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Münster (upm/bhe)
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels begrüßte die Studienanfänger.© WWU - Michael Möller
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Den Sprung an die Universität meistern

Erstsemesterbegrüßung der Universität Münster im Preußenstadion bot Bewegung und viele Informationen rund ums Studium

Große Sprünge sollen die neuen Studierenden der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster sich gerne vornehmen, mutig sein und Wagnisse eingehen – das war der Tenor der Erstsemesterbegrüßung zum Wintersemester. Fünf Akrobaten vom Hochschulsport machten vor, wie das geht: am Trampolin auf dem Rasen des Preußenstadions. Denn wo sonst Preußen Münster kickt, hieß die WWU heute (7. Oktober) ihre Erstsemester willkommen. Rund 4.000 Studienanfänger, die 2021 ihr Studium begonnen haben, begrüßte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels zusammen mit Prorektorin Prof. Dr. Regina Jucks und Oberbürgermeister Markus Lewe. Zum ersten Mal seit anderthalb Jahren fand die Begrüßung wieder in Präsenz statt.

„Ich bin überwältigt“, freute sich Johannes Wessels über die vollen Ränge. „Die letzte Erstsemesterbegrüßung fand im Digitalsemester statt, da habe ich im leeren Hörsaal in eine Kamera gesprochen. Es fühlt sich gut an, nun ins Präsenzsemester zu starten.“ Obwohl die Universität Münster dafür gut gewappnet sei, appellierte er weiterhin zum Tragen von medizinischen Masken und – falls noch nicht geschehen – zur Corona-Impfung. Dazu rief auch Prof. Dr. Claudia Rössig vom Universitätsklinikum (UKM) auf, die als Kinderärztin schlimme Verläufe gesehen hat: „Dass junge Menschen seltener schwer erkranken, ist kein Grund, auf einen Impfschutz zu verzichten. Wir sind verantwortlich für alle Menschen, mit denen wir zusammenleben.“ Der Aufruf kam gut an, und vor dem Impfbus auf dem Stadionparkplatz bildete sich nach der offiziellen Begrüßung rasch eine Schlange von Impfwilligen.

Insgesamt sind nach aktuellem Stand im Wintersemester rund 44.900 Studierende an der WWU eingeschrieben, darunter circa 9.600 Studienanfänger, Fach- und Ortswechsler mitgerechnet. Etwa 5.200 davon gelten als „klassische Erstis“, sind also Studierende im ersten Hochschulsemester. Der Rektor ermutigte die neue Generation von Studierenden zum Austausch untereinander: „Reden Sie über alles, was Sie jetzt beschäftigt und was Sie gerade lernen. Lassen Sie auch Zweifel zu.“ Die Uni stelle gerade beispielsweise ihren umstrittenen Namensgeber Wilhelm II. auf den Prüfstand. Es gelte, den Namen unter „historischer Perspektive kritisch zu beleuchten“.

Die Gäste, die auf der Haupttribüne im Zuschauerraum Platz genommen hatten, durften zwischendrin wieder aufstehen, sich ausschütteln und unter professioneller Anleitung einige Tai-Chi-Symbole ausführen. Rektor Johannes Wessels nutzte die Gelegenheit für einen wichtigen Hinweis: „Diese Zeit ist die beste, um neue Freundschaften zu knüpfen. Das geht auch, indem Sie zum Beispiel beim Hochschulsport, in Chören oder Orchestern mitmachen.“

Markus Lewe lobte die Studierenden: „Das studentische Leben ist zurück in Münster. Ohne Euch ist diese Stadt nichts.“ Die Begrüßung, die vor der Pandemie traditionell im Hörsaal stattfand, sei ein „toller Einstieg in das neue Semester“.

Viel Applaus erhielt die Band „Punch Drunk Poets“, die zu Beginn für Stimmung sorgte. Philipp Moser und Julia Skirde vom Uniradio Q tauschten für die Erstsemesterbegrüßung ihr Studiomikrophon gegen den typischen Stadionhall ein und löcherten WWU-Vertreter mit Fragen. Wie bereite ich ein Auslandssemester vor? Wie finde ich später einen guten Job? Wen kann ich bei Problemen um Rat bitten? Antworten darauf gab es unter anderem aus dem International Office, vom Studierendensekretariat, vom AStA und vom Career Service. Auf die offizielle Begrüßung folgte die Erstimesse mit Infoständen rund ums Studium. Hier erhielten die „Erstis“ auch die beliebten Umhängetaschen im WWU-Look.

Bei den eigens dafür aufgebauten Zelten vorm Stadion war viel los. Besucher Julian Lüpfert fand die Stimmung entspannt. „Cool, dass wir im Stadion begrüßt werden“, sagte der 19-Jährige, der Germanistik und Geschichte auf Lehramt studiert. „Ich habe viel über die Universität erfahren, das war sehr beeindruckend.“ Sein WG-Mitbewohner Nico Schneider lobt, dass die Uni für das Impfen wirbt. „Alles wirkt gut vorbereitet. Wir sind herzlich empfangen worden,“ unterstreicht der 18-jährige Psychologiestudent und fügt hinzu: „Die Entscheidung der Uni ist mutig.“ Mathilda Korateng findet es gut, dass das Semester in Präsenz stattfindet. Die angehende Wirtschaftsinformatikerin war überrascht, dass so viele zur Erstsemesterbegrüßung gekommen waren. „Ich habe bereits gute Leute getroffen und werde bestimmt noch mehr kennenlernen“, ist die 20-Jährige sicher.

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