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Münster (upm/ch).
Prof. Dr. Michiji Konuma, Prof. Dr. Klaus Richter (Präsident der DPG), Prof. Dr. Seiji Miyashita (Präsident der JPS), Oberbürgermeister Tilman Fuchs, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Götz Neuneck im Friedenssaal im münsterschen Rathaus (von links)<address>© DPG - MünsterView</address>
Prof. Dr. Michiji Konuma, Prof. Dr. Klaus Richter (Präsident der DPG), Prof. Dr. Seiji Miyashita (Präsident der JPS), Oberbürgermeister Tilman Fuchs, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Götz Neuneck im Friedenssaal im münsterschen Rathaus (von links)
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Physik-Fachgesellschaften unterzeichnen „Erklärung für die Zukunft“

Quantenjahr 2025: Plädoyer für Verantwortung der Wissenschaft und Warnung vor Nuklearwaffen

In Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens, haben sich die Physikalischen Gesellschaften von Japan (JPS) und Deutschland (DPG) im Quantenjahr 2025 mit einer gemeinsamen „Erklärung für die Zukunft“ an die Öffentlichkeit gewandt. Sie plädieren dafür, die Erkenntnisse der Wissenschaft für friedliche Zwecke zu nutzen und für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft einzusetzen. Zudem fordern sie eine Stärkung der bestehenden internationalen Verpflichtungen, sich der Entwicklung, Herstellung, Erprobung, Stationierung oder des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen, insbesondere von Atomwaffen, zu enthalten. Die Präsidenten der beiden Gesellschaften, Prof. Dr. Seiji Miyashita (JPS) und Prof. Dr. Klaus Richter (DPG), unterzeichneten die „Erklärung für die Zukunft“ am 14. November im Rathaus.

Die beiden Fachgesellschaften bekennen sich in der Erklärung zu einer besonderen Verantwortung der Physikerinnen und Physiker. Deren Forschung habe, neben vielfältigen Errungenschaften zum Wohle der Menschheit, zwar einerseits die Entwicklung von Nuklearwaffen ermöglicht. Sie verfügten aber andererseits über die Expertise, die beispielsweise zur Kontrolle von Nuklearwaffen oder zur Überwachung von Abrüstungsbemühungen erforderlich ist. Die Erklärung richtet sich vor allem auch an die jüngere Generation von Physikerinnen und Physikern, die 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs erstmals mit der Situation konfrontiert ist, dass die Spannungen weltweit wieder zunehmen und in Kürze alle bestehenden nuklearen Rüstungskontrollverträge ausgelaufen sein werden.

„Die heute unterzeichnete Erklärung ist für die Universität Münster von zentraler Bedeutung“, betonte Prof. Dr. Michael Quante, Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit. Sie bringe zum Ausdruck, dass Wissenschaftler und ihre Institutionen bereit seien, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben die Pflicht, der Gesellschaft unser Wissen über neue Erkenntnisse und technologische Fortschritte zu vermitteln und auf die damit verbundenen Chancen, aber auch auf Risiken für die Zukunft hinzuweisen.“ Dies sei mit der „Erklärung für die Zukunft“ beispielhaft gelungen.

JPS und DPG sind zwei der international bedeutendsten nationalen Physik-Fachgesellschaften. Die DPG ist mit mehr als 52.000 Mitgliedern die größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Beide Gesellschaften laden weitere physikalische Fachgesellschaften sowie andere akademische Organisationen ein, sich der Erklärung anzuschließen.

Die Themen Verantwortung und Abrüstung finden sich auch im Programm der Abschlussveranstaltung zum Quantenjahr wieder, die am 15. November in der Halle Münsterland stattfindet. Lokaler Organisator der Abschlussveranstaltung, die unter der Schirmherrschaft der DPG steht, ist Prof. Dr. Stefan Heusler vom Institut für Didaktik der Physik der Universität Münster.

 

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