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Münster (upm).
Im Sommersemester 1910 nahm Hedwig Montag ihr Studium in Münster auf. Als erste Frau in Deutschland legte sie 1913/14 das Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab.<address>© Universitätsarchiv Münster, Bestand 68 Nr. 1013</address>
Im Sommersemester 1910 nahm Hedwig Montag ihr Studium in Münster auf. Als erste Frau in Deutschland legte sie 1913/14 das Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab.
© Universitätsarchiv Münster, Bestand 68 Nr. 1013

Damals an der WWU: Der Beginn des Frauenstudiums

Ein Blick in die Vergangenheit der Universität Münster – Serie der Unizeitung wissen|leben

In Preußen und an der Universität Münster konnten Frauen erst sehr spät ein Studium aufnehmen. 1892 hatte der Senat der damaligen Akademie Münster es abgelehnt, Frauen als Studentinnen zuzulassen. Zehn Jahre später änderte sich das Meinungsbild im Senat der gerade zur Universität erhobenen Hochschule insofern, als Frauen nun den Status von Gasthörerinnen erlangen konnten. Ausnahme war die Katholisch-Theologische Fakultät, für die diese Genehmigung ausdrücklich nicht galt. Die ersten Gasthörerinnen lassen sich jedoch erst für das Jahr 1905 nachweisen. Worin die Zurückhaltung begründet war, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Zum Wintersemester 1908/09 gestattete der preußische Staat Frauen, ein Studium aufzunehmen und zu absolvieren. Langsam, aber kontinuierlich steigerte sich ihr Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden und liegt heute bei 56 Prozent. Bis die ersten Dozentinnen tätig wurden, dauerte es bis in den Zweiten Weltkrieg. Als erste Frau habilitierte sich 1953 die Biologin Angela Nolte an der Universität Münster.

Autorin: Dr. Sabine Happ

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 12. Oktober 2022

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