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Prof. Judith Verstegen aus den Niederlanden

Institut für Geoinformatik


1) Aus welchem Grund haben Sie beschlossen, für Ihre Forschung nach Münster zu gehen?

Ich wurde während meiner Promotionsforschung in Utrecht eingeladen, am Institut für Geoinformatik in Münster einen Vortrag zu halten. Ich habe die Menschen und die Atmosphäre wirklich gemocht. Ich beschloss, dass ich - sollte ich jemals die Gelegenheit haben, an diesem Institut zu arbeiten - diese auf jeden Fall wahrnehmen würde. Etwa zwei Jahre später war zu dem Zeitpunkt, als ich meine Promotion gerade abschloss, die Stelle eines Juniorprofessors frei, auf die ich mich daraufhin beworben habe.


2) Worum geht es in Ihrem Forschungsbereich (in einfachen Worten)?

Geosimulationsmodelle sind Computermodelle, die Interaktionen zwischen den verschiedenen - natürlichen und menschlichen - Komponenten in einem System nachbilden. Sie simulieren beispielsweise Schwarmverhalten, den Wandel in der Landnutzung, Ökosystemleistungsdynamiken oder Verkehrsflüsse. Geosimulationsmodelle werden eingesetzt, um Systemverhalten besser zu verstehen und die potentielle Entwicklung des Systems in der Zukunft vorauszuberechnen und so Entscheidungsträgern Informationen an die Hand zu geben. Da Entscheidungen, die auf fehlerhaften Modellprojektionen basieren, kostenintensiv und/oder irreversibel sein können, müssen Modelle valide sein. Aus diesem Grund ist es das übergeordnete Ziel meiner Forschung, die Aussagekraft von Geosimulationsmodellen besser zu quantifizieren.


3) Hat das Forschungsumfeld in Münster Ihre Arbeit beeinflusst? Würden Sie Kollegen empfehlen, nach Münster zu kommen?

Ich empfehle generell, im Laufe einer akademischen Laufbahn verschiedene Forschungsumfelder auszuprobieren. Die Unterschiede zwischen den Umfeldern zeigen die Vor- und Nachteile alternativer Ansätze in Forschung und Lehre und erweitern dadurch den Horizont.


4) Was würden Sie anderen internationalen Forschern raten, was sie während ihres Aufenthalts in Münster tun sollten? Gibt es da etwas, was Sie an Münster besonders schätzen?

Die Stadtmitte von Münster ist sehr hübsch. Und die Geschäfte sind - im Gegensatz zu meiner Heimat - bis 19.00 oder 20.00 Uhr geöffnet. Nach Feierabend genieße ich einen Stadtbummel, mit oder ohne Einkauf. Das ist sehr entspannend, weil nicht so viel los ist, wie an Samstagen, aber immer noch genug Leute unterwegs sind, dass man die Atmosphäre der Stadt spüren kann. Und im Winter wird das durch die Lichter und die Weihnachtsdekorationen noch verstärkt. Was ich auch sehr schätze, sind die vielen vegetarischen und veganen Optionen in den Restaurants der Stadt.