|
Münster (upm/jas)
Prorektorin Prof. Dr. Maike Tietjens (l.), Prof. Dr. Klaus Schubert (2.v.l.) und Dr. Paul-Josef Patt (2.v.r., beide Universitätsgesellschaft) sowie der Provinzial-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Breuer (r.) gratulierten Dr. Susann Wicke und Prof. Dr. Maged Alnawaiseh.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Prorektorin Prof. Dr. Maike Tietjens (l.), Prof. Dr. Klaus Schubert (2.v.l.) und Dr. Paul-Josef Patt (2.v.r., beide Universitätsgesellschaft) sowie der Provinzial-Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Breuer (r.) gratulierten Dr. Susann Wicke und Prof. Dr. Maged Alnawaiseh.
© WWU - Peter Grewer

Universitätsgesellschaft verleiht Nachwuchsförderpreise

Auszeichnung für Biologin Dr. Susann Wicke und Mediziner Prof. Dr. Maged Alnawaiseh / 10.000 Euro Preisgeld

Die Universitätsgesellschaft Münster hat die herausragenden Forschungsleistungen von zwei Nachwuchswissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) gewürdigt: In einem Festakt zeichneten der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Dr. Paul-Josef Patt, und der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats, Prof. Dr. Klaus Schubert, den Mediziner Prof. Dr. Maged Alnawaiseh und die Biologin Dr. Susann Wicke mit dem diesjährigen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, die die Universitätsgesellschaft Münster zur Verfügung gestellt hat. „Die Universität Münster kann stolz darauf sein, solch großartige Nachwuchsforscher in ihren Reihen zu haben. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel von ihnen hören werden“, unterstrich Paul-Josef Patt.

Der Nachwuchsförderpreis wird seit 1980 jährlich vom Vorstand der Universitätsgesellschaft Münster ausgeschrieben. Alle Professorinnen und Professoren der WWU sind berechtigt, Vorschläge einzureichen.

Zu den Preisträgern:

Dr. Susann Wicke, nominiert durch Prof. Dr. Kai Müller und Prof. Dr. Markus Schwarzländer, erhielt den Nachwuchsförderpreis für ihre Forschung zur Evolution parasitärer Pflanzen. Ihr Ziel ist es, die Interaktion zwischen Schmarotzerpflanzen, die ihre Nährstoffe ganz oder teilweise von anderen, als Wirtsorganismen dienenden Pflanzen beziehen, und ihrer Umwelt zu verstehen. Die 36-Jährige hat dabei fundamentale Mechanismen der funktionellen und physischen Genomreduktion, also der Vereinfachung des Erbguts in Bezug auf Funktion und Aussehen der Pflanzen, während des Übertritts von einer freilebenden zu einer parasitären Lebensweise aufgeklärt. Außerdem entwickelte sie in diesem Zusammenhang neue Modelle zur Beschreibung der umweltabhängigen Genomevolution und des Gentransfers. Susann Wicke ist seit 2017 Leiterin einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Evolution und Biodiversität und hat seit Anfang des Jahres eine Juniorprofessur für Evolutionsbiologie der Pflanzen inne.

Prof. Dr. Maged Alnawaiseh, den Prof. Dr. Nicole Eter als Preisträger vorschlug, ist Oberarzt an der Klink für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster. Der 35-Jährige wird für seine Arbeit auf dem Gebiet der Visualisierung und Quantifizierung der retinalen Mikrozirkulation, also der Durchblutung der Netzhaut, ausgezeichnet. Mittels optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) hat der Mediziner sowohl im Tiermodell als auch in zahlreichen klinischen Studien zu unterschiedlichsten Pathologien diese Methode untersucht und im Klinikalltag etabliert und optimiert. Überzeugt davon, dass das Gefäßsystem des Menschen als Ganzes zu betrachten ist, und dass das Auge als diagnostisches Fenster zum Körper dienen kann, transferierte Maged Alnawaiseh die Anwendung der OCTA auch auf andere medizinische Fragestellungen und Disziplinen, wie zum Beispiel die Intensivmedizin und die Neurologie, um bei verschiedenen Systemerkrankungen die systemische Mikrozirkulation beurteilen zu können. So konnten neue Erkenntnisse über die Regulation der Durchblutung kleinster Blutgefäße bei Patienten sowohl mit Augenerkrankungen als auch bei Patienten mit komplexen internistischen und neurologischen Systemerkrankungen gewonnen werden.

Links zu dieser Meldung