Thomas Mann-Arbeitsstelle
An der Lichtenberg-Professur von Kai Sina werden aktuelle mehrere Projekt zu Thomas Mann, vor allem zu seinem Wirken und Werk im amerikanischen Exil (1938–1952) bearbeitet. Sie alle vereint ein transatlantischer Zugang, sowohl in inhaltlicher wie auch in methodischer Hinsicht. Die Vorhaben sowie die an Ihnen beteiligten Personen und Institutionen werden auf dieser Seite im Einzelnen aufgeführt.
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Edition der im amerikanischen Exil entstandenen Essayistik Thomas Manns
Ein gemeinsam mit Hans Rudolf Vaget (Northampton, USA) bearbeitetes Editionsprojekt widmet sich der von Thomas Mann im amerikanischen Exil verfassten Essayistik im Zeitraum von 1939 bis 1945. Das äußerst umfangreiche Korpus enthält neben den großen Reden und Ansprachen über Demokratie und Freiheit auch zahlreiche weniger bekannte, zum Teil ephemere Texte: publizistische Interventionen, akademische Lectures, Statements zu diversen Tagesfragen. In der Gesamtschau dieser Texte, und vielleicht mehr noch als in seinen literarischen Werken dieser Phase, wird Thomas Mann als ein transatlantischer Intellektueller erkennbar, dessen Perspektive auf Politik, Literatur, Gesellschaft usw. zunehmend eine deutsche und eine amerikanische ist. Der Band wird im Rahmen der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke, Briefe und Tagebücher Thomas Manns (GKFA) im S. Fischer Verlag erscheinen.
Projektleitung: Prof. Dr. Hans Rudolf Vaget (Northampton, MA), Prof. Dr. Kai Sina
Projektmitarbeit: Anna-Lena-Markus, Roman A. Seebeck, Dr. Maren Ermisch (Kooperationspartnerin an der Georg-August-Universität Göttingen), Catherine Rensmann
Kooperationspartner: Thomas Mann House, Berlin / Los Angeles; Berthold Leibinger Stiftung, Ditzingen
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Themenheft der Zeitschrift "Literatur für Leser:innen": Transatlantic Approaches to Thomas Mann
Das Themenheft folgt einem jüngeren Impuls der Thomas Mann-Forschung, die Biografie und das Werk des Autors aus einer transatlantischen Perspektive zu aggregieren. Das Ziel ist es, die Möglichkeitsräume einer amerikanische und deutsche Kontexte wechselseitig berücksichtigenden literaturhistorischen Betrachtung von Werk und Autor zu konturieren und Anschlussmöglichkeiten für eine zukünftige, nationalphilologische Grenzziehungen überwindende Auseinandersetzung mit Thomas Mann zu skizzieren.
Mitherausgeber: Prof. Dr. Tobias Boes, University of Notre Dame, USA
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Dissertationsprojekt zu Thomas Manns amerikanischer Vortragspoetik
Roman Seebeck untersucht in seinem Projekt Thomas Manns Engagement als Vortragskünstler in den Vereinigten Staaten. Ziel ist eine kulturpoetische Rekonstruktion verschiedener ephemerer Vortragsszenarien, die der Komplexität dieses kulturellen Phänomens – dem Ensemble aus Räumen, Institutionen, Praktiken, Texten, Akteur*innen und (Medien)Techniken – Rechnung trägt. Dabei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwiefern Thomas Manns kulturelles Wirken in Amerika überhaupt erst die dezidierte Auseinandersetzung mit Deutschland, die sowohl das Erzählwerk als auch die Vorträge und Essays dieses Zeitraums prägt, ermöglicht. Von dieser Interdependenz ausgehend, soll schließlich eine Neubewertung der Vortragspraxis als genuin transatlantisches Phänomen im Kontext der Bedeutung für das Gesamtwerk Thomas Manns vorgenommen werden.