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Münster (upm).
Eine Impression des geplanten Einstein-Teleskops. Oberirdisch wird vom Teleskop kaum etwas zu sehen sein, denn es wird unter der Erdoberfläche liegen.<address>© Marco Kraan/Nikhef</address>
Eine Impression des geplanten Einstein-Teleskops. Oberirdisch wird vom Teleskop kaum etwas zu sehen sein, denn es wird unter der Erdoberfläche liegen.
© Marco Kraan/Nikhef

Uni Münster an zwei wegweisenden Zukunftsprojekten beteiligt

"Priorisierte Forschungsinfrastruktur": Einstein-Teleskop und Neutrino-Observatorium stehen auf Shortlist

Die Universität Münster ist an zwei der wichtigsten Projekte beteiligt, mit denen die Bundesregierung und verschiedene Partner die Spitzenforschung in Deutschland fördern und die Leistungsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems verbessern wollen. Das Bundesforschungsministerium hat jetzt die aussichtsreichsten Vorhaben aus dem „nationalen Priorisierungsverfahren für umfangreiche Forschungsinfrastrukturen“ (FIS) bekanntgegeben. Insgesamt neun Vorhaben sind auf einer sogenannten Shortlist aufgeführt, darunter die Vorphase für das Einstein-Teleskop und die geplante Erweiterung des Neutrino-Observatoriums „IceCube“ am Südpol – an beiden Projekten arbeiten Wissenschaftler der Universität Münster mit.

Das Priorisierungsverfahren gibt es seit 2024. Internationale Expertinnen und Experten hatten die Aufgabe, 32 Anträge von 56 Trägereinrichtungen zu bewerten. Neun Konzepte kamen in die Endausscheidung. Die Aufnahme auf die Shortlist ist nicht mit einer Finanzierungszusage verbunden, gilt jedoch laut Bundesforschungsministerium als „ein wichtiges Signal für die prioritäre Weiterverfolgung der Vorhaben aus forschungspolitischer Sicht und deren potenziell großen Beitrag zur Leistungsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems“.

Porträt von Prof. Dr. Christine Thomas und Prof. Dr. Alexander Kappes (Brustporträt, beide stehen nebeneinander im Freien, im Hintergrund grünes Laub)<address>© Uni MS - S. Peters</address>
Zu den Trägereinrichtungen des Einstein-Teleskops zählt die Universität Münster, die mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Alexander Kappes (rechts) und Prof. Dr. Christine Thomas beteiligt ist.
© Uni MS - S. Peters
Zu den Trägereinrichtungen des Einstein-Teleskops zählt die Universität Münster, die mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Alexander Kappes vom Institut für Kernphysik und Prof. Dr. Christine Thomas vom Institut für Geophysik beteiligt ist. Alexander Kappes ist mit seiner Arbeitsgruppe auch Teil des Konsortiums, das an der geplanten Erweiterung von „IceCube“ arbeitet.

Die Projekte mit münsterscher Beteiligung

Das Einstein-Teleskop soll die elektromagnetische Astronomie durch Gravitationswellendetektion ergänzen und auf diese Weise vertiefte Einblicke in schwarze Löcher, Materie unter extremen Bedingungen und kosmologische Phänomene liefern. Das Vorhaben ist ein internationales Großprojekt. Es vereint ein interdisziplinäres europäisches Team aus den Bereichen aus den Bereichen Physik, Geophysik, Geologie, Ingenieurwesen sowie Material- und Umweltwissenschaften. Trägereinrichtungen sind neben der Universität Münster die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität Dresden.

Mit der Erweiterung des IceCubes zu IceCube-Gen2 soll die Nachweisrate kosmischer Neutrinos verzehnfacht und fünfmal schwächere Neutrino-Quellen identifiziert werden. IceCube-Gen2 soll die Neutrinoforschung so von der Entdeckungsphase in die Phase der Präzisionsmessung überführen und gleichzeitig einen Beitrag zur Geophysik, Glaziologie und Klimaforschung leisten. Trägereinrichtungen sind das Deutsche Elektronen-Synchrotron und das Karlsruher Institut für Technologie.

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