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Münster (upm/lp).
Das Bild zeigt den Wirtschaftschemiker Professor Doktor Simon Lux. Er spricht in ein Mikrofon und lächelt.<address>© Uni MS - Johannes Wulf</address>
Prof. Dr. Simon Lux plädiert für eine langfristige Strategie, um Investitionsanreize in der Batteriebranche zu schaffen.
© Uni MS - Johannes Wulf

Podcast über Batterietechnik der Zukunft: „Wir brauchen eine europäische Strategie“

Wirtschaftschemiker Simon Lux erläutert aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

Um die deutschland- und europaweite Batterieproduktion in Zukunft konkurrenzfähig zu gestalten und eine nachhaltige, bezahlbare und zukunftsfeste Energiewende zu erreichen, bedarf es einer langfristigen europäischen Strategie, betont Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Simon Lux. Und genau daran mangele es. Während beispielsweise die Regierung in China den Energieausbau strategisch über Jahre hinweg plane, „leben wir in Europa in einer Zeit der politischen Unsicherheit“, betont der Batterieexperte in der neuen Folge des „Umdenken“-Podcasts, der Teil des aktuellen Themenschwerpunkts „Energie für die Zukunft“ der Universitäts-Pressestelle ist.

Obwohl Simon Lux Deutschland im Bereich der Batteriespeicherung weltweit führend sieht, erkennt er erhebliches Potenzial bei der Produktion der Batterien. „Wir benötigen eine langfristige Strategie, um Sicherheit für Investoren zu schaffen und die nationale und europäische Batterieproduktion auf diesem Weg finanziell zu fördern“, erläutert der Experte, der die Professur für angewandte elektrochemische Energiespeichertechnik an der Universität Münster innehat und zudem seit 2022 zum Leitungsteam der Fraunhofer-Einrichtung „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FFB) gehört – die FFB zählt zu den größten und wichtigsten Investitionen des Bundes und der Länder auf diesem Gebiet. Zudem plädiert der Wissenschaftler für den konsequenten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, in der die für die Elektromobilität benötigten Rohstoffe nach dem Verbrauch wiederverwendet werden. „Damit können wir das das Ressourcenproblem lösen und die Energieerzeugung nachhaltiger gestalten.“

Vor allem die Flexibilität der Batterie mache sie zu einer „Schlüsseltechnologie der kommenden Jahrzehnte“, meint Simon Lux. Im Gegensatz zu anderen Energiequellen, die von Wetterbedingungen abhängen und beispielsweise im Sommer mehr Energie erzeugen als im Winter oder nur tagsüber effizient sind, sei die Batterietechnologie unabhängig von diesen Faktoren. Gleichwohl könne die Batterie keineswegs die Energieversorgung der gesamten Bevölkerung gewährleisten: Während sie insbesondere kleinere Energiemengen schnell verfügbar mache, produzieren Quellen wie Wasserstoff weitaus mehr Energie. „Daher sollten diese Energiesysteme auf jeden Fall nebenher existieren“, unterstreicht Simon Lux.

Umdenken – der Podcast der Universität Münster
Im Podcast der Universität Münster kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: https://www.uni-muenster.de/kommunikation/podcast/index.html

 

 

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