![Exponate zur Weihnachtsgeschichte und dazu passende Traditionen und Lieder stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Jesu Geburt“ im Bibelmuseum.<address>© Bibelmuseum</address>](http://www.uni-muenster.de/news/data/img/2023/11/13731-7ZiPbsvw-webL.jpg)
Bibelmuseum zeigt neue Ausstellung "Jesu Geburt"
Weihnachtsbäume oder Adventskränze kommen in der Bibel zwar nicht vor, im Bibelmuseum der Universität Münster bekommen sie um diese Jahreszeit trotzdem einen Platz. So ist in der neuen Weihnachtsausstellung „Jesu Geburt“ neben Handschriften und Drucken auch ein biedermeierlicher Stich von 1843 zu finden, der Martin Luther (1483-1546) im Kreise seiner Familie vor dem Weihnachtsbaum zeigt, obwohl die immergrünen Lebenssymbole erst ab dem 18. Jahrhundert populär wurden.
Die Exponate zur Weihnachtsgeschichte, zu Weihnachts-Traditionen und -Liedern sind in einen größeren Zusammenhang eingebettet. Tontafeln, ein Stein vom Turmbau zu Babel und griechische Handschriften beleuchten beispielsweise die Entstehung der Bibel. Eine Playmobil-Krippe wird von einem Druck der sogenannten „Schmalkaldischen Artikel“ Martin Luthers von 1537 flankiert, in denen sich der Reformator gegen die Heiligenverehrung der katholischen Kirche und damit auch gegen die „Heiligen drei Könige“ wendet.
Ein Schwerpunkt der diesjährigen Weihnachtsausstellung liegt auf dem Ablasshandel, bei dem man sich im Mittelalter gegen Bares von seinen Sünden und dem damit verbundenen Gang in Fegefeuer loskaufen konnte. Zu sehen sind zwei neue Exponate: ein sogenanntes Ablassprivileg von 1496, mit dem die Einziehung von Ablassgeldern genehmigt wurde, und ein moderner Ablassbrief aus den 1950er Jahren. Martin Luthers Zweifel und Kritik am Ablasshandel führten zur Reformation, zur Gründung der protestantischen Kirche und zu kriegerischen Auseinanderauseinandersetzungen wie dem Dreißigjährigen Krieg.