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Münster (upm/ap).
Portraitfoto Gerald Echterhoff<address>© Anna Meyer-Kahlen</address>
Gerald Echterhoff ist der erste Wissenschaftler der Universität Münster, der die Theodor-Heuss-Professur in New York übernimmt.
© Anna Meyer-Kahlen

Psychologe Gerald Echterhoff übernimmt Theodor-Heuss-Professur

Auszeichnung aus New York stärkt deutsch-amerikanische Wissenschaftskooperation

Der Sozialpsychologe Prof. Dr. Gerald Echterhoff von der Universität Münster übernimmt ab September für zwei Semester die Theodor-Heuss-Professur der „New School for Social Research“ (NSSR) in New York. Die New School zählt zu den bekanntesten sozialwissenschaftlichen Hochschulen in den USA; sie steht für die lange Tradition der deutsch-amerikanischen Wissenschaftskooperation. Gerald Echterhoff ist der erste Wissenschaftler der Universität Münster, dem die Ehre dieser Gastprofessur zuteilwird.

Gegründet im Jahr 1919, war die NSSR ab den 1930er Jahren mit der „University in Exile“ besonders für Sozial- und Geisteswissenschaftler wichtig, die vor dem nationalsozialistischen Regime flüchteten. Namhafte Intellektuelle wie Hannah Arendt, Erich Fromm, Hans Jonas und Leo Strauss lehrten dort.

Zu den Schwerpunkten von Gerald Echterhoff, der seit 2010 an der Universität Münster arbeitet, gehören soziale und motivationale Einflüsse auf Kognition und Gedächtnis, Kommunikation sowie die Beziehungen zwischen Gruppen. Während seines Aufenthaltes wird er zudem Themen bearbeiten und weiterentwickeln, die auch zum Forschungsprofil der Universität Münster zählen, beispielsweise die Erforschung von Fluchtmigration und die Integration von Flüchtlingen. Hierbei wird er mit dem „Zolberg Institute on Migration and Mobility“ der New School kooperieren.

Die Theodor-Heuss-Professur, benannt nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, wurde 1962 mit Unterstützung der Bundesregierung eingerichtet. Sie wird im jährlichen Turnus an herausragende deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Disziplinen Soziologie, Wirtschaftswissenschaft, Psychologie, Philosophie oder Geschichtswissenschaft vergeben. Frühere Inhaber der Heuss-Professur waren unter anderem der Philosoph Jürgen Habermas, der Soziologe Niklas Luhmann sowie die Historiker Reinhart Koselleck und Hans Mommsen, die letzte Preisträgerin war die Historikerin Christina Morina von der Universität Bielefeld.

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