QVM-Projekt: Erstellung eines Lehrkorpus zu Sprachbiographien

Förderzeitraum: 01.09.2014–30.09.2015
(gefördert aus Qualitätsverbesserungsmitteln des Germanistischen Instituts)
Projektleiterinnen: Prof. Dr. Susanne Günthner, Dr. Katharina König
Hilfskraft: Elisa Wessels B.A.

Konzept
Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Praktiken gehören mittlerweile fest zum kommunikativen Alltag vieler Menschen in Deutschland. Von Seiten der Sprachwissenschaft wird dieses Themenfeld aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Methoden und Theorieansätzen bearbeitet. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die subjektive Sicht mehrsprachig in Deutschland aufgewachsener SprecherInnen in der Lehre am Germanistischen Institut in den Blick nehmen zu können. Hierfür wurden 16 teilnarrative Interviews mit mehrsprachigen ProbandInnen erhoben, in einem Lehrkorpus „Sprachbiographien“ zusammengefasst und für Studierende nutzbar gemacht. Anhand des gesammelten Materials können sowohl indLogo des QVM-Projektsividuell-biographische Faktoren des Spracherwerbs als auch die Nutzung von Praktiken der Mehrsprachigkeit zum Analysegegenstand in Seminaren gemacht werden.
In dem Projekt sollen zum einen Sprachbiographien mit SprecherInnen verschiedener Herkunftssprachen erhoben werden (hierbei bilden Sprachbiographien von SprecherInnen nicht-indoeuropäischer Erstsprachen (Chinesisch, Türkisch, Arabisch etc.) einen wichtigen Fokus). Zum anderen soll das Lehrkorpus „Sprachbiographien“ für die Anwendung in Lehrveranstaltungen didaktisch aufbereitet werden.

Einsatz im Rahmen der Lehre am Germanistischen Institut
Seit dem Sommersemester 2015 wird das Lehrkorpus „Sprachbiographien“ allen Lehrenden am Germanistischen Institut für ihre Lehrveranstaltungen zur Verfügung gestellt. Es kann zur forschungsbezogenen Lehre eingesetzt werden, indem die erhobenen Sprachbiographien zweisprachiger SprecherInnen in Deutschland zum Analysegegenstand gemacht werden. Der Zugriff kann sowohl aus einer inhaltlichen (z.B. subjektive Einteilung von Phasen des Zweitspracherwerbs) als auch aus einer interaktionalen (z.B. Argumentationsmuster in Bezug auf Sprachideologien, Rezipientenorientierung) oder forschungsmethodischen Perspektive (etwa qualitative vs. quantitative Erhebungsverfahren) erfolgen. Ebenso können die Interviews als Vorlage für weitere Erhebungen durch Studierende genutzt werden, die hiermit eigene Studienprojekte durchführen und Haus- sowie Abschlussarbeiten anhand des Lehrkorpus verfassen können.