
Lernen und Lehren neu aufgestellt
Der Senat der Universität Münster hat am 6. Dezember das Leitbild Studium und Lehre verabschiedet. Angeführt von Prof. Dr. Ulrike Weyland, Prorektorin für Studium und Lehre, kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Interessensgruppen in einem mehrmonatigen Prozess zusammen, um das Leitbild zu erarbeiten. Das Ergebnis ist ein Papier, das das Selbstverständnis der Universität Münster als Lehr- wie auch Lernort wiedergibt und der Hochschulgemeinschaft die Möglichkeit bietet, das Miteinander in Studium und Lehre auszugestalten. Vier Personen, die an der Erarbeitung beteiligt waren, schildern in kurzen Gastbeiträgen, was das Leitbild für sie bedeutet und welche Wirkung es an der Universität Münster entfalten kann.
Gabriel Dutilleux (ehemaliger AStA-Vorsitzender):
Leider sieht der Studienalltag nicht immer so aus wie im Leitbild gewünscht. Noch immer beherrschen Leistungsdruck, Zeitnot und Ausrichtung auf Berufsmöglichkeiten statt ganzheitlicher Bildung das Lernen. Das Leitbild Studium und Lehre soll Studierenden wie Lehrenden als Grundlage und Modell für die permanent nötige Weiterentwicklung und Evaluation von Studium und Lehre an unserer Universität dienen.
Eva Mundanjohl (Dezernentin für akademische und studentische Angelegenheiten):
Das Leitbild drückt für mich aus: Wir alle – egal ob Studierende, Lehrende oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Technik – tragen gemeinsam Verantwortung für das Gelingen von Lehre und Studium. Zugleich drückt das Leitbild auch aus, wie wir arbeiten wollen: Die Universität Münster ist eine weltoffene, vielfältige Universität, innerhalb derer wir Studium und Lehre gemeinsam gestalten können.
Isabell Mösler (Gruppensprecherin der studentischen Senatoren und stellvertretende Senatsvorsitzende):
Unsere Sensibilität für Veränderungen in Umgebung und Gesellschaft prägt unser Streben nach ständiger Weiterentwicklung. Lehr- und Lernkonzepte sollen kontinuierlich reflektiert und verbessert werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Wir hoffen, dass die Universität die Ideen nicht nur als Formalität betrachtet. Sie sollen als Orientierung in den Lehrplan integriert werden. So wird das Leitbild unter anderem für die Systemakkreditierung genutzt. Unser Konzept einer kooperativen und dynamischen Universität, die sich aktiv den Veränderungen stellt, soll lebendige Realität in unserem Alltag werden.
Prof. Dr. Bernhard Marschall (Studiendekan Medizinische Fakultät):
(Frei) Nach Carl Schurz: „Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber wir können unseren Kurs danach bestimmen.“ Und wann wäre eine solche Kurs-, eine solche Richtungsbestimmung nicht wertvoller als in einer Zeit, in der die Ziele nicht mehr so klar und offensichtlich zu sein scheinen? Ich mag das Bild unserer Universität als eine bunte Gemeinschaft Reisender, die einem gemeinsamen (Werte-)Kompass folgen und zusammen zu neuen Horizonten aufbrechen.
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 8, 13. Dezember 2023.