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Münster (upm/lp).
Die Gewinner des „wissen.kommuniziert“-Preises 2023: Dr. Severin Halder (l.) sowie Julia Binder und Thomas Middelanis (r.).<address>© Tobias Jall / agroforst-monitoring</address>
Die Gewinner des „wissen.kommuniziert“-Preises 2023: Dr. Severin Halder (l.) sowie Julia Binder und Thomas Middelanis (r.).
© Tobias Jall / agroforst-monitoring

Auszeichnung für kreative Kommunikation

Universitätsgesellschaft Münster verleiht Preis an Severin Halder, Julia Binder und Thomas Middelanis

Dr. Severin Halder aus dem „StadtLabor Münster“ sowie die Landschaftsökologen Julia Binder und Thomas Middelanis erhalten den diesjährigen „Preis für Wissenschaftskommunikation – wissen.kommuniziert“ der Universitätsgesellschaft Münster. Zum dritten Mal kürt diese damit herausragende Kommunikationsleistungen komplexer wissenschaftlicher Sachverhalte. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Universitätsgesellschaft im Jahr 2018 ins Leben gerufen. „Das Ziel der Forschung ist nicht nur die Generierung von neuem Wissen. Das Wissen soll einer breiten Öffentlichkeit auch auf verständliche Art und Weise zugänglich gemacht werden. Unsere Preisträger haben dies auf eindrucksvolle Weise demonstriert“, betont Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft Münster.

Dr. Severin Halder entwickelt seit dem vergangenen Jahr die „Kompost Zone“ – ein Wissenschaftsprojekt, das sich mit sozio-ökologischen Fragestellungen rund um Ursachen, Folgen und die Bekämpfung der Bodenkrise beschäftigt. Er arbeitet als Post-Doc im „StadtLabor Münster“, mit dem er im Rahmen der „Kompost Zone“ bereits zweimal das „Kompost Festival“ veranstaltete – ein Zusammentreffen von Gärtnern, Wissenschaftlern, Künstlern und vielen anderen, die sich für den sozial-ökologischen Wandel interessieren. Filmwanderungen, Freiluftkinos und multimediale Ausstellungen gehören zu den Vermittlungsformaten des Festivals. Außerdem betreut Severin Halder, der Geografie studierte und anschließend in Berlin promovierte, mehrere Videoformate: Er kuratiert die Reihe „Weltweites Rotten“ und erstellte den Dokumentarfilm „Kompost sein“, der Bestandteil des „NaturVision“ Filmfestivals 2023 war. 2018 veröffentlichte er mit „kollektiv orangotango“ – einem Zusammenschluss aus kritischen Geografen – das Buch „This is Not an Atlas – A global collection of counter-cartographies“, eine Sammlung aus über 40 kritischen Kartierungen. 2021 gewann er zusammen mit Paul Schweizer – ebenfalls Mitglied des „kollektiv orangotango“ – die Residenz „Un/Certain Calibrations“ am „mLAB“ des Instituts für Geographie der Universität Bern.

Den Landschaftsökologen Julia Binder und Thomas Middelanis, beide Jahrgang 1996, ist es ein großes Anliegen, Wissenschaft für verschiedene Alters- und Bildungsgruppen nahbar zu machen. 2020 entwickelten sie „agroforst monitoring“, ein deutschlandweites Kooperationsnetzwerk zwischen Wissenschaftlern und landwirtschaftlichen Interessensgemeinschaften. Im selben Jahr wurde das Projekt zum Sieger des Citizen-Science-Wettbewerbs der Stiftung WWU Münster gekürt und mit 7.500 Euro gefördert. Ein Jahr später verlieh das Rektorat den Studierendenpreis an die „Initiative für landwirtschaftlichen WissensAustausch“ (ILWA), die Julia Binder und Thomas Middelanis kurz zuvor ins Leben gerufen hatten. Darüber hinaus schrieben sie das erste Kinderbuch über Agroforstwirtschaft mit dem Titel „Wind, was hält dich auf?“ und entwickelten mit der Arbeitsstelle Forschungstransfer eine Lehreinheit zur Bildung für nachhaltige Entwicklung an Gymnasien. Mit diesen zahlreichen Kommunikationsprojekten überzeugten sie die Jury des „wissen.kommuniziert“-Preises. Mittlerweile forschen Julia Binder und Thomas Middelanis am Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster, wo sie im Herbst 2023 ihr Masterstudium abschlossen.

Die Preisverleihung findet am 22. November um 19 Uhr in der Studiobühne Münster statt, der Einlass beginnt ab 18.30 Uhr. Eine Anmeldung ist bis zum 15. November 2023 per Mail an anmeldung@universitaetsgesellschaft-muenster.de oder telefonisch unter 0251 83-22218 erforderlich.

Autor: Linus Peikenkamp

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 7, 8. November 2023.

 

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