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Münster (upm)
Das &quot;Nano3Bio&quot;-Konsortium bei der Abschlussveranstaltung &quot;The Future of Chitosans&quot; im indischen Hyderabad<address>© Nano3Bio</address>
Das "Nano3Bio"-Konsortium bei der Abschlussveranstaltung "The Future of Chitosans" im indischen Hyderabad
© Nano3Bio

EU-Forschungsprojekt "Nano3Bio" beendet

Forscher ziehen positives Fazit / "Wichtiger Beitrag zur biologischen Erzeugung von Rohstoffen"

Mit einem Abschlusstreffen in Hyderabad, Indien, haben die beteiligten Wissenschaftler das internationale EU-Forschungsprojekt "Nano3Bio" nach vier Jahren Laufzeit beendet. Ziel des Vorhabens war die biotechnologische Produktion von Chitosanen. Diese bisher häufig aus Krabbenschalen gewonnenen Zuckerverbindungen sind Rohstoffe für Anwendungen in der Medizin, der Landwirtschaft, der Papier- und Textilindustrie sowie für zahlreiche andere Einsatzgebiete. Projektleiter Prof. Dr. Bruno Moerschbacher vom Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) betont: "Wir haben in wichtigen Bereichen den Durchbruch von der Grundlagenforschung zur Anwendung biotechnologischer Verfahren erreicht oder vorbereitet."

Nach seiner Einschätzung haben die Forschungen einen wichtigen Beitrag zur biologischen Erzeugung von Rohstoffen erbracht. Von Perspektiven für die Krebstherapie über Methoden zur Behandlung beschädigter menschlicher Gewebe bis hin zur neuartigen Erzeugung sogenannter Chitosane durch Algen könne "Nano3Bio" wegweisende Erfolge verbuchen.

Einige Beispiele für Ergebnisse des Projekts: Die Forscher entwickelten eine neue Methode zur Herstellung von Chitosanen mit eindeutig definierten Strukturen. Damit schafften sie die Grundlage für deren passgenauen Einsatz. Den Forschern gelang es auch erstmals, Chitosane durch Algen erzeugen zu lassen. Weitere Erkenntnisse gibt es für den Bereich der Krebstherapie. Hier bereiteten die Biologen den Weg dafür, dass sich Medikamente durch Chitosane gezielt in Tumorzellen schleusen lassen. Zudem identifizierten die Forscher Gene von Bakterien, Pilzen und Algen, die für die biotechnologische Erzeugung von Chitosanen maßgeblich sind. Dies ermöglicht die Herstellung qualitativ hochwertiger und für die unterschiedlichen Anwendungen besonders passgenauer Chitosane aus dem Rohstoff Chitin.

"'Nano3Bio' hat sich mit einem wichtigen Zukunftsthema befasst", sagt Bruno Moerschbacher. "Schließlich werden erneuerbare Ressourcen immer wichtiger, da viele fossile Rohstoffe zur Neige gehen und durch ihren Abbau oder ihre Nutzung erhebliche Umweltschäden verursachen. Biotechnologisch hergestellte Stoffe werden also in absehbarer Zeit viele bisherige Rohstoffe ersetzen müssen." Außerdem hob er die besonderen Eigenschaften von Chitosanen hervor: "Sie haben im menschlichen Organismus keinerlei Nebenwirkungen und sind in der Umwelt vollständig abbaubar."

Die Europäische Kommission hat die Forscher von führenden Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen in Europa und Indien in den letzten vier Jahren mit nahezu neun Millionen Euro unterstützt.

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