|
Münster (upm/ja/bn)

Freier Zugang zum Wissen

Universitäts- und Landesbibliothek Münster beteiligt sich ab 22. Oktober an internationaler Open-Access-Woche

Wissenschaftliche Erkenntnis lebt vom Austausch - und der ist teuer. Zeitschriften, egal ob in gedruckter oder digitaler Form, verschlingen hohe Abogebühren. Im Gegenzug müssen Autoren, die publizieren wollen, nicht selten einen Druckkostenzuschuss im vierstelliger Höhe bezahlen. Die Universität Münster hat deshalb vor einigen Monaten eine Resolution unterschrieben, in der ein freier Zugang zum Wissen gefordert wird. In der Open-Access-Woche vom 22. bis 26. Oktober infomiert die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) in ihrem Foyer, welche Möglichkeiten es bereits gibt, den Zugang zum Wissen für Nutzer kostenlos zu gestalten.

"Eigentlich bezahlt die öffentliche Hand zweimal für die Forschungsergebnisse", erklärt Dr. Stephanie Klötgen von den Digitalen Diensten der ULB. "Die Forschung wird mit Steuergeldern gefördert, und dann müssen die ebenfalls öffentlich geförderten Bibliotheken noch einmal bezahlen, um die Ergebnisse verfügbar zu machen." Die Lösung: Wissenschaftliche Beiträge werden durch die Wissenschaftler selbst oder durch wissenschaftliche Einrichtungen frei zugänglich in Internet-Zeitschriften oder auf Dokumentenservern veröffentlicht.

Um Autoren den Zugang zu renommierten Open-Access-Journalen zu erleichtern, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Förderprogramm aufgelegt, aus dem Universitäten Gelder ausschütten können. Im vergangenen Jahr standen Wissenschaftlern der Universität Münster 42.000 Euro zur Verfügung, von denen 25 Prozent von der Universität selbst stammten. Damit konnten rund 40 Artikel vor allem in den Naturwissenschaften und der Medizin gefördert werden, deren Veröffentlichung im Schnitt etwa 1100 Euro kostete, dafür aber dem Leser kostenlos zur Verfügung stehen. Die Anforderungen an die Förderung der wissenschaftlichen Beiträge sind klar und nachvollziehbar, sodass der Veröffentlichungszuschuss keine hohe bürokratische Hürde darstellt.

Links zu dieser Meldung