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Münster (upm/hd)

In Legionärsausrüstung von Verona nach Augsburg

Dr. Marcus Junkelmann berichtet von seinen Erfahrungen in der experimentellen Archäologie

Kuriose Rüstungen, blitzende Schwerter, Dreizack und Wurfnetz. Zum Tode verurteilte Sklaven kämpfen Mann gegen Mann in der Arena um ihr Leben. Dies sind die landläufigen Vorstellungen vom Gladiatorenwesen der römischen Antike, wie es vor allem durch Hollywoodfilme dargestellt wird. Doch war es wirklich so? Welche Quellen sind aus der Antike überliefert? Warum und wie wurde wirklich gekämpft? Mit diesem Fragen hat sich der Militärhistoriker Dr. Marcus Junkelmann intensiv beschäftigt. In seinem Vortrag am Montag, 6. Dezember, berichtet er im Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster von seinen Erfahrungen aus der experimentellen Sportarchäologie. Die Veranstaltung "Der römische Gladiator im Selbstversuch" beginnt um 19 Uhr im Hörsaal Ho1, Horstmarer Landweg 50. Der Eintritt ist frei. Der Militärhistoriker erklärt das antike Gladiatorenwesen fernab der Hollywoodwelt und berichtet von seinen experimentalarchäologischen Erfahrungen. Seine Ausführungen illustriert er mit Teilen einer nachgebauten Gladiatorenausrüstung, die Interessierte auch selbst anlegen dürfen.

Marcus Junkelmann widmet sich seit über 25 Jahren der experimentellen Archäologie, einem Spezialgebiet der Archäologie, das praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen erforscht. Für seine Experimente im Selbstversuch wertet er die antiken Schrift- und Bildquellen und archäologischen Funde aus. 1985 marschierte er zu Fuß und in über 30 Kilogramm schwerer, originalgetreu nachgefertigter Legionärsausrüstung von Verona nach Augsburg über die Alpen. Dabei gewann er Erkenntnisse, über die die antiken Quellen schweigen. Seit einigen Jahren widmet sich Marcus Junkelmann intensiv dem römischen Gladiatorenwesen. Hierzu hat er nach eingehender Forschungsarbeit die Ausrüstung verschiedener Gladiatorentypen nachgebaut und in der Praxis erprobt.