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Münster (upm/kk).
Prof. Dr. Ulrike Weyland<address>© privat</address>
Prof. Dr. Ulrike Weyland
© privat

„Ich verstehe mich als Gestalterin und Wegbereiterin“

Ulrike Weyland ist neue Prorektorin für Studium und Lehre

Die Hochschulwahlversammlung wählte die Erziehungswissenschaftlerin und ehemalige Dekanin des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Ulrike Weyland, Ende November zur neuen Prorektorin für Studium und Lehre. Im Kurzinterview mit Norbert Robers erklärt die Expertin für Berufspädagogik, was sie sich für ihre bis zum 30. September 2026 laufende Amtszeit vornimmt.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit gesteckt?

Ich möchte verschiedene Akzente setzen. Erstens geht es mir um die weitere Ausgestaltung des forschenden Lernens und somit der Stärkung forschungsbasierten Lehrens und Lernens, um die Studierenden bestmöglich auf ihre spätere berufliche Tätigkeit vorzubereiten. Zweitens müssen wir die Digitalisierung vorantreiben. Damit verbunden sind Fragen, welche Lehren wir aus Corona gezogen haben und wie eine sinnvolle Ausbalancierung von analoger und digitaler Lehre gelingen kann. Wir sollten auch wieder mehr über Lehren und Lernen ins Gespräch kommen und die Universität wieder stärker als einen sozialen Raum begreifen, in dem Debatten und Begegnungen möglich sind. Drittens liegt mir die Förderung von Internationalisierung am Herzen, konkret der Ausbau englischsprachiger Studiengänge und die Kooperation mit Hochschulen anderer Länder. Unsere Mitgliedschaft in der EU-Initiative ,Ulysseus‘ wird uns dabei sicher helfen. Schließlich wollen wir viertens ein neues internes Qualitätsmanagement realisieren, Stichwort Systemakkreditierung.

In der Forschung steht die Interdisziplinarität im Vordergrund – sollte das auch für Studium und Lehre gelten?

Ganz sicher. Die Studierenden sollten sich frühzeitig im Studium mit unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auseinandersetzten können, weil es eine gute Vorbereitung auf berufliche und gesellschaftliche Herausforderungen bedeutet. Wenn man die Sprache und die Sichtweise anderer Disziplinen versteht, ist eine gute Grundlage für eine gemeinsame lösungsorientierte Verständigung gelegt.

Als Erziehungswissenschaftlerin ist die Lehrerbildung aber sicher auch ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit, oder?

Selbstverständlich, insbesondere was deren Vorbereitung auf eine veränderte Schul-, Unterrichts- und Lernkultur betrifft. Eine multiprofessionelle Teamarbeit wird dabei immer bedeutsamer. Ebenso gilt es, die Studierenden auf eine digitalisierte Arbeits- und Berufswelt vorzubereiten, sodass sich die zukünftigen Lehrkräfte auch als Mitgestalter verstehen.

Und wie möchten Sie dabei Ihre (Fach-)Expertise als Erziehungswissenschaftlerin einbringen?

Ich verstehe mich sowohl als Gestalterin wie auch als Wegbereiterin für gemeinsame Anliegen. Ich möchte mit den Fachbereichen, zentralen Einrichtungen sowie mit Lehrenden und Studierenden eng zusammenarbeiten.

Wie stellen Sie sich speziell die Zusammenarbeit mit den Studierenden vor?

Mir geht es um gegenseitigen Austausch und eine gezielte Einbindung der Studierenden, sodass wir um die jeweiligen Perspektiven wissen und gemeinsam Impulse setzen können. Meine ersten Arbeitswochen waren bereits davon geprägt, Studierende einzubinden, beispielsweise beim internen Qualitätsmanagement. Darüber hinaus ist die Beteiligung der Studierenden am Tag der Lehre, die Einbindung in das zu entwickelnde Leitbild Lehre und zur Frage nach der Ausgestaltung digitaler und analoger Lehre vorgesehen. Ebenso geht es mir darum, studentische Projekte stärker sichtbar zu machen.

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 8, 21. Dezember 2022.

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