|
Münster (upm/kk)
Hundehalter können mit der neuen App ein Forschungsprojekt an der WWU unterstützen.<address>© Unsplash - Anna Dudkova</address>
Hundehalter können mit der neuen App ein Forschungsprojekt an der WWU unterstützen.
© Unsplash - Anna Dudkova

"Wau": Hundebesitzer sind eingeladen, neue App zu testen

Forscher untersuchen Zusammenspiel von Verhalten und Emotionen beim Hund / Infotag am 4. Dezember

Wie gut kennen Sie Ihren Hund? Wie verhält er sich beim Spazierengehen, beim Spielen oder zu Hause? Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster untersuchen in einem neuen Projekt den Zusammenhang von Verhalten, Persönlichkeit und Emotionen von Vierbeinern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU haben jetzt mit Design-Studierenden der FH Münster eine Smartphone-Anwendung (App) entwickelt, die es allen Hundebesitzern erlaubt, das Verhalten ihrer Hunde zu beobachten und zu dokumentieren. Alle Hundebesitzer sind deswegen eingeladen, sich am 4. Dezember (Samstag) in Begleitung ihres Hundes über die App zu informieren, den Prototypen zu testen und so maßgeblich zum Erfolg des Forschungsprojekts beizutragen. Ein Team des Instituts für Neuro- und Verhaltensbiologie der WWU sowie des Fachbereichs Design der FH steht an diesem Tag von 9 bis 18 Uhr auf der Wiese vor dem Schloss bereit. Das Angebot richtet sich an alle interessierten Personen und ihre Vierbeiner. Das Team hält zudem eine Überraschung für Mensch und Tier parat.

Logo der App<address>© Department of Behavioural Biology</address>
Logo der App
© Department of Behavioural Biology
Informationen zum Projekt und zur App „WAU“

Das Projektziel ist die objektive Erfassung von Emotionen beim Hund. Das Team von der Abteilung für Verhaltensbiologie des Instituts für Neuro- und Verhaltensbiologie der WWU untersucht dafür mit Hundehaltern die Zusammenhänge zwischen Emotionen, lateralisiertem Verhalten (das heißt, die Bevorzugung von einer Köperseite gegenüber der anderen, wenn bestimmte Verhaltensweisen ausgeführt werden) und der Persönlichkeit des Hundes. Dies wird mithilfe der hierfür entwickelten App „WAU“ bewerkstelligt. Die App erfasst zunächst generelle Informationen zum Hund und dessen Persönlichkeit. Anschließend dokumentieren die Halter mithilfe der App das Verhalten ihres Hundes während eines Spaziergangs oder zu Hause. Sie werden gebeten, unter anderem folgende Fragen zu beantworten: Welches Bein hebt der Hund üblicherweise? Wie sind der emotionale Zustand und der Grad der Erregung des Tieres? Was trivial klingt, ist für das Forschungs-Team relevant, um zu klären, inwieweit bestimmte Verhaltensweisen mit den Emotionen der Tiere in Zusammenhang stehen. Das Tierverhalten im normalen Alltag der Hunde zu untersuchen, ist hierbei ein großer Gewinn. Es ermöglicht den Wissenschaftlern, generelle Aussagen zum Wohlergehen von Hunden zu treffen sowie zukünftige Leitlinien für gesetzliche Rahmenbedingungen zu entwickeln.

Die App wurde in Zusammenarbeit mit Studierenden vom Fachbereich Design der FH Münster und dem Software-Entwickler Wolfram Rittmeyer (OpenMinds) erstellt. Sie kann ab dem 20. Dezember kostenlos im App- und Playstore heruntergeladen werden. Das Vorhaben hatte 2019 den Citizen-Science-Wettbewerb (Bürgerwissenschaft) der Stiftung WWU Münster gewonnen.
 

Citizen Science an der WWU

Forschung und Lehre sind für die WWU kein Selbstzweck. Die Universität Münster versteht sich als Motor des gesellschaftlichen Fortschritts. Das bedeutet, auch jene in die Wissenschaft einzubeziehen, für die sie gemacht ist: die Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Citizen-Science-Wettbewerb, der von der Stiftung WWU Münster finanziert wird, möchte die WWU den Stellenwert der Bürgerwissenschaft innerhalb der Universität stärken und Wissenschaftler dazu ermutigen, möglichst viele Menschen aktiv in die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses einzubinden. Sie können sich zum Beispiel an der Forschung beteiligen, indem sie Fragestellungen generieren, ein Forschungsprojekt entwickeln, Daten erheben und wissenschaftlich auswerten sowie Forschungsergebnisse kommunizieren. Ziel aller Citizen-Science-Projekte ist es, neues Wissen zu schaffen. Ziel ist es, mit der Beantwortung von Forschungsfragen einen Erkenntnisgewinn für die Wissenschaft und die Gesellschaft zu erzielent.

Links zu dieser Meldung