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Münster (upm/ja)
Hans-Joachim Pfeiffer (r.) überreicht Prof. Dr. Dieter Salzmann und Silke Hockmann (beide Forschungsstelle Antike Numismatik / Archäologisches Museum) die Münzen des Victorinus.© WWU - R. Dylka
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Münz-Geschenk für Archäologisches Museum

Rund 200 antike Geldstücke aus der Zeit von Kaiser Victorinus von privatem Sammler

Das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat rund zweihundert antike, bisher unveröffentlichte Münzen eines privaten Sammlers aus Kaarst (Niederrhein) bekommen. Zu der im Laufe von 40 Jahren zusammengetragenen Sammlung von Hans-Joachim Pfeiffer gehören verschiedene Geldstücke, die Kaiser Victorinus im dritten Jahrhundert nach Christus prägen ließ. Victorinus war knapp zwei Jahre lang Kaiser des sogenannten Gallischen Sonderreiches. Die WWU erhielt zahlreiche Antoniniane (Doppel-Denare aus Bronze mit Silberanteil) und einige äußerst seltene Denare (Silbermünzen).

Mit der neuen Spezialsammlung leiste das Archäologische Museum einen Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung dieser Sonderprägungen, betonte Prof. Dr. Dieter Salzmann, der die dortige Forschungsstelle Antike Numismatik leitet. Die Sammlung wird derzeit von Silke Hockmann bearbeitet und künftig in einer Datenbank online publiziert.

Victorinus stammte vermutlich aus einer vornehmen gallischen Familie aus Trier und war zwischen Herbst 269 und Frühjahr 271 n. Chr. Kaiser des Gallischen Sonderreiches, das sich von Rom abgespalten hatte. Es umfasste Nieder- und Obergermanien, Rätien, Gallien, Hispanien sowie Britannien. Seine Residenzstadt war die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, die römische Kolonie im Rheinland, aus der das heutige Köln hervorging. In seiner sehr kurzen Amtszeit ließ Victorinus neben Denaren auch Aurei (Goldmünzen) prägen.

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