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Münster (upm/bhe).
Die Erdnuss gehört zur Familie der Fabaceae, die im Mittelpunkt der Ausstellung im Botanischen Garten steht.<address>© Illustration: Bjoern von Schulz</address>
Die Erdnuss gehört zur Familie der Fabaceae, die im Mittelpunkt der Ausstellung im Botanischen Garten steht.
© Illustration: Bjoern von Schulz

Fabelhafte Fabaceen – und wo man sie findet

Ausstellung im Botanischen Garten nimmt Hülsenfrüchtler in den Blick

Sie heißen Zottige Wicke, Pfauenstrauch oder auch Saubohne: die Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Manchen von ihnen haben viele Nährstoffe, andere zeichnen sich durch besondere chemische oder biologische Eigenschaften aus. Der Verband der Botanischen Gärten findet die ganze Pflanzenfamilie fabelhaft und lädt daher im Juni zu einer öffentlichen Ausstellung unter dem Titel „Von Bohne, Erdnuss und Mimose – fabelhafte Fabaceae“ ein.

Mit aktuell circa 19.600 bekannten Arten in 794 Gattungen und sechs Unterfamilien zählen die Fabaceae zu einer der größten Familien des Pflanzenreichs. Als Bäume, Sträucher, Lianen und Kräuter besiedeln sie fast alle Kontinente und Klimazonen. Neben den bekannten heimischen Nutzpflanzen wie Bohnen, Linsen und Erbsen gehören viele weitere Nahrungspflanzen, Gewürze, Heilmittel, wertvolle Nutzhölzer und Gartenschönheiten zu den Fabaceen. Fast alle krautigen Fabaceae werden als Bodenverbesserer auf Feldern angebaut. Tropische Gattungen liefern beispielsweise Holz, Färbemittel, Süßstoffe, Klebe- und Verdickungsmittel und sogar Schmuck.

Die Fabaceae – auch Leguminosen oder Hülsenfrüchtler genannt – variieren in Wuchsform, Blatt und Blüte. Die meisten leben in einer im Pflanzenreich einzigartigen Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien. Einige bieten erstaunliche Beispiele symbiotischer Tier-Pflanze-Interaktionen. Sprichwörtlich geworden sind die Blattbewegungen der Mimose. Selbst bei einer ganz sachten Berührung rollt diese Pflanze ihre zarten, federartigen Blätter für eine Weile zusammen. Auf dieses Verhalten bezieht sich in der Alltagssprache der etwas abwertende Begriff der Mimose für vermeintlich besonders empfindliche Menschen.

Die Ausstellung umfasst Thementafeln und Steckbriefe zu ausgewählten Hülsenfrüchtlern im gesamten Botanischen Garten der Universität sowie eine Broschüre. Dr. Dennise Bauer, Kustos und technischer Leiter des münsterschen Gartens, organisierte sie mit Kolleginnen und Kollegen anderer Botanischer Gärten. Vanessa Dartmann, Leonie Isfort und Lina Bröker aus der Stabsstelle Web und Design der Universität Münster gestalteten die Ausstellung. Die Illustrationen erstellte der münstersche Illustrator Bjoern von Schulz.

Öffnungszeiten:

Die Ausstellung „Von Bohne, Erdnuss und Mimose – fabelhafte Fabaceae“ wird am 9. Juni mit einer öffentlichen Führung um 11 Uhr zur Woche der Botanischen Gärten (8. bis 16. Juni) eröffnet. Sie ist bis Ende Oktober zu sehen. Interessierte können im Ausstellungszeitraum weitere Führungen buchen. Der Botanische Garten ist in den Sommermonaten täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet.

Autorin: Brigitte Heeke

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 3, 8. Mai 2024.

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