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Münster (upm/nor)
Dr. Peter Schmid-Beurmann (v.l.n.r.), Kerstin Brünenberg (beide WWU), Dr. Peter Paziorek (Förderverein Geomuseum) und der Ahlener Bürgermeister Dr. Alexander Berger präsentierten die Pläne für die Mammut-Sonderausstellung.<address>© Detlef Peter Jotzeit/Ahlener Tageblatt</address>
Dr. Peter Schmid-Beurmann (v.l.n.r.), Kerstin Brünenberg (beide WWU), Dr. Peter Paziorek (Förderverein Geomuseum) und der Ahlener Bürgermeister Dr. Alexander Berger präsentierten die Pläne für die Mammut-Sonderausstellung.
© Detlef Peter Jotzeit/Ahlener Tageblatt

Das Mammut ist auf Stippvisite in Ahlen

Sonderschau von 13. Mai bis 22. Juli im Heimatmuseum Ahlen

Der Bürgermeister der Stadt Ahlen, Dr. Alexander Berger, kam ohne Umschweife zu dem aus seiner Sicht entscheidenden Punkt. „Dies ist ein besonderer Tag für mich und die Stadt“, betonte der 47-Jährige am vergangenen Mittwoch im örtlichen Heimatmuseum. Und er schob sogleich hinterher: „Für mich handelt es sich um eine kleine Sensation.“

Der Grund für Alexander Bergers Euphorie stand in diesem Moment schräg links von ihm, konkret in der „Deele“, und der Begriff „klein“ wollte so gar nicht dazu passen. Denn satte 3,28 Meter an Höhe und 5,50 Meter an Länge misst das eindrucksvolle „Ahlener Mammut“, das die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) dem Heimatmuseum der Stadt für rund zwei Monate ausgeliehen hat und das der Stuttgarter Präparator Oliver Kunze wenige Tage zuvor binnen vier Stunden aufgebaut hatte.

Ab dem 13. Mai, dem Internationalen Museumstag, werden alle Interessierten die Gelegenheit haben, das rund 200-teilige und 500 Kilogramm schwere Skelett genau zu inspizieren. Nach dieser Sonderschau wird Oliver Kunze das Wollhaar-Mammut wieder mit nach Stuttgart nehmen, bevor es schließlich voraussichtlich ab Mitte 2019 im derzeit geschlossenen WWU-Geomuseum als Wahrzeichen hinter einem Spezialfenster zu sehen sein wird. „Wir freuen uns sehr über das Ahlener Engagement“, unterstrich der Vorsitzende des Fördervereins Geomuseum Münster e.V., Dr. Peter Paziorek, bei dem Ortstermin. „Das ist ein schöner Beitrag, den die Stadt Ahlen für das neue Geomuseum leistet, das auch weit über Münster hinaus strahlen soll. Schließlich wird jeder Besucher dort die erdgeschichtliche Entwicklung von ganz Westfalen vom Urknall bis heute erleben.“

Das „Ahlener Mammut“ wurde 1910 in einer Tongrube der damaligen Ziegelei der Stanz- und Emaillierwerke der Gebrüder Seiler gefunden und binnen fünf Tagen ausgegraben – noch im gleichen Jahr schenkten die Brüder das Urtier der Universität Münster. Insgesamt habe man in Deutschland nur sieben Mammuts entdeckt, unterstreicht der Leiter der Abteilung Mineralogie des Geomuseums, Dr. Peter Schmid-Beurmann, die Bedeutung des Funds. Rund drei Viertel der Teile seien original, das Alter schätzt er auf rund 41.000 Jahre.

 

Ab dem 13. Mai ist das Mammut jeden Mittwoch- und Samstagnachmittag sowie sonntags im Heimatmuseum Ahlen (Wilhelmstraße 12) zu sehen. Schulen können Sonderführungen vereinbaren – für die Ahlener Schulen wird es in Absprache mit der Referentin Bildung und Vermittlung des Geomuseums, Kerstin Brünenberg, weitere museumspädagogische Angebote geben. Der Eintritt ins Heimatmuseum Ahlen ist frei.

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