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Münster (upm)
Prof. Dr. Mitja Back<address>© WWU / Benedikt Weischer</address>
Prof. Dr. Mitja Back
© WWU / Benedikt Weischer

Umfrage: Was macht das Thema Freundschaft für Sie so spannend?

Internationaler Tag der Freundschaft am 30. Juli

Sie sind immer an unserer Seite, in guten wie in schlechten Tagen: unsere Freunde. Am 30. Juli feiert die Welt die treuen Seelen mit dem „Internationalen Tag der Freundschaft“. Aus diesem Anlass hat die Redaktion der Unizeitung Wissenschaftler, Beschäftigte und Studierende der WWU gefragt, warum das Thema Freundschaft für Sie spannend ist.

Prof. Dr. Mitja Back, Institut für Psychologie:

Das Thema Freundschaft fasziniert mich, weil es viel damit zu tun hat, wer wir sind und wer wir werden, also mit unserer Persönlichkeit. Unser Temperament, unser Charakter, unsere Einstellungen und Werte beeinflussen, wie leicht und welche Freunde wir finden. Umgekehrt wirken Erfahrungen in Freundschaften auf die Persönlichkeitsentwicklung. In Labor- und Feldstudien analysieren wir die Interaktionsprozesse, die erklären, wie sich Freundschaften ausbilden und wie sie unsere Persönlichkeit beeinflussen.

 

 

Dr. Anke Kohl<address>© WWU / Peter Grewer</address>
Dr. Anke Kohl
© WWU / Peter Grewer
Dr. Anke Kohl, Leiterin des International Office:

Internationalisierung im universitären Kontext lebt von Austausch, Vernetzung und Kooperation mit Partnerhochschulen weltweit. An der WWU gibt es 550 Hochschulpartnerschaften, die die vielfältigen internationalen Beziehungen in Forschung und Lehre dokumentieren. Wesentliche Grundlage einer lebendigen Partnerschaft ist das persönliche Interesse und Engagement der Akteure, das in der Regel zunächst fachlich begründet ist. Oft entwickeln sich aus der Zusammenarbeit aber auch weitergehende Verbindungen, aus denen nicht selten Freundschaften entstehen.

 

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Michael Grünbart<address>© WWU / Benedikt Weischer</address>
Prof. Dr. Michael Grünbart
© WWU / Benedikt Weischer
Prof. Dr. Michael Grünbart, Institut für Byzantinistik und Neogräzistik:

„Freundschaft“ tritt in vielen Texten aus dem byzantinischen Jahrtausend zutage. Sie wird auch thematisiert, wenn sie fehlt, denn Freundschaft ist die Basis, die eine Gesellschaft zusammenhält. Der Begriff ist an sich neutral: Er bezeichnet eine Beziehung zwischen zwei Individuen oder politischen Einheiten auf friedlicher Ebene, kann aber auch benutzt werden, um eine Beziehung – oft mit Unterstützung durch Geschenke – anzubahnen. Uns interessiert, die Bedeutungs- und Funktionsebenen von „Freundschaft“ aufzudecken, die von „innig“ bis „geheuchelt“ reicht.

 

 

 

 

 

Dr. Tobias Zimmermann<address>© privat</address>
Dr. Tobias Zimmermann
© privat
Dr. Tobias Zimmermann, Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie:

Ähnlich dem Menschen bilden auch andere Säugetiere enge soziale Beziehungen zu Artgenossen aus, die wesentliche Aspekte einer menschlichen Freundschaft aufweisen – zum Beispiel Schimpansen oder Delfine. Diese Bindungspartner können unter anderem verschiedene Stressbelastungen wirkungsvoll puffern. Als Verhaltensbiologe interessiert mich, wer solche Bindungen mit wem eingeht, welche Ursachen dem zugrunde liegen und welche Konsequenzen sich daraus für das weitere Leben der Tiere ergeben.

 

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Johannes Bellmann<address>© Angelika Osthues</address>
Prof. Dr. Johannes Bellmann
© Angelika Osthues
Prof. Dr. Johannes Bellmann, Institut für Erziehungswissenschaft:

Die Antipädagogik der 1970er-Jahre kritisierte Erziehung als asymmetrisches Machtverhältnis, das sie zugunsten einer „Freundschaft mit Kindern“ aufheben wollte. Das klingt verlockend, weil es verspricht, die dunkle Seite der Pädagogik hinter sich lassen zu können. Es wäre aber eine Selbsttäuschung von Eltern und professionellen Erziehern, wenn sie glauben, pädagogische Beziehungen könnten in „Bildungspartnerschaften“ verwandelt werden. Tatsächlich hat nämlich die Unterscheidung von Erziehung und Freundschaft einen wahren Kern. Wo Erziehung in Freundschaft übergeht, ist entweder die Erziehung beendet oder die Grenzen des „pädagogischen Eros“ werden verletzt. Umgekehrt gilt: Wo Freunde beginnen, einander zu erziehen, hört die Freundschaft auf.

 

 

 

 

Sanna Beenhakker (links) und Inga Schafmeister<address>© privat</address>
Sanna Beenhakker (links) und Inga Schafmeister
© privat
Sanna Beenhakker (links), Studentin an der Universität Utrecht (Deutsch, Französisch und Geschichte), und Inga Schafmeister, WWU-Studentin (Englisch und Geschichte):

Sanna und ich freuen uns riesig, dass wir uns kennenlernen durften! Sie ist Niederländerin, ich Deutsche – ohne das Buddy-Programm des Vereins Erasmus Münster e.V. wäre unsere Freundschaft wohl nicht entstanden. Nicht auszudenken! Wir verstehen uns richtig gut und haben viel gemeinsam wie beispielsweise unser Faible für Geschichte, aber auch sehr unterschiedliche Interessen. So geht uns nie der Gesprächsstoff aus. Auch wenn sie Eurovision liebt und ich Punk – wir finden immer die richtigen Lieder zum Tanzen!

 

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