Mission Statement Nachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist eine zentrale Herausforderung der Gegenwart und erfordert eine gesellschaftliche Transformation. Dazu ist ein innovativer Beitrag durch die Universitäten unerlässlich. Sie bilden wichtige Schnittstellen und Erfahrungsräume für nachhaltiges Handeln. Sowohl disziplinäre als auch inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze tragen zur Bearbeitung der globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Mobilitäts- und Energiewende oder Fragen von Frieden und Demokratie bei. Zugleich sind Universitäten als Bildungsinstitutionen zentrale Akteure für die Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen zukünftiger Entscheidungsträger*innen. Schließlich sind sie selbst Teil der Herausforderung, da auch hier Ressourcen verbraucht werden.

Die Universität Münster übernimmt ihre Verantwortung für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen ihres Handelns und die damit verbundenen Implikationen für die intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit. Sie orientiert sich daher in ihrem Handeln in Forschung, Lehre, Transfer und Betrieb an dem Prinzip der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Sie sieht sich in der Pflicht, Beiträge und Lösungsvorschläge zu entwickeln, und erkennt ihre Vorbildfunktion an, nachhaltige Entwicklung in ihrem eigenen Verantwortungsbereich umzusetzen. Dabei unterstützt sie auch ihre Mitarbeiter*innen und Studierenden im Ausbau ihrer Nachhaltigkeitskompetenzen und -aktivitäten.

In ihrer Rolle als Wissenschafts- und Bildungseinrichtung sowie als integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens interpretiert die Universität Münster ökologische und soziale Nachhaltigkeit als Auftrag gegenüber heutigen und zukünftigen Generationen. Als international ausgerichteter Wissenschafts-, Studien- und Arbeitsort fördert die Universität Münster Nachhaltigkeit als Ausdruck ihrer globalen Verantwortung im Sinne einer zukunftsfähigen Gestaltung der Gesellschaft und des Erhalts der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Universität Münster orientiert sich dabei an einem umfassenden Verständnis von Nachhaltigkeit und bekennt sich zu den Sustainable Development Goals und den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Die Universität setzt sich deshalb zum Ziel, Nachhaltigkeit in ihrer Governance-Struktur langfristig zu verankern und auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus konsequent in den folgenden Handlungsfeldern umzusetzen.

Forschung
Die Universität Münster bietet mit ihrem geistes-, gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Fächerspektrum sowie der damit einhergehenden wissenschaftlichen Vielseitigkeit optimale Voraussetzungen, um Nachhaltigkeitsforschung als Querschnittaufgabe inter- und transdisziplinär zu implementieren. Die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Nachhaltigkeit wird als relevant für alle Disziplinen erachtet und soll überall gezielt gefördert werden. Zugleich gilt es, einen institutionellen Rahmen zu schaffen, in dem etablierte Strukturen, Prozesse und Praktiken der Wissenschaft in Bezug auf ihre Implikationen für ökologische und soziale Nachhaltigkeit überprüft werden. Damit will die Universität Münster ihrem Verantwortungsanspruch gerecht werden.

Lehre
Auch in der Lehre gilt Nachhaltigkeit als orientierendes Prinzip und als relevantes Querschnittthema für alle Fächer. Dabei ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ein handlungsleitendes Konzept, das die Bedeutung von kompetenzorientiertem Lehren und Lernen sowie die Erschließung inter- und transdisziplinärer Zusammenhänge hervorhebt. Nachhaltigkeit wird dabei in der Universität Münster auch im Sinne des Forschenden Lernens zu einem konsequent sichtbaren und kontinuierlichen Teil der Lehre weiterentwickelt, um die Kompetenzen für die Entwicklung von Lösungsstrategien zu fördern.

Transfer
Die Universität Münster versteht Transfer neben Forschung und Lehre als dritte grundlegende Leistungsdimension von Wissenschaft, deren Erfüllung sie als Übernahme zivilgesellschaftlicher Verantwortung begreift. Ob als Gegenstand von partizipativen Projekten, als relevanter Gesichtspunkt beim Gründungsgeschehen oder als zentrale Dimension des Wissenstransfers: Nachhaltigkeit stellt für die Universität Münster ein für alle Aktivitäten der dritten Leistungsdimension zentrales Prinzip dar. Das Transferverständnis zielt in einem umfassenden Sinne auf die Kooperation und Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, geht damit wesentlich über die ökonomische Verwertung von Wissen oder Technologie hinaus und stellt so selbst eine nachhaltige Ressource für eine demokratische Gesellschaft dar.

Organisation, Finanzen und Betrieb
Die Universität Münster orientiert sich im alltäglichen Betriebsablauf und bei Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen auch am Kriterium Nachhaltigkeit. In ökologischer Hinsicht verpflichtet sich die Universität Münster dem Ziel der Klimaneutralität, einer regelmäßigen Überprüfung ihres Ressourcenverbrauchs mit dem Ziel einer Reduktion sowie einer nachhaltigen Nutzung von Wertstoffen. In sozialer Hinsicht bekennt sich die Universität Münster zu Gleichstellung, Diversität und Inklusion als Normen für gerechte Arbeitsverhältnisse, faire Lehr-Lern-Prozesse und kollegialen Umgang.

Die Universität Münster begreift das Prinzip Nachhaltigkeit als verbindende Leitidee und stellt sich mit der Verpflichtung auf die in diesem Mission Statement formulierten Grundsätze, deren Umsetzung und kontinuierliche Evaluation ihrer Verantwortung, die dringend notwendige gesellschaftliche Transformation mitzugestalten.

 

Grundlagen für die Veröffentlichung
Rektoratsbeschluss vom 22.07.2021
Zustimmende Kenntnisnahme durch den Senat am 13.10.2021