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Münster (upm/bn)
Die Grabung auf dem Dülük Baba Tepesi<address>© WWU</address>
Die Grabung auf dem Dülük Baba Tepesi
© WWU

Forschungen im Heiligtum

DFG unterstützt Projekt zur Untersuchung des Gottes Iupiter Dolichenus mit 475.000 Euro

Dank einer Bewilligung von 475.000 Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) können die archäologischen und religionshistorischen Untersuchungen im Heiligtum des Iuppiter Dolichenus auf dem Dülük Baba Tepesi in der Südosttürkei durch Archäologen der Universität Münster weitere drei Jahre fortgesetzt werden. Dies ist ein wichtiger Erfolg nicht nur für das seit 2001 laufende Grabungsprojekt, sondern auch für ein Projekt des Exzellenzclusters "Religion und Politik", in dem die Auswertung der Grabungsergebnisse hinsichtlich ihrer religionsgeschichtlichen Relevanz einen Arbeitsschwerpunkt darstellt.

Das Heiligtum auf dem Dülük Baba Tepesi ist Zentrum und Heimat des Iuppiter Dolichenus-Kultes. Er zählte in römischer Zeit zu den wichtigsten der so genannten orientalischen Kulte, die im Rahmen des religiösen Wandels des zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus eine bedeutende Rolle spielten. Besonderes Augenmerk gilt der Entwciklung des Kultes in der mittleren Eisenzeit und der Rolle des Heiligtums während der persischen Herrschaft. Daran schließt sich die Untersuchung der Prozesse an, die zur Entwicklung des Dolichener Gottes zu einem reichsweit verehrten "römischen" Gott führten. Die Ergebnisse werden paradigmatisch sein für das Verständnis anderer "orientalischer" Gottheiten im römischen Reich.

Die Grabung auf dem Dülük Baba Tepesi ist einzigartig, weil es hier möglich ist, nicht in einem ländlichen Heiligtum, sondern im Zentrum eines im gesamten römischen Reich verbreiteten Kultes epochenübergreifend Fragen zu stellen und zu beantworten. Zudem bietet die weitere Untersuchung des auf dem Dülük Baba Tepesi lokalisierten bedeutenden Klosters des Hl. Salomon eine vielversprechende Perspektive für das Verständnis der Geschichte und Archäologie Nordsyriens in früh- und mittelbyzantinischer Zeit.

 

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