Universitätsgesellschaft verleiht Nachwuchsförderpreise
Für ihre herausragende Forschung hat die Universitätsgesellschaft Münster der Medizinerin Dr. Britta George und dem Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Tristan Barczak den Nachwuchsförderpreis 2020 verliehen. „Sie haben beide in schwierigen Zeiten Außergewöhnliches geleistet – und deswegen ist es uns eine Freude und Ehre, Sie mit diesem Preis unterstützen und auszeichnen zu dürfen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Universitätsgesellschaft, Dr. Paul-Josef Patt. Auch der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Prof. Dr. Johannes Wessels, gratulierte den Preisträgern in einer digitalen Feierstunde: „Wir sind als Universität sehr stolz auf Ihre Leistungen, mit denen Sie Ihr Forschungsgebiet signifikant vorangebracht haben.“
Der Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Seit 1980 ehrt der Vorstand der Universitätsgesellschaft Münster damit herausragende schriftliche Arbeiten von WWU-Nachwuchswissenschaftlern. Ab dem kommenden Jahr wird die Auszeichnung unter dem Namen „Preis der Universitätsgesellschaft Münster“ verliehen.
Zu den diesjährigen Preisträgern:
Britta George, nominiert von Prof. Dr. Hermann Pavenstädt, ist Oberärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Münster (UKM). Die klinischen Interessen der Privatdozentin liegen in der Nephrologie (Nieren-Heilkunde) und der inneren Medizin, ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt auf der Zellbiologie des Podozyten (Zellen der Nierenkörperchen) und der Signalübertragung des Proteins Nephrin. Nach einem Forschungsaufenthalt an der US-amerikanischen University of Pennsylvania setzte sie ihre wissenschaftliche Arbeit bei Prof. Dr. Christian Klämbt am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie der WWU fort. Daraus folgte eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Institut und dem UKM, der Fokus lag dabei auf den menschlichen Schlitzmembranproteinen.
Tristan Barczak, nominiert von Prof. Dr. Bodo Pieroth und Prof. Dr. Fabian Wittreck, erhält den Preis unter anderem für seine Habilitationsschrift „Der nervöse Staat – Ausnahmezustand und Resilienz des Rechts in der Sicherheitsgesellschaft“. Darin setzt er den Ausnahmezustand in einen historischen Kontext und stellt eine Verbindung zum Rechtsstaat und dem demokratischen Verfassungsstaat her. Die Arbeit hebt sich durch einen rechtspolitischen Entwurf ab, der Freiheiten und Maßnahmen der Terrorabwehr in ein Gleichgewicht bringt. Von 2014 bis 2017 arbeitete er am Bundesverfassungsgericht. In diesem Jahr nahm er einen Ruf an den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und das Recht der neuen Technologien der Universität Passau an.