"Ziel ist eine Veränderung der Strukturen"
Fast 190 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte deutscher Hochschulen haben sich vom 24. bis 26. September zu einer Konferenz in Münster getroffen, um über aktuelle Fragen der Gleichstellungskultur zu diskutieren. Auf dem Programm stand neben Vorträgen, Workshops und Arbeitsgruppentreffen eine Podiumsdiskussion mit der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Vertreterinnen und Vertretern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Universität und Fachhochschule Münster sowie von der Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e. V.
Unter dem Begriff "Kulturwandel" nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Themen wie Geschlechterbilder, Leistungsbewertung und Arbeitsklima in den Blick und diskutierten darüber, welche Akteure, Prozesse und Rahmenbedingungen notwendig sind, damit ein Kulturwandel in der Gleichstellung gelingen kann. "Die Gleichstellungspolitik an Hochschulen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Sie zielt weniger auf Frauen und ihre individuellen Kompetenzen ab, sondern mehr auf die Veränderung der Strukturen und der Organisationen", erklärt Prof. Dr. Maike Tietjens, Gleichstellungsbeauftragte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). "Dieser sogenannte Kulturwandel ist ein Schlüssel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit."
Auch an der WWU sei der Kulturwandel in einigen Bereichen zu spüren. "Mich freut es ganz besonders, dass hier mittlerweile viele Akteure selbst Gleichstellungsprojekte initiieren und viele Berufungskommissionen sich ganz selbstverständlich Gedanken über eine geschlechtergerechte Bewertung der Bewerbungen machen. Dennoch sehe ich an vielen Punkten noch Verbesserungsbedarf. Der Kulturwandel ist ein langfristiger Prozess. Geschlechtergerechtigkeit soll in den Köpfen der Menschen stattfinden – als ein automatisierter, von innen heraus motivierter Prozess."