Rektor Prof. Johannes Wessels: "Wir fühlen uns bestens gerüstet"
"WWU – On y va": "Los geht's" hieß das Motto, mit dem die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) ihren diesjährigen Neujahrsempfang am Freitagabend (12. Januar) überschrieben hatte. Dazu passend präsentierte das Rektorat seine Ideen für dieses und die kommenden Jahre, beispielsweise in der Exzellenzstrategie oder mit dem eigens entwickelten Hochschulentwicklungsplan. "Wir fühlen uns bestens gerüstet und sind mit Blick auf unsere Ziele optimistisch", betonte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels vor rund 400 Gästen in der Schloss-Aula.
Der Optimismus bezog sich unter anderem auf die drei Cluster-Anträge, mit denen die WWU in die Endrunde der "Exzellenzstrategie", einem Wettbewerb von Bund und Ländern, eingezogen ist. Gleichzeitig bereite das Rektorat bereits einen Antrag für die zweite Förderlinie vor, unterstrich Johannes Wessels: Sollte die WWU im September 2018 mindestens zwei der drei beantragten Exzellenzcluster genehmigt bekommen, darf sich die WWU zudem Hoffnung auf den Titel einer Exzellenzuniversität machen. "Wir nehmen dieses Ziel beherzt in Angriff", betonte der Rektor.
In seinem Ausblick auf das laufende Jahr stellte Johannes Wessels als weiteren Höhepunkt den bevorstehenden Einzug ins hochmoderne "Center for Soft Nanoscience" heraus – in dem Forschungsgebäude werden rund 140 Chemiker, Physiker, Pharmazeuten, Biologen und Mediziner gemeinsam forschen. Zudem werde die WWU mit den Bauarbeiten für den "Campus der Religionen" an der Hüfferstraße beginnen und "konsequent an den Voraussetzungen für die Realisierung eines gemeinsamen Musikcampus von Universität und Stadt weiterarbeiten". Schließlich freue sich das Rektorat auf die Mitarbeit der künftigen Prorektorin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Regina Jucks, die auf Dr. Marianne Ravenstein folgen wird.
Diese und andere Themen standen auch beim Büffet Pate. Die Besucher hatten beispielsweise die Wahl zwischen Elite-Kartoffeln, Leistungsspitzen von der Hähnchenbrust, Exzellenz-Törtchen oder Käse-Clusterchen. Musikalische Beiträge der Musikhochschule und eine Tanzeinlage des Hochschulsports bildeten ein unterhaltsames Rahmenprogramm.
Weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Vergabe der Universitätspreise. Die Preisträger im Kurzporträt:
Das Rektorat verlieh den mit 30.000 Euro dotierten Lehrpreis, mit dem überdurchschnittliches Engagement und beispielhafte Leistungen in der Hochschullehre ausgezeichnet werden, stellvertretend an Dr. Helmut Ahrens, der mit einem 21-köpfigen Team das "Lernzentrum für ein individualisiertes medizinisches Tätigkeits-Training und Entwicklung" ("Limette") konzipiert hat. Die Limette besticht unter anderem durch eine spezielle Architektur: Die kreisförmige Anordnung von 12 Behandlungsräumen auf zwei Etagen um eine zentrale Beobachtungseinheit ermöglicht den Dozenten, gleichzeitig 24 Studierende live dabei zu beobachten, wie sie innerhalb einer Stunde je sechs Patientenfälle aus einem bestimmten medizinischen Fachgebiet behandeln - dabei kommen beispielsweise Simulations-Patienten, digitale Patientenakten oder Röntgenaufnahmen zum Einsatz. Nach dem Durchlaufen des Aufgaben-Parcours folgt eine Selbsteinschätzung der Studierenden und eine Gruppendiskussion. Auf diese Weise können die Studierenden ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen und etwaige Handlungsalternativen diskutieren. Die Jury lobte die Einrichtung als eine positive Alternative zur klassischen medizinischen Prüfungspraxis.
Das Junge Sinfonieorchester an der WWU Münster e.V. erhielt den mit 7.500 Euro dotierten Studierendenpreis 2017 der WWU für außergewöhnliches Engagement. Das rund 85 Mitglieder starke Orchester präsentiert jeweils am Ende des Winter- und Sommersemesters zwei Abschlusskonzerte, bei denen oft junge internationale Solisten auftreten. Bei diesen Konzerten verzichtet das Orchester auf Eintrittsgelder und bringt Studierenden und Musikfreunden aus der Stadt und der Region klassische Musik auf hohem Niveau nahe. Die Jury lobte vor allem "das besondere und fächerübergreifende Engagement der Studierenden auf dem Gebiet der Musik und Musikvermittlung und den Beitrag des Orchesters zur kulturellen und persönlichen Bildung".
Der Gleichstellungspreis der WWU 2017 ging mit 20.000 Euro an das Projekt "WiRe – Women in Research" des International Office. "WiRe" ist ein zielgruppenspezifisches Netzwerk mit spezieller Finanzierung und Unterstützung insbesondere für junge Wissenschaftlerinnen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Über eine gezielte Förderung von Frauen in ihrer Post-Doc-Phase möchte "WiRe" beispielsweise den Aufenthalt mit der Familie oder dem jeweiligen Partner in Münster bis zu sechs Monate fördern. "WiRe beschreibt ein gut umzusetzendes und hervorragend in die WWU-Kultur integriertes Gesamtpaket, das unmittelbar zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft beitragen wird und zudem sowohl die Familiengerechtigkeit als auch die Internationalisierungsstrategie der WWU forciert", betonte die Jury.