
Politikwissenschaftler veröffentlichen Wahl-Kompass zur Bundestagswahl
Im Unterschied zum „Wahl-O-Mat“ fußt das Ergebnis nicht allein auf der Befragung der Parteien, sondern enthält auch eine wissenschaftliche Einordnung durch deutsche Parteienforscherinnen und -forscher. Zudem werden die Parteipositionen mit entsprechenden Zitaten aus den Wahlprogrammen belegt und verlinkt. Damit ist ein möglichst objektives Ergebnis gewährleistet. Für eine differenzierte Beantwortung stehen fünf statt drei Kategorien zur Auswahl. Berücksichtigt werden erneut alle im Bundestag vertretenen Parteien sowie Kleinparteien und Neugründungen wie etwa das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). „Die Parteien polarisieren stärker. Kämpften sie in den letzten Jahrzehnten vor allem um Stimmen aus der Mitte, stehen nun deutlich stärker strittige Themen und die politischen Ränder im Vordergrund“, betont Norbert Kersting.
Der Wahl-Kompass kam bereits bei der letzten Bundestagswahl 2021, der Europawahl 2019 sowie bei mehreren Landtags- und Kommunalwahlen zum Einsatz. Er basiert auf dem holländischen Marktführer Kieskompas und wurde auch in dem Projekt „Populism’s Roots: Economic and Cultural Explanations in Democracies of Europe“ (PRECEDE) an der Universität Münster europaweit genutzt, das die sozioökonomischen und kulturellen Wurzeln des europäischen Populismus untersuchte. In Deutschland ist der Wahl-Kompass neben dem Wahl-O-Mat eine der meistgenutzten Online-Wahlhilfen.