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Münster (upm/anb).
Das Bild zeigt Yannis Bermig bei einem Vortrag.<address>© Uni MS - Timo Adiek</address>
Beim „Falling Walls Lab“ belegte der Münsteraner Yannis Bermig den zweiten Platz hinter der Informatikerin Elham Iravani von der Universität Wuppertal.
© Uni MS - Timo Adiek

„Die Bühne passte perfekt zu unserer Vision“

„Falling Walls Lab Münster“: Zweiter Platz für münstersches Start-up „DemocracyHub“

Mitte September richtete die Universität Münster ihr erstes „Falling Walls Lab“ aus, um als Partner des Berliner „Falling Walls Science Summit“ eine innovative Idee oder Initiative auszuzeichnen, die sich Anfang November mit der internationalen Konkurrenz misst. Yannis Bermig hat den ersten Platz zwar knapp verpasst, darf als Zweitplatzierter dennoch beim internationalen Gipfel gastieren. Der in Münster lebende Promovend schildert im Interview mit André Bednarz, wie er die Teilnahme empfunden hat und wie ihn die Universität Münster unterstützt.

Warum haben Sie sich für das „Falling Walls Lab Münster“ beworben und wie haben Sie es erlebt?

Ich freue mich über jede Gelegenheit, unsere Idee weiterzudenken und mit anderen zu teilen. Am ,Falling Walls Lab‘ hat mich gereizt, dass Wissenschaft und gesellschaftliche Innovation aufeinandertreffen – die Bühne passte perfekt zu unserer Vision. Besonders habe ich die offene und unterstützende Atmosphäre unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschätzt. Dass wir mit unserer Idee den zweiten Platz erreicht haben, ist für mich eine tolle Bestätigung – auch für meine Forschungsarbeit, die eine wissenschaftliche Grundlage für unser Start-up ,DemocracyHub‘ bildet.

Was verbirgt sich konkret hinter Ihrer Idee?

Unser Ziel ist es, Demokratie digital und sicher erlebbar zu machen. Mein Mitgründer Soenke Janssen und ich wollten eine Plattform erschaffen, die Wahlen dort ermöglicht, wo viele Menschen heutzutage sind: online. Mit unserer Weboberfläche können Vereine, Hochschulen, Parteien oder Unternehmen Demokratie und Beteiligung modern ausleben. Und das umfassender, günstiger, transparenter und sicherer als bestehende Systeme.

Sie promovieren in Portugal, haben aber enge Verbindungen nach Münster. Wie sehen diese aus?

Wir sind in Münster zuhause und fühlen uns mit der Universität stark verbunden. Zum einen studiert Soenke hier Jura, zum anderen durchlaufen wir derzeit das Förderprogramm ,Inkubator‘ des ,REACH – Euregio Start-up Center‘. Die lebendige Gründungslandschaft und die wissenschaftliche Community in Münster verschaffen uns Zugang zu wertvollem Coaching und zur Infrastruktur, um unsere Plattform auszubauen.

Als Zweitplatzierter dürfen Sie Ihre Idee in Berlin zwar nicht im Wettbewerb vorstellen, aber als Gast dabei sein. Was erwarten Sie von diesem wissenschaftlichen Gipfeltreffen?

Ich erwarte spannende Einblicke und viele interessante Gespräche mit Kollegen, potenziellen Partnern und Kunden. Ich möchte unser Netzwerk erweitern, unseren Ansatz ins Gespräch bringen und die Sichtbarkeit für digitale Demokratie erhöhen. Die Teilnahme am Gipfel passt perfekt zu unserer Strategie für die kommenden Monate. Wir haben Veranstaltungen geplant, nehmen an Wettbewerben im In- und Ausland teil und entwickeln unsere Plattform beständig weiter. Ein wichtiger Teil ist mein Promotionsprojekt, das die soziale und arbeitsbezogene Perspektive digitaler Beteiligung erforscht und so direkt in die Entwicklung von ‚DemocracyHub‘ einfließt.

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 1. Oktober 2025.

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