|
Münster (upm/ja)
Nebeneinander der Religionen am Flughafen Frankfurt<address>© Daniel Gerster</address>
Nebeneinander der Religionen am Flughafen Frankfurt
© Daniel Gerster

Nachwuchsforscher untersuchen religiöse Pluralität

Gut zwei Millionen Euro für gemeinsame Arbeit an den Universitäten Münster und Bochum

Verschiedene Religionen sowie das Neben- und Miteinander religiöser und nicht-religiöser Traditionen sind eine der aktuellen Herausforderungen für das friedliche Zusammenleben in einer Gesellschaft. Die Mitglieder des Fortschrittskollegs "Religiöse Pluralität und ihre Regulierung in der Region" (RePliR) der Universitäten Bochum und Münster wollen diese Herausforderungen speziell mit Blick auf das Münsterland und das Ruhrgebiet untersuchen. RePliR ist als eines von sechs Kollegs am Mittwoch vom nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium ausgewählt worden. Das Programm "Fortschrittskolleg NRW" und die Förderung speziell von RePliR mit gut zwei Millionen Euro ist Teil der Forschungsstrategie des Landes NRW.

Die Wissenschaftler wollen sich in dem auf viereinhalb Jahre angelegten Forschungsprojekt mit den umfassenden Veränderungen der religiösen Landschaft infolge von Entkirchlichung, Individualisierung und Globalisierung beschäftigen. Hinzu kommen die Folgen der Zuwanderung und der weltweiten Flüchtlingsströme. Die Förderung beginnt am 1. Juli 2016.

"Wir wollen die Bedingungen und Voraussetzungen ermitteln, die ein friedliches Zusammenleben von unterschiedlichen Religionen wie von religiösen und nicht-religiösen Traditionen ermöglichen. Dabei werden sowohl das alltägliche Miteinander in Kindergarten, Schule und am Arbeitsplatz als auch der politische und rechtliche Umgang mit religiöser Pluralität in den Blick genommen", erläutert der stellvertretende Sprecher des Kollegs, der münstersche Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Willems.

Während das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum (RUB) die Sprecherfunktion des Kollegs übernommen hat, ist auf Seiten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) das Centrum für Religion und Moderne involviert. In den NRW-Forschungskollegs arbeiten Promovenden der Ingenieur- und Naturwissenschaften mit Promovenden der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zusammen. Der Blick über denn eigenen fachlichen Tellerrand soll ihnen dabei helfen, die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu untersuchen und zu meistern.

Links zu dieser Meldung