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Münster (upm).
Anja Brüggemann leistete in ihrer Masterarbeit über exotische Teilchen Herausragendes.<address>© privat</address>
Anja Brüggemann leistete in ihrer Masterarbeit über exotische Teilchen Herausragendes.
© privat

Herausragende Masterarbeit in der Physik gewürdigt

Anja Brüggemann erhält für ihre Suche nach exotischen Teilchenzuständen den "Infineon-Master-Award"

Für ihre herausragende Masterarbeit zur Untersuchung von Charmoniumzerfällen und der Suche nach exotischen Teilchenzuständen an einem Elektron-Positron-Collider hat Anja Brüggemann den mit 1.500 Euro dotierten „Infineon-Master-Award“ erhalten – den Preis verleiht der Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) mit der Infineon Technologies AG. „Anja Brüggemanns Arbeit, ihre komplexen Analysemethoden und ihre Ergebnisse gehen weit über das Maß einer Masterarbeit hinaus – sie hat eher das Format einer Doktorarbeit“, betont Prof. Dr. Alfons Khoukaz vom Institut für Kernphysik, in dessen Arbeitsgruppe die Masterarbeit angefertigt wurde. Ihre Resultate seien für das hochaktuelle Forschungsgebiet zur Suche und Untersuchung exotischer Teilchenzustände in der Hadronenphysik von großer Relevanz, insbesondere um die bisher noch unverstandene Struktur spezieller Teilchenzustände zu entschlüsseln.

Anja Brüggemann untersuchte Zerfälle von Systemen, die aus einem Charm- und einem Anticharm-Quark bestehen, den sogenannten Charmonia. Charmonia, die zur Familie der Mesonen gehören und damit zur Hälfte aus Antimaterie bestehen, wurden am BESIII-Experiment in Elektron-Positron-Kollisionen an einem Teilchenbeschleuniger in Peking erzeugt. Ähnlich der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen musste die Autorin rund zehn Milliarden Kollisionsereignisse analysieren. Es gelang ihr, erstmals einen zuvor unbekannten Zerfall des leichtesten Charmoniums zu identifizieren und zu quantifizieren. Dieser Zerfall ist von besonderem Interesse, um Erkenntnisse über die Struktur weiterer Mesonen zu gewinnen, die als sogenannte Zwischenresonanzen im Zerfall auftreten können. Anja Brüggemanns Arbeit liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Suche nach exotischen Teilchen und zur Aufklärung ihrer inneren Struktur.

Anja Brüggemann wird ihre wissenschaftliche Laufbahn und ihre Forschungsarbeit auf dem Gebiet der exotischen Teilchen im Rahmen einer Doktorarbeit fortführen, die sie in der Arbeitsgruppe von Alfons Khoukaz und als Mitglied des Graduiertenkollegs „Strong and Weak Interactions – from Hadrons to Dark Matter“ anfertigt.

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