Islamischer Theologe Mouhanad Khorchide berät Innenministerium
Terroranschläge, Online-Radikalisierung, religiöses Mobbing an Schulen oder Kalifats-Demonstrationen sind unübersehbare Zeichen einer islamistischen Polarisierung und Radikalisierung in Deutschland. Für mehr Aufklärung und Differenzierung hat das Bundesministerium des Innern (BMI) deswegen jetzt einen neuen „Beraterkreis Islamismusprävention und Islamismusbekämpfung“ eingerichtet. Unter den 15 Experten aus Wissenschaft, Praxis und Behörden von Bund und Ländern ist auch Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster.
„Es ist enorm wichtig, zwischen dem Islam als Religion und dem Islamismus als menschenfeindliche Ideologie zu unterscheiden“, betont Mouhanad Khorchide. Dies schütze vor allem die Muslime selbst vor Pauschalierungen und Stigmatisierungen. Nach Angaben des BMI sollen die Berater „gesellschaftlich-präventive Strategien unter Einbeziehung wissenschaftlicher, praktischer und sicherheitsbehördlicher Expertise entwickeln und islamistische Strukturen, Aktivitäten und Einflüsse systematisch darstellen“.
Die erste und zentrale Aufgabe des Gremiums wird es sein, den im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarten Bund-Länder-Aktionsplan zur Bekämpfung des Islamismus` zu erarbeiten. Dabei soll der Fokus nicht allein auf den islamistischen Terrorismus gerichtet werden. In erster Linie soll dabei der ideologische Nährboden – der islamistische Extremismus – verstärkt in den Blick genommen werden.