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Münster (upm)

Politikwissenschaftler veröffentlichen "Wahl-Kompass" zur NRW-Wahl

Online-Programm informiert über Positionen der Parteien / System errechnet individuelle politische Position

Der "Wahl-Kompass" vergleicht die Positionen der Parteien mit denen der Nutzerinnen und Nutzern, die grafische Darstellung hilft bei der Verortung in der politischen Landschaft.<address>© WWU - IfPol</address>
Der "Wahl-Kompass" vergleicht die Positionen der Parteien mit denen der Nutzerinnen und Nutzern, die grafische Darstellung hilft bei der Verortung in der politischen Landschaft.
© WWU - IfPol

Der Wahlkampf zur nordrhein-westfälischen Landtagswahl am 15. Mai ist in diesem Jahr außergewöhnlich früh und intensiv gestartet. Um zu überprüfen, welche Positionen die Parteien vertreten, erfreuen sich Online-Wahlhilfen wie der „Wahl-O-Mat“ großer Beliebtheit. Ein Team um Prof. Dr. Norbert Kersting und Jan Philipp Thomeczek vom Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat jetzt mit dem „Wahl-Kompass“ die erste bundesweit verfügbare Wahlhilfe zur kommenden NRW-Landtagswahl veröffentlicht. Alle Nutzer können ihre Zustimmung oder Ablehnung zu rund 30 Thesen abgeben, anschließend errechnet das System eine individuelle politische Position, vergleicht sie mit denen der unterschiedlichen Parteien und zeigt die prozentuale Übereinstimmung zwischen den eigenen Ansichten und den Parteipositionen an. Die Wahlhilfe ist unter https://NRW.wahl-kompass.de zu finden.

Mit dem „Wahl-Kompass“ wollen die Wissenschaftler dem wachsenden Bedürfnis der Bürger, sich schon jetzt mit den Parteipositionen auseinanderzusetzen, Rechnung tragen. Das Programm greift dabei Kritikpunkte am „Wahl-O-Mat“ auf und entwickelt dessen Konzept weiter. Zum Beispiel stehen zur differenzierten Beantwortung fünf statt drei Antwortkategorien zur Verfügung. Das Ergebnis wird nicht nur als prozentuale Übereinstimmung mit den Parteien, sondern zusätzlich als Position in einer zweidimensionalen politischen Landschaft dargestellt. So sortiert der Kompass zum einen auf der Längsachse entlang progressiv-ökologischer und konservativ-traditioneller Ansichten zur Gesellschafts- und Umweltpolitik, zum anderen unterscheidet er auf der Querachse danach, wie sehr Nutzer sich in ihrer Eigenverantwortung auf einer wirtschafts- und sozialpolitischen Links-Rechts-Ebene verorten.

Auf diesen Achsen sind auch die Parteien verortet. Alle Parteipositionen sind durch wörtliche Auszüge aus den Wahl- und Parteiprogrammen belegt, die entsprechenden Stellen sind in der Anwendung verlinkt. So können sich Interessierte im Anschluss vertieft mit den Wahlprogrammen auseinandersetzen. Im „Wahl-Kompass“ sind alle Parteien, die wahrscheinlich in den Landtag einziehen werden, vertreten. Die Anwendung ist im Forschungsschwerpunkt „Urbane und Regionale Innovation und Internet“ (URii) am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Münster entstanden.

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