Ehre für Chemikerin der Universität Münster
Die britische „Royal Society of Chemistry“ (RSC) hat die Chemikerin Prof. Dr. Andrea Rentmeister von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster als neues Mitglied („Fellow“) aufgenommen. „Ich freue mich über diese internationale Anerkennung und erhoffe mir neben der Sichtbarkeit neue Möglichkeiten zum Netzwerken, insbesondere mit britischen Forscherinnen und Forschern“, unterstreicht Andrea Rentmeister.
Andrea Rentmeister, Jahrgang 1977, ist Professorin für Biologische Chemie und Biomolekulare Markierungschemie am Institut für Biochemie und Vorstandsmitglied des „Cells in Motion Interfaculty Centre“ (CiM) der WWU. Gegenstand ihrer Forschung ist die sogenannte Boten-RNA (mRNA). Diese Moleküle spielen eine wichtige Rolle bei der Protein-Herstellung in den Zellen - sie sind während der Coronapandemie erstmals als Vakzine zugelassen worden. Andrea Rentmeister untersucht die Verteilung und den Transport der mRNA. Sie arbeitet an Methoden, um diese Moleküle sichtbar zu machen und in lebenden Zellen zu beobachten. Dafür modifiziert („markiert“) sie die Boten-RNA mit chemischen und molekularbiologischen Techniken.
Wissenschaftlicher Werdegang und Auszeichnungen
Nach ihrem Postdoktorat am California Institute of Technology im US-amerikanischen Pasadena übernahm Andrea Rentmeister im April 2010 eine Juniorprofessur für Biochemie an der Universität Hamburg und leitete von 2012 bis 2018 eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Seit 2013 ist Andrea Rentmeister Professorin für Biochemie an der WWU und Teil des CiM. Dieser Verbund vernetzt die Forscher als zentrale und fakultätsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der WWU.
Andrea Rentmeister erhielt bereits verschiedene Auszeichnungen. Im Jahr 2012 wurde sie zum „Faculty Member of Faculty of 1000“ der Fachrichtung „Chemische Biologie“ ernannt. 2015 erhielt sie den „Hoechst Dozentenpreis“ und 2017 einen „Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrats. Sie ist derzeit Vorsitzende des Vorstands der Fachgruppe Biochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker und „Humboldt Scout“ der „Alexander von Humboldt Stiftung“.