Podcast: Wie der Theologe Norbert Köster die Krise der katholischen Kirche bewertet
Mit Blick auf den deutlichen Mitgliederrückgang in der katholischen Kirche – von über 28 Millionen Katholiken im Jahr 1990 auf mittlerweile rund 20 Millionen – sieht der Theologe Prof. Dr. Norbert Köster von der Universität Münster vor allem finanzielle Gründe sowie Veränderungen in der individuellen Lebenswelt als zentrale Gründe für diesen Trend. „Seit dem Missbrauchsskandal ist zudem eine dritte Gruppe hinzugekommen, die der Kirche nicht mehr traut“, gibt der Wissenschaftler in der neuen Folge des „Umdenken“-Podcasts zu bedenken.
Die Folgen dieser Entwicklung seien bereits heute deutlich spürbar. Viele Pfarrheime und Kitas der Bistümer stünden auf der Kippe. „Vor allem Bildungseinrichtungen werden auf Dauer nicht mehr finanzierbar sein“, prognostiziert der Experte. Auch international kämpfe die deutsche katholische Kirche mit einem schlechten Ruf. Im Vatikan gelte sie mitunter als „oberreich, arrogant und protestantisch verseucht“, schildert der Wissenschaftler.
Gleichwohl erkennt Norbert Köster Reformbemühungen innerhalb der Kirche. So würden beispielsweise zunehmend Frauen in zuvor männlich dominierte Ämter berufen. „Es kommt etwas in Gang – wenn auch nur in kleinen Schritten“, konstatiert Norbert Köster.
Umdenken – der Podcast der Universität Münster
Im Podcast der Universität Münster kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: https://www.uni-muenster.de/kommunikation/podcast/index.html