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Münster (upm/jah)
Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf erhält die mit 3.000 Euro dotierte Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette.<address>© Catrin Moritz</address>
Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf erhält die mit 3.000 Euro dotierte Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette.
© Catrin Moritz

Hubert Wolf erhält Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette

Kirchenhistoriker spricht am Maifeiertag im Kaisersaal in Corvey

Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster erhält die mit 3.000 Euro dotierte Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette 2022. Seit 2002 erinnert der Fallersleben-Arbeitskreis mit der Stadt Höxter und dem Herzoglichen Haus Ratibor und Corvey am 1. Mai jeden Jahres mit der Fallersleben-Rede zum Thema „Nachdenken über Deutschland“ an den Dichter und Verfasser des „Liedes der Deutschen“ – und zeichnet den Redner mit der Fallersleben-Plakette aus.

Das Gremium ehrt mit der Auszeichnung Personen, die sich in ihrer Arbeit mit Hoffmann von Fallerslebens Vermächtnis auseinandersetzen und im Sinne seines liberal-einheitlichen Bestrebens in Deutschland wirken. Anlass ist der Gedenktag des Amtsantritts des Dichters als Bibliothekar in Corvey am 1. Mai 1860. Mit der Ehrung reiht sich Hubert Wolf in eine Liste herausragender Persönlichkeiten ein: Bisherige Preisträger sind etwa der ehemalige Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog, Seyran Ateş (Rechtsanwältin und Aktivistin) sowie zuletzt der langjährige Europaparlamentarier Elmar Brok. Hubert Wolf ist der erste katholische Theologe, der die Auszeichnung erhält.

Der 1959 in Wört geborene Kirchenhistoriker studierte katholische Theologie an den Universitäten Tübingen und München, wurde 1985 zum Priester geweiht, promovierte 1990 in Tübingen und habilitierte sich 1991 für das Fach Mittlere und Neuere Kirchengeschichte. 1992 folgte er dem Ruf an die Universität Frankfurt/Main und wechselte im Jahr 2000 an die Universität Münster, wo er Direktor des Seminars für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte wurde. Hubert Wolfs Forschungen basieren vor allem auf neu zugänglichen Aktenbeständen im Vatikanischen Apostolischen Archiv (ehemals Vatikanisches Geheimarchiv) und im Archiv der Glaubenskongregation in Rom.

Für sein Werk wurde er 2003 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet, 2004 erhielt er den Communicatorpreis des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, 2006 den Gutenberg-Preis und 2021 den Sigmund-Freud-Preis.