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Münster (upm/jah)
Ob zu Hause oder unterwegs: Wir wollten wissen, wie Leser die wissen|leben finden.<address>© WWU - Jana Haack</address>
Ob zu Hause oder unterwegs: Wir wollten wissen, wie Leser die wissen|leben finden.
© WWU - Jana Haack

"Eine Unizeitung soll auch so aussehen"

In einer Umfrage gaben über 1.400 Leser an, wie ihnen die wissen|leben gefällt – und was sie sich wünschen

Über 100 Jahre gibt es an der WWU bereits eine Universitätszeitung, die wir heute als wissen|leben kennen. Seit der ersten Ausgabe der – damals noch „Münsterschen Universitäts-Zeitung“ – im Jahr 1907 hat sich allerdings nicht nur der Name geändert. Statt Einschreibefristen, Preisaufgaben und Listen neu immatrikulierter Studierender, berichtet die Zeitung heute neben Neuem aus Forschung und Lehre, vor allem über die Menschen, die an der WWU arbeiten, forschen und studieren. Getreu dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“ stellt sich die Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit jedoch stetig die Frage: Wie können wir die Zeitung noch attraktiver für unsere Leserschaft machen? Und wer könnte das besser beantworten als Sie selbst, liebe Leserinnen und Leser.

Um zu erfahren, was den Lesern an der wissen|leben am besten gefällt, wie und wo sie sich am liebsten über das Universitätsgeschehen informieren und was es zu verbessern gilt, haben wir mit zehn  Bachelorstudierenden des Instituts für Kommunikationswissenschaft der WWU eine Umfrage durchgeführt. Im Rahmen ihres Forschungspraxis-Seminars unter der Leitung von Dominik Czeppel konnten die Studierenden insgesamt 1.425 Personen befragen und aus den Ergebnissen erste Handlungsempfehlungen ableiten. Mit einer so hohen Teilnehmerzahl – besonders die Alumni füllten die Umfrage aus – hatten auch die Studierenden nicht gerechnet. Umso mehr freuen wir uns über die engagierte Leserschaft und die aussagekräftigen Ergebnisse, die hier im Überblick dargestellt sind:

Online oder lieber gedruckt?

Entgegen der allgemeinen Vermutung, wonach Printprodukte für die Leser stetig uninteressanter werden, sprechen sich 713 Personen und damit die Hälfte der Befragten für eine gedruckte Unizeitung aus. Etwa je ein Viertel bevorzugt unser PDF zum Download beziehungsweise das E-Paper. Viele der Befragten wünschten sich in den offenen Antwortmöglichkeiten verschiedene Lesemöglichkeiten, um selbst entscheiden zu können, ob sie die wissen|leben online oder analog lesen möchten. Diejenigen, die sich ein digitales Format wünschten, begründeten ihre Wahl häufig mit dem Wunsch nach einer nachhaltigeren Unizeitung.

Bereits seit ihrer Gründung erscheint die Unizeitung im klassischen Zeitungsformat. Dass das vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist, legen die Ergebnisse nahe. Knapp 60 Prozent der Befragten möchten die Unizeitung lieber in einem handlicheren DIN-A4- beziehungsweise Magazin-Format lesen. Sowohl bei Studierenden, Mitarbeitern als auch Alumni ist es das präferierte Format. Andererseits loben viele Personen die sachliche und seriöse Gestaltung der wissen|leben. „Eine Unizeitung sollte auch so aussehen. Gebildete Menschen können durchaus mit Text umgehen. Außerdem ist das Design klar gegliedert, ich mag Struktur und Orientierung“, heißt es beispielsweise in einem Fragebogen. Potenzial besteht aber dennoch bei der Aufmachung der wissen|leben. Einige Leser wiesen darauf hin, dass sie sich eine größere Schriftgröße, mehr Zwischenüberschriften und insgesamt ein "aufgeräumteres Design" wünschten.

Rund drei Viertel der Leser wünschen sich zudem ein ausgeglichenes Verhältnis von Bildern und Text in der Zeitung. Alumni wünschen sich besonders Bilder vom Campus und der Umgebung, um zu sehen, was sich an ihrer Alma Mater verändert. Studierende hingegen fordern vor allem Bilder junger Wissenschaftler und anderer Studierender, um sich mehr mit der Unizeitung identifizieren zu können. Aktuell sehen sich die Studierenden eher weniger als Zielgruppe der aktuellen Aufmachung.Es sind vor allem ehemalige Universitätsangehörige und Lehrende/Wissenschaftler, die sich von der derzeitigen Gestaltung der wissen|leben angesprochen fühlen.

Vielfältig soll es sein

Eine Unizeitung soll über das Universitätsgeschehen berichten: Das ist die klare Meinung der Befragten über den Nutzen der wissen|leben. 911 Personen (64 Prozent) gaben dies als Nutzungsmotiv an. Aber auch Einblick in die Forschung an der WWU und die Identifikation mit der Universität gaben viele als Grund an, die Zeitung zu lesen. Auf die Frage, welche Themenbereiche die Leser besonders interessieren, war die Antwort klar: alle. Ob Veranstaltungshinweise, Informationen aus Forschung und Praxis oder Spannendes aus Studium und Lehre – unter den Themenbereichen gibt es keinen klaren Gewinner. Zwischen 7,7 und 13,8 Prozent entfielen auf die unterschiedlichen Aspekte (siehe Abbildung). Dieses ausgewogene Ergebnis zeigt, wie wichtig den Lesern die vielfältigen Inhalte der Universitätszeitung sind.

Vielleicht ist es auch dieser Vielfalt geschuldet, dass immerhin 243 Befragte (17 Prozent) die gesamte wissen|leben lesen. Die Mehrheit (52 Prozent) vertieft sich allerdings lieber in einzelne Artikel. In den offenen Antwortmöglichkeiten wünschten sich einige Personen zudem mehr Veranstaltungshinweise in Form eines Kalenders sowie ein Inhaltsverzeichnis um besser abschätzen zu können, welche Artikel sie interessieren.

Neben viel Lob für die Qualität der einzelnen Beiträge gab es aber auch Verbesserungsvorschläge, die die Befragten an die Redaktion der wissen|leben richteten. So wünschten sich einige Menschen mehr Geschlechtergerechtigkeit in Sprache und Inhalt. So sollten Forscherinnen, Mitarbeiterinnen und Studentinnen mehr in der Zeitung berücksichtigt werden, um gesellschaftlichen Stereotypen entgegen zu wirken.

Dankeschön

Die Ergebnisse der Umfrage und die Handlungsempfehlungen der Studierenden dienen der Redaktion nun als Grundlage, um die wissen|leben auf Basis der Leserwünsche weiterzuentwickeln. Die Befragung ist in Kooperation mit Bachelorstudierenden des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der WWU entstanden. Sie haben nicht nur die Umfrage gestaltet, durchgeführt und ausgewertet, sondern der Redaktion bereits Handlungsempfehlungen auf Basis der Antworten an die Hand gegeben. Vielen Dank an Jule Anna Pieper, Ann-Sophie Arlt, Michael Spieker, Fabio Köpenick, Annika Engelhardt, Pavils Grigorjevs, Jeannine Boedeker, Vivien Watermann, Antonia Brakebusch und Fenja Rabsch!

Autorin: Jana Haack

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 6. Oktober 2021.

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