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Münster (upm).
Auf dem Bild ist die Nike-Figur auf dem Schlossturm vor bewölktem Himmel zu sehen, rechts daneben der Schriftzug Uni-Glossar.<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
Im „Uni-Glossar“ erläutern die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Begriffe aus der Hochschulwelt.
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Uni-Glossar: die Ehrendoktorwürde

Begriffe aus dem Hochschulkosmos kurz erklärt – Serie der Unizeitung wissen|leben

Eine Ehrendoktorwürde ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste, die nicht unbedingt wissenschaftlicher Natur sein müssen. Die Bezeichnung „doctor honoris causa“ (Doktor ehrenhalber) wird „Dr. h. c.“ abgekürzt. Hat jemand mindestens drei Ehrendoktorwürden verliehen bekommen, heißt es „doctor honoris causa multiplex“, abgekürzt „Dr. h. c. mult.“. An der Universität Münster sind 46 Ehrendoktorwürden verzeichnet, die von 1993 bis 2023 an Angehörige der Hochschule verliehen wurden. 

In unregelmäßigen Abständen erhalten Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland eine Ehrendoktorwürde an der Universität Münster. Das Ehrenpromotionsverfahren ist durch die jeweiligen Promotionsordnungen geregelt, die die Fachbereiche der Universität Münster erlassen – die Fachbereiche können also Ehrenpromotionen vornehmen. Wie bei der Verleihung eines akademischen Grades erfolgt die Ehrenpromotion dabei immer auch im Namen der Universität. Im Gegensatz zur Promotion ist die Ehrendoktorwürde mit keiner Promotionsleistung verbunden.

Die jüngste Ehrenpromotion an der Universität Münster ging im Juni an den Chemie-Nobelpreisträger David MacMillan für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Photokatalyse mit sichtbarem Licht. Andere Beispiele: der Stifter und ehemalige Diplomat Norbert Heinrich Holl (Fachbereich Philologie, 2022), Annette Kurschus, damals Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (Evangelisch-Theologische Fakultät, 2019), Johannes Georg Bednorz, Physik-Nobelpreisträger und Mitglied des Hochschulrats (Fachbereich Physik, 2018). Besonders medienwirksam waren unter anderem die Verleihung der Ehrendoktorwürde an den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck durch die Evangelisch-Theologische Fakultät (2017), an den Dalai Lama durch den Fachbereich Chemie und Pharmazie (2007) und an den letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät (2005).

Autorin: Christina Hoppenbrock

Dieser Beitrag stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 4, 12. Juni 2024.

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