Frühjahrskolloquium am 20. und 21. März

Änderungen im Programmablauf

Zur Frühjahrstagung "Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt" gibt es krankheitsbedingt folgende Änderungen im Programm:
Der Vortrag von Ulrich Müller am Dienstag entfällt; stattdessen rückt Christina Spitzbart-Glasls Vortrag an seine Position.

upm/kn
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Vortrag über mittelalterliche Städte zwischen Anmaßung und Verheißung

© Institut für vergleichende Städtegeschichte

Experten diskutieren über die Umweltgeschichte und Nachhaltigkeit in der Vormoderne

Wofür stehen Städte des Mittelalters? Welche Funktionen nahmen sie in der damaligen Lebenswelt ein? Antworten auf diese und weitere Fragen möchte der Vortrag „Nimrods Turm. Katastrophen und die zweite Natur der Stadt“ liefern. Die öffentliche Veranstaltung des Instituts für vergleichende Städtegeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster beginnt am 20. März (Montag) um 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Domplatz 10 in Münster. Referent ist Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk vom Institut für Geschichte der Technischen Universität Darmstadt. Interessierte sind willkommen, der Eintritt ist frei.

„Im Mittelpunkt meines Vortrags stehen die Städte des Mittelalters, die sich zugleich als menschliche Anmaßung und göttliche Verheißung verorten lassen“, führt der Mittelalter-Historiker aus. „Als gebaute ‚zweite Natur‘ der Menschen unterlag die Stadt auch dem Verdikt Gottes.“ Zerstörte ein Unheil wie eine Überschwemmung, ein Erdbeben oder ein Brand eine Stadt ganz oder teilweise, konnte diese Katastrophe folglich als Strafe Gottes, aber indirekt auch als Aufforderung zum besseren Bauen gedeutet werden. „Beim Wiederaufbau und generell bei der Planung und dem Bau neuer Städte wurde verstärkt auf Gefahrenvorsorge und -abwehr geachtet“, schildert Gerrit Jasper Schenk. Bereits die Bibel berichtet vom Bau einer Stadt mit einem Turm nach den Zerstörungen der Sintflut durch den Urenkel Noahs und ersten König der Menschen Nimrod.

Der Vortrag wird im Rahmen des 48. Frühjahrskolloquiums des Instituts für vergleichende Städtegeschichte veranstaltet. Unter dem Titel „Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt“ diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die bisherigen Forschungsergebnisse und Thesen zur Umweltgeschichte im urbanen Raum. Bislang wurde das Thema nur vereinzelt untersucht. „Einer der Gründe dafür ist das fehlende explizite Umweltbewusstsein der Menschen in Mittelalter und Frühneuzeit, auch wenn es durchaus Maßnahmen zum Schutz natürlicher Ressourcen oder zur Emissionsbegrenzung gab“, erklärt Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich vom Historischen Seminar der WWU, die zusammen mit Prof. Dr. Gabriel Zeilinger von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Tagung inhaltlich vorbereitet hat.

 

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Neuerscheinungen des IStG

© Böhlau

Reihe Städteforschung

Die Frühjahrstagung des IStG 2021 beschäftigte sich mit dem Thema "Kurstadt". Hierzu ist nun in der Reihe Städteforschung der von Andrea Pühringer und Martin Scheutz herausgegebene Tagungsband "Die Kurstadt als urbanes Phänomen. Konsum, Idylle  und Modern" erschienen.

Kurstädte standen lange im Schatten der Stadtgeschichtsforschung: zu klein, zu idyllisch und in ihrer Bedeutsamkeit oszillierend. Eine vergleichende Perspektive auf Kurstädte enthüllt rasch, dass sie äußerst vielschichtige, ja sogar widersprüchliche Orte des entstehenden Tourismus waren. Kurstädte siedelten sich im Spannungsfeld von ländlicher Idylle und städtischer Moderne bzw. von Entsagung und Überfluss an: Kneippkuren standen neben rauschenden Theaterabenden, reiche Industrielle neben Armenbadbesuchern. Dieser Stadttypus galt als Experimentierfeld der urbanen Moderne, wo man bald zentralisierte Schlachthöfe, Fotografen und Telegrafen antraf. Kurstädte waren auch Orte der politischen Auseinandersetzung, des entstehenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit.

Dieser Band bietet ein breites interdisziplinäres Spektrum zum Thema Kurstadt und Diplomatie, Religion, Literatur, Theater, Musik, Presse, Kunst, Fotografie, Gärten & Parks, Sport, Moderne und Technikgeschichte. Darüber hinaus ordnen die einführenden Beiträge das Thema in den Kontext der interdisziplinären wie stadtgeschichtlichen Forschungslandschaft ein.

Neuerscheinungen des IStG

© HiKo/IStG

Historischer Atlas westfälischer Städte

Im "Historischen Atlas westfälischer Städte" ist nun Band 16 zu Bad Fredeburg erschienen. Wilfried Reininghaus zeichnet hier in einem 32-seitigen, reich bebilderten Textheft die Geschichte des Ortes nach, die zunächst durch die Herrschaftskonkurrenz verschiedener Territorialherren geprägt war, welche u.a. im Bau einer Burg durch die Bilsteiner Edelherren ihren Ausdruck fand. Zwischen 1310 und 1335 wurden dem Ort Stadtrechte verliehen. Nach der Soester Fehde fiel Fredeburg dann an den Kölner Erzbischof. Burg und Stadt lagen in einer kaum Erweiterungsmöglichkeiten bietenden Berglage. Eine Vorstadt entstand in Tallage wahrscheinlich im 16. Jahrhundert. Die Stadt entwickelte sich nur zögerlich, die wirtschaftlichen Grundlagen waren v.a. Land- und Forstwirtschaft sowie Wanderhandel. Das Stadtbild wurde durch den Stadtbrand 1810 entscheidend verändert, in dessen Gefolge eine Plansiedlung vor dem Burgberg errichtet wurde. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gewann der Fremdenverkehr an Bedeutung. Heute prägen die im Norden gelegenen Kurkliniken das Stadtbild.

Neben dem gängigen Kartenkanon (Urkataster, Umrmesstischblatt, aktuelle Stadtkarte, Stadt- und Gemeindegrenzen) sind thematische Tafeln zu "Grubenfeldern und Schiefergruben im Raum Fredeburg" sowie zur "Territorialen Entwicklung der Grafschaft Arnsberg bis in das 14. Jh." enthalten.

Neue Studien zur Geschichte von Stadt und Migration im vormodernen Russland

© Routledge 2023

Mit der Rolle von Zugewanderten in der russlandischen Stadtgesellschaft der frühen Neuzeit befassen sich zwei neue Studien von Simon Dreher, Volontär am IStG.
In einem Beitrag in dem gemeinsam mit Wolfgang Mueller (Wien) herausgegeben Sammelband "Foreigners in Muscovy" untersucht Simon Dreher die Aktivitäten von Zugewanderten auf dem Moskauer Häusermarkt im zweiten Quartal des 17. Jahrhunderts. Während Hauserwerb und -besitz zunächst nur geringfügig nach wirtschaftlichen und fiskalischen Erwägungen reguliert wurden, führte die unmittelbare interkonfessionelle Nachbarschaft regelmäßig zu Konflikten, die ab den 1640er-Jahren mit staatlichen Restriktionen gegenüber den Zugewanderten und 1652 mit deren Umsiedlung in eine Vorstadt außerhalb der Stadtmauern beantwortet wurden.
Weiterhin befasst sich ein in der jüngsten Ausgabe der Reihe Moderne Stadtgeschichte (MSG) des Deutschen Instituts für Urbanistik erschienener Artikel mit einem bislang wenig beachteten Abschnitt in der Geschichte der nordrussländischen Stadt Archangelsk. Die Hafenstadt am Weißen Meer wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zugunsten eines beschleunigten Aufstiegs der neuen Hauptstadt St. Petersburg mit zahlreichen Handelsrestriktionen belegt, die vor allem die ausländischen Kaufleute und die beiden protestantischen Gemeinden trafen.

Bibliographische Angaben
Simon Dreher, Foreigners on Moscow’s Housing Market: Legislation, Practices, and Administrative Handling of Foreign Residence Ownership in the Decades before Its Prohibition in 1652, in: Ders. und Wolfgang Mueller (Hg.), Foreigners in Muscovy. Western Immigrants in Sixteenth- and Seventeenth-Century Russia, London 2023, S. 62-79.

www.routledge.com/Foreigners-in-Muscovy-Western-Immigrants-in-Sixteenth--and-Seventeenth-Century/Dreher-Mueller/p/book/9781032330914

Simon Dreher, Abgehängt? Die Ausländergemeinden in der Hafenstadt Archangelsk unter dem Eindruck der Handelsrestriktionen von 1721–1762, in: Boris Belge/Ulrich Hofmeister, Städte im Russländischen Imperium (= Moderne Stadtgeschichte 2/22), Berlin 2022, S. 28–41.

difu.de/publikationen/2022/staedte-im-russlaendischen-imperium

Institutsbibliothek Rosenmontag geschlossen

Am Rosenmontag (20. Februar 2023) bleibt die Bibliothek des IStG geschlossen.
Wir wünschen allen Narren einen vergnüglichen Karneval und allen anderen einen guten Start in die Woche!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 27.01.2023 bei YouTube

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten III: Museumskonzepte" vom 27. Januar sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.

Link zum YouTube-Kanal des IStG

Folgende Vorträge sind nun dort verfügbar:

  • Stefan Lewejohann, Köln: Geschichte mit Gefühl(en). Einblicke in eine neue Art der musealen Präsentation von Stadtgeschichte im Kölnischen Stadtmuseum
  • Britta Kusch-Arnhold, Borken: Kleines Museum – viel(e) Geschichte(n)

!!! BEGINN 15.30 UHR !!!

Freitags-Kolloquium am 27.01.2023: Neue Stadtgeschichten III: Museumskonzepte

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F3 | 15.30 Uhr c.t.

Am Freitag, 27. Januar 2023, findet das letzte Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten III: Museumskonzepte" werden die folgenden Vorträge gehalten:

Stefan Lewejohann, Köln: Geschichte mit Gefühl(en). Einblicke in eine neue Art der musealen Präsentation von Stadtgeschichte im Kölnischen Stadtmuseum

Das Kölnische Stadtmuseum befindet sich gerade in den Vorbereitungen zu einer neuen Dauerausstellung. Nach einem Wasserschaden im ehemaligen Zeughaus musste das Museum in ein ehemaliges Kaufhaus als Interim ziehen. Hier plant man nun eine neue, innovative und moderne Stadtgeschichtserzählung. Der Vortrag gibt Einblicke in eine neue Art der Geschichtserzählung und weist auf Chancen und Herausforderungen hin, ein Museum in einer Bestandsarchitektur zu planen.

Britta Kusch-Arnhold, Borken: Kleines Museum – viel(e) Geschichte(n)

Der Vortrag stellt die 2020 neu eröffnete Präsentation der stadtgeschichtlichen Sammlung vor. Sie besteht aus drei Modulen und Spielangeboten für Kinder. Das neue interaktive Stadtmodell zeigt in 17 frei anwählbaren Animationsfilmen die Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gebietsreform 1969 und versucht die Etappen und Ereignisse, mit der Entwicklung des Stadtbildes zu verknüpfen. In der „Bibliothek der Erinnerungen“ – einem Hörsofa mit Videobildschirm – berichten Menschen aus Borken ganz persönlich. Die Sammlungsobjekte zur Stadtgeschichte sind schließlich im Speicher versammelt, der durch einen digitalen Guide erschlossen ist. Besuchende haben die Möglichkeit sich zu einzelnen Objekten der Sammlung zu informieren oder aus acht hinterlegten Führungen um den Speicher auszuwählen. Alle Module sind für Aktualisierungen mal mehr oder weniger flexibel, mal mehr oder weniger digital oder setzen mal mehr oder weniger auf die neugierige Eigeninitiative der Besuchenden.

Der geplante Beitrag von Jan Willem Huntebrinker muss leider entfallen.

Alle Interessierten sind ab 15.30 Uhr herzlich in den Raum F3 des Fürstenberghauses eingeladen!

    Link zum Download des Programm-Flyers im PDF Format
 

Bewerbungsschluss am 15.03.2023

IStG - Bibliotheksstipendium 2023

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte Münster (IStG) vergibt für das Förderjahr 2023 Stipendien zur Unterstützung von Arbeiten im Bereich der historischen Städteforschung.

Die Ausschreibung richtet sich an Doktorand*innen aus dem In- und Ausland und bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit den Beständen der Forschungsbibliothek des IStG auseinanderzusetzen. Der Forschungsaufenthalt kann am Beginn eines Promotionsvorhabens stehen, er kann aber auch dazu dienen, ein bestehendes Projekt zu Ende zu führen.

Der Spezialisierung des IStGs entsprechend werden Bewerbungen mit Forschungsprojekten zur historischen Städteforschung aus den unterschiedlichen Bereichen dieses interdisziplinären Forschungsfeldes (Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte etc.) gefördert. Besonders willkommen sind innovative Forschungsvorhaben, die sich intensiv mit den Schwerpunkten der Institutsarbeit und den Beständen der Forschungsbibliothek auseinandersetzen: Vergleichende Städteforschung, Stadtplanung und Stadtmorphologie, historische Kartografie, thematische Kartografie, bildliche Stadtdarstellungen (Ansichtskarten, Stadtansichten).

Die Forschungsstipendien werden für maximal 4 Monate gewährt, die Höhe des Stipendiums beträgt 1.300 € monatlich. Das IStG ist ein attraktiver Ort für konzentriertes Forschen und kreatives Schreiben: Wir stellen Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IStG unterstützen Sie gern bei der Literatur- und Quellenrecherche.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 15.03.2023!

Link zu den Informationen zur Bewerbung und den Voraussetzungen

Neuerscheinung am IStG: "Pfalzen in Westfalen"

Die Deutschen Königspfalzen. Bd. 6: Nordrhein-Westfalen – Teilband 3: Westfalen, hg. v. Manfred Balzer/Peter Johanek/Angelika Lampen, Göttingen 2023.
© Vandenhoeck & Ruprecht

Kurz vor Weihnachten 2022 wurde der Teilband „Westfalen“ des „Repertoriums der Deutschen Königspfalzen“ ausgeliefert, womit ein langjähriges Forschungsvorhaben des IStG erfolgreich abgeschlossen werden konnte. In dem durch das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Göttingen herausgegebenen Gesamt-Werk werden alle Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters behandelt. Mit „Westfalen“ liegt nun der erste von drei Teilbänden Nordrhein-Westfalens vor und enthält Einträge zu 15 Aufenthalts-Orten: Corvey, Dortmund, Eresburg, Erwitte, Herford, Herstelle, Lippspringe, Lügde, Minden, Münster, Paderborn, Rösebeck, Soest, Vreden und Wiedenbrück. 10 Autor*innen haben an diesem durch die LWL-Kulturstiftung geförderten Band mitgearbeitet, wobei die wissenschaftliche Redaktion durch Dr. Christian Helbich und Dr. Christof Spannhoff erfolgte. Um die einzelnen Forschungsergebnisse für die Gesamtregion zu bündeln und in einen größeren Kontext einzuordnen, ist diesem Band eine Zwischenbilanz von Manfred Balzer beigegeben, der zusammen mit Peter Johanek und Angelika Lampen die Herausgabe übernahm. Zudem wurde am IStG ein digitales Angebot zu den Königsaufenthalten in Westfalen erstellt, das unter folgendem Link abgerufen werden kann:

Link zum digitalen Angebot zu Königsaufenthalten in Westfalen

 

Institutsbibliothek vom 23.12.2022-06.01.2023 geschlossen

Vom 23. Dezember 2022 bis zum 6. Januar 2023 geht die Institutsbibliothek in die Winterpause. Wir wünschen Ihnen allen besinnliche Feiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns, Sie ab dem 9. Januar 2023 wie gewohnt in unseren Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 09.12. bei YouTube

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten II: Quellen" vom 09. Dezembersind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.

Link zum YouTube-Kanal des IStG

Sie finden dort folgende Vorträge:

  • Alexandra Bloch Pfister (Münster): Quellen und Archive am Beispiel verschiedener westfälischer Stadtgeschichten
  • Alexander Kraus (Wolfsburg): Lebendige Stadtgeschichte. Von der Bedeutung alternativer Überlieferungen jenseits des Kommunalarchivs
  • Sabine Kittel (Gelsenkirchen): Eine Stadt erzählt sich selbst. Gelsenkirchen in unterschiedlichen Perspektiven

SAVE THE DATE: Frühjahrstagung 2023

"Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt - Umweltgeschichte im urbanen Raum“ am 20. und 21. März 2023
© IStG

Das 48. Frühjahrskolloquium des IStG findet am 20. und 21. März 2023 zum Thema "Der Stoffwechsel der vormodernen Stadt - Umweltgeschichte im urbanen Raum" im Vortragssaal des LWL-Museums für Kunst und Kultur Münster statt.

Das Programm sowie ein Abstract können unter den folgenden Links abgerufen werden:

Programm der Frühjahrstagung 2023

Abstract der Frühjahrstagung 2023

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Senden Sie uns Ihre Anmeldung per Mail an istg@uni-muenster.de !

Freitags-Kolloquium am 09.12.2022: Neue Stadtgeschichten II: Quellen

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F33 | 14 bis 18 Uhr

Am Freitag, 9. Dezember 2022, findet das dritte Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten II: Quellen" werden die folgenden Vorträge gehalten:

Sabine Kittel (Gelsenkirchen): Eine Stadt erzählt sich selbst. Gelsenkirchen in unterschiedlichen Perspektiven
Seit 1948 gab das Stadtamt für Wirtschaftsförderung und Presse in Gelsenkirchen vierzehntägig die „Gelsenkirchener Blätter“ heraus, drei Jahre später begann das Amt zusätzlich mit der jährlichen Produktion eines Stadtfilms. Beide Projekte waren dazu da, die politische, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Ruhrgebietsstadt zu dokumentieren. Ihre bildlichen Darstellungen von Gelsenkirchen sind für die Stadtgeschichte heute immens wertvoll. Doch sollte nicht vergessen werden, dass sowohl die „Gelsenkirchener Blätter“ als auch die „Stadtfilme“ einer Marketing-Idee folgten und Ausdruck der gewünschten Selbstdarstellung der Stadt waren, die lebendig, modern und aufwärtsstrebend erscheinen sollte. Der Vortrag erläutert die Fallstricke dieser hochinteressanten zeitgeschichtlichen Quellengruppe und stellt die Aktivitäten der Heimatvereine und deren Veröffentlichungen zur Seite.

Alexandra Bloch Pfister (Münster): Quellen und Archive am Beispiel verschiedener westfälischer Stadtgeschichten
Auch bei modernen Stadtgeschichten sind schriftliche Quellen unverzichtbar. Sie stellen die Forschenden aber vor andere Herausforderungen als Quellen vergangener Jahrhunderte. Zusätzlich eröffnet der Einbezug von Berichten noch lebender Zeitzeugen neue Darstellungsebenen. Beide Aspekte werden am Beispiel westfälischer Stadtgeschichten erörtert.

Alexander Kraus (Wolfsburg): Lebendige Stadtgeschichte. Von der Bedeutung alternativer Überlieferungen jenseits des Kommunalarchivs
Stadtarchive gelten gemeinhin und auch in ihrer Selbstwahrnehmung nicht selten als „historisches Gedächtnis“ einer Kommune. Doch stellt sich angesichts der zentralen Bestände die Frage, ob sie diesem Anspruch auch gerecht werden (können). Zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Wandlungsprozesse, insbesondere, wenn sie ‚von unten‘ angestoßen werden, finden meist erst mit Verspätung Aufnahme in die Verwaltungsprozesse und demnach in die kommunale Überlieferung. Am Beispiel der Stadtgeschichte Wolfsburgs in den Wirtschaftswunderjahren stehen solche Überlieferungslücken wie auch Strategien zu ihrer Schließung im Fokus des Vortrags.

Alle Interessierten sind ab 14 Uhr herzlich in den Raum F33 des Fürstenberghauses eingeladen!

Aufzeichnungen des Freitagskolloquiums vom 18.11. bei YouTube

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums "Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung" vom 18. November sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.

Link zum YouTube-Kanal des IStG

Sie finden dort folgende Vorträge:

Christoph Lorke (Münster): Die "kleine Heidestadt" auf dem Sprung zur Großstadt: Potentiale und Herausforderungen einer moderenen Stadtgeschichtsschreibung am Beispiel der Stadt Gütersloh

Stefan Mühlhofer (Dortmund): Auf dem Weg zu einer neuen Stadtgeschichte zu Dortmund

Silas Gusset (Basel): Stadtgeschichte Basel: zwischen Forschung und Vermittlung

Kürzere Öffnungszeiten Bibliothek am Donnerstag 17.11.2022

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
die Bibliothek des Instituts für vergleichende Städtegeschichte bleibt am Donnerstag, 17.11.2022, auf Grund einer Veranstaltung zwischen 12 Uhr und 14:30 Uhr  geschlossen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und einen guten Start in die Woche!

Sitzung Arbeitskreis Historische Kartographie

© istg

Die diesjährige Sitzung des Arbeitskreises Historische Kartographie findet am Donnerstag, dem 17.11.2022, im IStG statt.

Das Programm als PDF-Datei

Freitags-Kolloquium am 18.11.2022: Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung

Domplatz 20-22 | Fürstenberghaus Vorlesungssaal F33 | 14 bis 18 Uhr

Am Freitag, 18. November 2022 findet das zweite Freitagskolloquium des Wintersemesters statt. Unter dem Titel "Neue Stadtgeschichten I: Stadtgeschichtsschreibung" werden die folgenden Vorträge gehalten:

Christoph Lorke (Münster): Die "kleine Heidestadt" auf dem Sprung zur Großstadt: Potentiale und Herausforderungen einer moderenen Stadtgeschichtsschreibung am Beispiel der Stadt Gütersloh
Von der ostwestfälischen Provinz- oder auch der „kleinen Heidestadt“ hin zu einer rasant wachsenden und prosperierenden Großstadt mit vielfältigen globalen Bezügen: Die Geschichte Güterslohs nahm seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in vielerlei Hinsicht einen durchaus anderen Verlauf als andere Städte vergleichbarer Größe. Der Vortrag diskutiert die Potentiale und Herausforderungen, die sich mit der Erforschung der jüngeren Gütersloher Stadtgeschichte verbinden.

Stefan Mühlhofer (Dortmund): Auf dem Weg zu einer neuen Stadtgeschichte zu Dortmund

Silas Gusset (Basel): Stadtgeschichte Basel: zwischen Forschung und Vermittlung
Zurzeit wird in Basel eine neue mehrbändige Darstellung der Stadtgeschichte erarbeitet, mit neuen Forschungsperspektiven und zugleich auf ein breites Publikum ausgerichtet. Was muss das Konzept beinhalten, damit es beiden Ansprüchen gerecht wird – dem Forschungs- und dem Vermittlungsanspruch? Ein Werkstattbericht aus Band 8 (1960–2020).


Alle Interessierten sind ab 14 Uhr herzlich in den Raum F33 des Fürstenberghauses eingeladen!

Aufzeichnung des Freitagskolloquiums bei YouTube online

Die Aufzeichnungen des letzten Freitagskolloquiums zur Koelhoffschen Chronik vom 28. Oktober sind jetzt bei YouTube öffentlich zugänglich.
Link zum YouTube-Kanal des IStG
Sie finden dort folgende Vorträge:

Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich - Einführung.

Alina Ostrowski, B.A. - „dat si got vri wil haven” - Untersuchungen zum Selbstverständnis der Stadt Köln im Spiegel der Cronica van der hilliger Stat van Coellen.

Dr. des. Paul Schweitzer-Martin - Lage für Lage zum gedruckten Buch: Der Produktionsprozess der Koelhoffschen Chronik.

Nils Foege, M.A. - „quid observatu necesse sit in accommodatione librorum externis personi.“ Bibliothekszugang und -nutzung in der Kölner Kartause um 1500

Prof. Dr. Sita Steckel - Die Verehrung des Heiligen Bruno in der Koelhoffschen Chronik, in der Stadt Köln und im Kartäuserorden

Verleihung des Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preises an Dr. Anna Krabbe

Dr. Anna Krabbe
© IStG

Der „Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V.“ hat am 23. Oktober 2022 in Soest den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis an Dr. Anna Krabbe verliehen.
Der Preis, der seit 1991 Arbeiten junger Historiker zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens auszeichnet, wurde in diesem Jahr an Anna Krabbe für Ihre Dissertation „Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609“ vergeben. In einer festlichen Zeremonie im Rittersaal des Burghofmuseums Soest sprachen der Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner und der Bürgermeister der Stadt Soest Dr. Eckhard Ruthemeyer zur Begrüßung. Nach der Laudatio des Doktorvaters Prof. Dr. Werner Freitag und einer wunderbaren musikalischen Rahmung durch Ivo Kanz (Flügel) und Irina Kichakova (Geige) stellte Anna Krabbe ihre Arbeit vor. In dieser ging sie der Frage nach, wie sich das Zusammenleben der religiösen Gemeinschaften in den Städten Soest und Herford nach Einführung der Reformation gestaltete. An verschiedenen Aspekten (z.B. Seelsorge, Schulwesen, Armenfürsorge, topographische Einbindung oder Nachbarschaftspflege) konnte sehr eindrücklich nachgewiesen werden, dass die Klöster und Stifte noch lange in die Stadtgemeinschaft integriert blieben. Die seit Jahrhunderten bestehenden Zuständigkeiten wurden erst allmählich aufgegeben bzw. umdefiniert, sodass sich neue Formen der Koexistenz von altgläubigen und reformierten Religionsgemeinschaften mit der Stadtgesellschaft bilden konnten.

Anna Krabbe war Gastwissenschaftlerin am IStG, wobei ihre Forschungen durch das Präses D.-Karl-Koch Stipendium der Evangelischen Kirche von Westfalen und durch das Alois-Schröer-Stipendium der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU gefördert wurden.

Bibliographische Angaben:
Anna Krabbe, Inseln in der evangelischen Stadt? Religiöse Gemeinschaften in Soest und Herford 1521–1609 (Westfalen in der Vormoderne 34), Aschendorff Verlag Münster 2021.


Forschungsstipendium des IStG: Gastwissenschaftlerin Hanna Wichmann

Hanna Wichmann von der Universität Rostock hat für ihr Dissertationsprojekt das Forschungsstipendium des IStG erhalten und forscht vom 1.10. bis 31.12.2022 in der Institutsbibliothek zum Thema: "Emotionen und soziale Beziehungen in nord‐ und südalpinen Familienbüchern des 14. und 15. Jahrhundert". Am 16.11.2022 wird sie hierzu einen Vortrag im Kolloquium "Frühe Neuzeit" halten.
 

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