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| DFG-Projekt "Topographien der Autobiographie" (2008-2012)
DFG-Projekt "Topographien der Autobiographie" (2008-2012)
Buchcover zu das topographische Ich
© Königshausen & Neumann

DFG-Projekt "Topographien der Autobiographie"

Beteiligte: Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf, Dr. Stephan Berghaus, Dr. Kerstin Wilhelms
Laufzeit: 2008-2012


Raum und Zeit gelten als die grundlegenden Anschauungsformen des Menschen. Während die dem Primat des Historischen verpflichteten Geisteswissenschaften ihre Aufmerksamkeit bislang primär auf die Dimension der Zeitlichkeit richteten, hat der sog. ‚topographical turn’ in den Kulturwissenschaften die Bedeutung des Raums für die kulturelle Bedeutungskonstitution in den Blick gerückt. Auch autobiographische Texte wurden bislang vor allem als chronologisch strukturiert wahrgenommen. Die räumliche Dimension der autobiographischen Selbstdarstellung ist in der Forschung unberücksichtigt geblieben. Dieses Projekt hat eine Pilotstudie durchgeführt, die an einem zentralen Text (Goethes Dichtung und Wahrheit (1811-1833)) und markanten historischen Schnittstellen in detaillierter Textanalyse die konstitutive Rolle von Orten und Räumen für das autobiographische Genre aufzeigt. Es wird gezeigt, dass die spezifische Referenzialität der Autobiographie, d. h. die Art und Weise, in der sie auf tatsächliches gelebtes Leben referiert, wesentlich über topographische Bezüge hergestellt wird. Erstmals wird in der aktuellen Raumdiskussion die Beziehung von Raum und auf sich selbst reflektierender Subjektivität herausgearbeitet. Das Projekt endete am 31.03.2012.

Stephan Berghaus: Das topographische Ich. Zur räumlichen Dimension der Autobiographie in Goethes 'Dichtung und Wahrheit', Würzburg: Königshausen & Neumann 2015 ( = Bd. 819).

| Tagung und Publikation "Hermanns Schlachten"
Tagung und Publikation "Hermanns Schlachten"
Buchcover zu Hermanns Schlachten. Zur Literaturgeschichte eines nationalen Mythos
© Aisthesis

Martina Wagner-Egelhaaf (Hg.):
Hermanns Schlachten. Zur Literaturgeschichte eines nationalen Mythos
Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen Band 32
347 S., 6 Abb., ISBN 978-3-89528-714-5 (2009)

Der Band beleuchtet den Mythos von Hermann, dem Cherusker, und der Varusschlacht, der im Jahr 2009 auf eine zweitausendjährige Geschichte zurückblickt, aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Unterschiedliche literarische Versionen der Schlacht und ihrer Akteure stehen zur Diskussion und werden nach ihrer Sicht auf die Ereignisse und nach ihrem Beitrag zur Konstitution des Nationalen befragt.

Welche Heldenbilder werden entworfen, welche Schauplätze konstruiert, welche Medien genutzt und welche Politiken verfolgt, um in der Schlacht um die Deutungen des Mythos erfolgreich zu sein?

Der Sammelband ist aus der Münsteraner Tagung zum Hermannmythos, "Hermannschlachten", die Frau Prof. Wagner-Egelhaf vom 26.-29.06.2008 ausgerichtet hat, entstanden. Rezensiert wurde er u.a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Link zur Rezension "Hermanns Hass" in der Faz v. 09.02.2009

Link zur Rezension "Dem Hermann-Mythos auf der Spur" von Clarissa Höschel in literaturkritik.de v. 20.08.2009