
Uni-Glossar: der Sonderforschungsbereich
Ein Sonderforschungsbereich (SFB) ist eine langfristige Forschungseinrichtung an deutschen Hochschulen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. SFB konzentrieren sich auf Grundlagenforschung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen arbeiten gemeinsam an einem klar definierten, innovativen und anspruchsvollen Forschungsprojekt. Diese Verbünde werden bis zu zwölf Jahre lang gefördert, müssen sich aber alle vier Jahre einer Begutachtung unterziehen. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung sowie die institutionelle Schwerpunkt- und Strukturbildung der beteiligten Hochschulen. Neben den klassischen SFB gibt es auch die sogenannten Transregio-SFB (SFB/TRR), die von mehreren Hochschulen gemeinsam beantragt werden und eine überregionale Kooperation fördern. Sonderforschungsbereiche sind eines der prestigeträchtigsten Förderinstrumente der DFG und spielen eine zentrale Rolle in der Förderung exzellenter, kooperativer Forschung in Deutschland.
Aktuell koordiniert die Universität Münster fünf SFB, darunter „Intelligente Materie: Von responsiven zu adaptiven Nanosystemen“, „Geometrie: Deformationen und Rigidität“ und „Dynamische zelluläre Grenzflächen: Bildung und Funktion“. Darüber hinaus ist sie an zahlreichen weiteren Programmen beteiligt. Der erste SFB an der Universität Münster war der von 1968 bis 1985 laufende SFB 7 „Mittelalterforschung“ am Institut für Frühmittelalterforschung – es war einer der ersten SFB in Deutschland überhaupt.
Autorin: Kathrin Kottke
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 1. Oktober 2025.