hinsichtlich der Versorgungkrise von 1770/72 und ihrer demographischen Folgen belegt.
Alle Interessierten sind herzlich in den Vorlesungssaal F3 im F-Haus eingeladen!

Forschungsbericht 2022 online verfügbar
Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums nun online
Die Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 14.04.2023 "Junge Städteforschung" sind nun bei YouTube öffentlich zugänglich. Sie können nun dort folgende Vorträge sehen:
- Felix Lennart Rösch (Lübeck), Die Archäologie des mittelalterlichen Marktplatzes. Zur Genese eines urbanen Erfolgsmodells
- Claudia Lemmes (Tübingen), Auf Spurensuche in Schrift und Sediment. Die Akteure des Textilgewerbes und ihre Handlungsspielräume in Waldsee im 17. Jahrhundert
- Linus Rügge (Basel), Die Stadt Luzern und 'das Grüne': Eine Geschichte urbaner Natur im 20. Jahrhundert
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