Autor: Redaktion

Ohne Kooperation und Partizipation keine Digital Humanities!

5. DH-Tag der Universität Münster findet am 8. Dezember 2023 statt DH-Aktive kennen die Situation gut: Digital ausgerichtete Forschungsprojekte weisen in der Regel eine große Breite von Aufgaben auf, für die jeweils ganz unterschiedliche Kompetenzen vonnöten sind. Eine Aufteilung von Aufgaben auf unterschiedliche Köpfe und damit eine enge Zusammenarbeit über disziplinäre Grenzen hinweg stellen die geisteswissenschaftliche Forschung vor neue Herausforderungen. Kooperationen mit Partner*innen außerhalb des eigenen Faches bedürfen einer besonderen Pflege, der kommunikative Aufwand ist häufig höher: Man muss das Gegenüber mit seinen Kompetenzen, Erkenntnisinteressen und Zielvorstellungen verstehen und ebenso die eigenen Motivationen so ausdrücken können, dass ein gemeinsames Arbeiten möglich wird. Grundsatz hierfür ist das Finden einer gemeinsamen Sprache. Welche Facetten in der Zusammenarbeit gibt es? Welche Stolpersteine, welche Chancen und Möglichkeiten können sich herauskristallisieren? Diesen Fragen gehen wir beim DH-Tag am 8. Dezember 2023 auf den Grund und loten aus, welche Kooperationen und welche Partizipationen notwendig sind, um gute Forschung in den Digital Humanities zu betreiben. Öffentlicher Keynote-Vortrag zu „Gruß und Kuss – Bürger*innen erhalten Liebesbriefe“

Der AK-DH und seine AGs: Eine kurze Einführung …

Wer schon länger dabei ist, kennt sich aus in den strukturellen Feinheiten der DH-Welt an der Uni Münster. Auf den DH-Seiten der Universität Münster finden sich weitergehende Informationen. Für alle Newcomer hier aber auch eine ganz kurzer Überblick, insbesondere zum AK-DH und seinen AGs: Zentral für alles ist die Community der DH-Forschenden. Diese traf sich das erste Mal im März 2017 unter dem Titel „Arbeitskreis DH“ (AK-DH). Zunächst stellten sich DH-Projekte aus allen aktiven geisteswissenschaftlichen Fächern vor. Austauschen und voneinander lernen – darum ging und geht es bis heute im AK-DH – mittlerweile allerdings nicht mehr im Plenum, sondern in Arbeitsgruppen (AGs) zu verschiedenen Arbeitsfeldern und Methoden. Zurzeit sind es sechs AGs, die i.d.R. von einer forschenden Person aus der Community organisiert und von Mitarbeitenden des SCDH als Mentor*in begleitet werden. Je nach Bedarf werden neue AGs gegründet oder ggf. auch abgeschlossen. Dazu mehr am Ende des Artikels. Zunächst stellen wir im Steckbrief-Format die aktuell bestehenden AGs einzeln vor:

„Die Steine umdrehen, um zu sehen, ob die Ameisen darunter immer noch so laufen…“

Das SCDH arbeitet mit vielen verschiedenen Forschungsprojekten eng zusammen; einige davon stellen wir auf der DH-Website im Projektschaufenster vor. Um mehr über diese Projekte und ihre Hintergründe zu erfahren, werden wir in loser Folge Interviews mit den Projektverantwortlichen führen. Den Auftakt macht das Projekt zum Ijobbuch des Instituts für Biblische Exegese und Theologie (IBET). Redaktion: Herr Hiepel, Prof. Dr. Schnocks, Sie treiben gerade das Projekt „Textzeugen des Ijobbuches“ voran. Worum geht es? Prof. Dr. Schnocks: Das Ijobbuch ist ein biblisches Buch, in dem es um den Umgang mit menschlichem Leid geht. Das ist ein – damals wie heute – schwieriges Thema, und das merkt man dem Buch auch an, in seinen verschiedenen Überlieferungen in den verschiedenen Sprachen. Die wichtige Frage dabei ist: Wenn das Ijobbuch uns heute an einigen Stellen provokativ oder schwierig oder revolutionär vorkommt, haben das eigentlich antike Menschen auch so empfunden?