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Münster (upm).
Auf dem Symbolbild ist eine Hand zu sehen, die einen gefalteten Wahlzettel in eine transparente Wahlurne steckt. Im Hintergrund ist verschwommen ein wartender Mensch im Wahllokal zu sehen.<address>© Adobe Stock - New Africa</address>
Am 14. September sind die nordrhein-westfälischen Wählerinnen und Wähler dazu aufgerufen, über die politischen Verhältnisse in ihren Kommunen abzustimmen.
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Politikwissenschaftler bieten Wahl-Navi zur Kommunalwahl an

Online-Entscheidungshilfe informiert wissenschaftlich fundiert über die Positionen der Parteien

Sechs Wochen vor der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl am 14. September ist der Wahlkampf in vollem Gange. Alle Parteien versuchen, sich selbst im bestmöglichen Licht darzustellen. Eine Entscheidungshilfe für die Wählerinnen und Wähler liefert das neue „Kommunalwahl-Navi“, das ein Team um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Kersting von der Universität Münster entwickelt hat. Es ist seit heute (4. August) online, zunächst in Münster, Bielefeld und Paderborn, im Laufe der ersten Augustwoche auch in Köln. Das Wahl-Navi funktioniert sowohl über eine mobile App als auch im Browser. Es ist unter http://uni.ms/kommunalwahlnavi zu finden.

Das Kommunalwahl-Navi ist eine Weiterentwicklung der Instrumente „Wahl-O-Mat“ und „Wahl-Kompass“. Nachdem Nutzerinnen und Nutzer ihre Zustimmung oder Ablehnung zu über dreißig Thesen abgegeben haben, errechnet die Anwendung eine individuelle politische Position und vergleicht sie mit denen der unterschiedlichen Parteien. Als Ergebnis zeigt das Wahl-Navi Übereinstimmungen und Distanzen zwischen den eigenen Ansichten und Parteipositionen sowie die detaillierten Begründungen der Parteien an.

Zu sehen ist ein Porträtfoto von Prof. Dr. Norbert Kersting vor einem hellen Hintergrund.<address>© Anna Overmeyer</address>
Prof. Dr. Norbert Kersting
© Anna Overmeyer
Das „Kommunalwahl-Navi“ bündelte bereits zur Kommunalwahl 2020 Informationen zu lokalpolitischen Themen. „Es fragt ausgewogen und überparteilich zu allen kontroversen lokalspezifischen Themen und gibt die jeweiligen Standpunkte der Parteien und Kandidaten wieder“, erläutert Norbert Kersting. Die Auswahl der Thesen basiere auf Umfragen zur Kommunalwahl unter Ratsmitgliedern sowie Bürgerinnen und Bürgern in „NRW.Online-Wahlhilfen“ bei Bundestags-, Landtags und Kommunalwahlen – zuletzt mit dem „Wahl-Kompass“ zur Bundestagswahl 2025. Das Kommunalwahl-Navi ist eine Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, die die Städte Bochum, Duisburg, Essen und Oberhausen betreut. Als Plattform nutzt die neue Wahlhilfe das Programm „Voto“, das einen Zugang über eine mobile App und über Browser gewährleistet.

Hintergrund

Am 14. September sind rund 250.000 Münsteranerinnen und Münsteraner berechtigt, ihre Stimme bei den Kommunalwahlen in Münster abzugeben. Gewählt werden neben dem Oberbürgermeister oder der Oberbürgermeisterin auch der Rat der Stadt und die sechs Bezirksvertretungen. Für die Position des Stadtoberhaupts stehen acht Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl, darunter Dr. Georg Lunemann (CDU), Tilman Fuchs (Bündnis 90/Grüne) und Stephan Brinktrine (SPD).

In Münster sitzen derzeit 41 Ratsherren und 25 Ratsfrauen im Stadtrat. Die beiden stärksten Fraktionen sind die CDU (23 Sitze) und Bündnis 90/Die Grünen/GAL (20 Sitze), gefolgt von der SPD mit 11 Sitzen. Die übrigen Parteien im Rat sind die FDP, Die Linke und Die Partei/ÖDP mit jeweils 3 Sitzen, die Ratsgruppe Volt mit zwei Sitzen und die AfD mit einem Sitz.

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