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Münster (upm/ch)
Prof. Dr. Iris Finkemeier<address>© WWU/Laura Grahn</address>
Prof. Dr. Iris Finkemeier
© WWU/Laura Grahn

Förderung für europäisches Verbundprojekt in der Pflanzenphysiologie

Netzwerk “ERA-CAPS“ unterstützt Konsortium um Prof. Dr. Iris Finkemeier bei Erforschung der Protein-Regulation in Pflanzenzellen

Die Züchtung widerstandsfähiger und ertragreicher Kulturpflanzen ist eine Herausforderung für die Menschheit. Um die molekularen Grundlagen zu verstehen, untersuchen Forscher die Mechanismen, welche die physiologischen Prozesse in den Pflanzen steuern und die Eigenschaften der Pflanzen bestimmen. Für ein Projekt zur Erforschung der Protein-Regulation in Pflanzenzellen erhält ein Forscherkonsortium um Prof. Dr. Iris Finkemeier von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) für drei Jahre nun insgesamt etwa 850.000 Euro durch das „ERA-CAPS“-Netzwerk. Zu diesem internationalen Verbund haben sich Organisationen zur Forschungsförderung aus zehn Ländern zusammengeschlossen, um die Pflanzenwissenschaften zu stärken. Die Abkürzung „ERA-CAPS“ steht für „European Research Area Network for Coordinating Action in Plant Sciences“ („europäisches Forschungsnetzwerk zur Koordinierung der Pflanzenforschung”).

Neben Iris Finkemeier sind Wissenschaftler aus Heidelberg, Paris (Frankreich), Birmingham (England) und Turku (Finnland) beteiligt. Die deutschen Forscher werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, die französischen von der „Agence nationale de la recherche“. Die übrigen Projektpartner finanzieren sich aus Eigenmitteln. Insgesamt bewilligte „ERA-CAPS“ jetzt zwölf transnationale Projekte aus 600 Anträgen.

Zum Projekt: Die Aktivität von Proteinen wird in den Zellen reguliert, und zwar durch kleine chemische Veränderungen (Modifikationen). Die Forscher untersuchen eine bestimmte Art von Modifikationen, die sogenannte Acetylierung. Sie wollen die biochemischen Prozesse verstehen sowie die Rolle der Acetylierung bei der Regulation der Fotosynthese, des Pflanzenstoffwechsels und der Proteinstabilität. „Wir beschreiten ein neues Forschungsfeld und hoffen, dadurch neue Erkenntnisse zu erlangen, wie Pflanzen sich an variable Umweltbedingungen anpassen“, unterstreicht Iris Finkemeier. „Unser Ziel ist es, neue Regulationsprinzipien aufzudecken, die möglichst in die Lehrbücher einfließen sollen. Dieses neue Grundlagenwissen kann später genutzt werden, um gezielt Pflanzen zu züchten.“

Das Konsortium bündelt europäische Expertise auf dem Gebiet der Protein-Acetylierung in Pflanzen. Die beteiligten Wissenschaftler haben einander ergänzende Expertisen auf den Gebieten Physiologie, Biochemie und Protein-Massenspektrometrie.

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