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Münster (upm/jah)
In der Halle Münsterland stehen der WWU insgesamt 640 Plätze zur Verfügung.<address>© WWU - Sophie Pieper</address>
In der Halle Münsterland stehen der WWU insgesamt 640 Plätze zur Verfügung.
© WWU - Sophie Pieper

Zwischen Auflagen und Kreativität: Prüfungen im Digital-Semester

Universität Münster schafft Alternativen zu heimischen Online-Prüfungen

Im ersten Digital-Semester in der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) musste nicht nur die Lehre in Rekordgeschwindigkeit digitalisiert werden. Auch die Prüfungen, die am Ende des Sommersemesters 2020 anstehen, können nicht wie gewohnt in Hörsälen oder Seminarräumen abgehalten werden. „Durch die coronabedingten Auflagen sind stattdessen digitale Formate wie mündliche Prüfungen per Videokonferenz – immer dann, wenn sie fachlich-inhaltlich vertretbar sind – zur gelebten Praxis an der WWU geworden“, berichtet Prof. Dr. Regina Jucks, Prorektorin für Studium und Lehre. Für Klausuren, die nicht digital durchgeführt werden können, oder für Studierende, die nicht über die Voraussetzungen für Online-Prüfungen verfügen, hat die WWU zudem Alternativen geschaffen.

Wer aufgrund fehlender Technik oder einer instabilen W-LAN-Verbindung in den eigenen vier Wänden nicht an mündlichen Online-Prüfungen teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, sogenannte Prüfungskuben in der Universitätsbibliothek (ULB) zu buchen. Dafür wurden die Gruppenarbeitsräume im ersten Stock der ULB umfunktioniert. Die Mitarbeiter der WWU holen die Studierenden am Eingang der Bibliothek ab, im Anschluss werden die Kuben für den nächsten Prüfling desinfiziert und neu hergerichtet. „Wir mussten neue Wege gehen. Digitale mündliche Prüfungen möglich zu machen, ist uns mit den Kuben gut gelungen“, findet Eva Mundanjohl, Dezernentin für akademische und studentische Angelegenheiten. „Dennoch sind durch das Digital-Semester für alle Beteiligten neue Herausforderungen entstanden. Ich bin sehr froh, dass die Dozenten und Studierenden die Möglichkeiten der digitalen Prüfungen intensiv nutzen“, ergänzt Regina Jucks.

Video: WWU - SP, Musik: Gemafreie Musik von www.frametraxx.de

Um die Abstandsvorgaben auch bei Präsenzklausuren einhalten zu können, mietet die WWU bis einschließlich August 2020 an einzelnen Tagen Teile der Halle Münsterland. Bereits in den 1980er Jahren hatte die Universität die Messehallen aufgrund des raschen Anstiegs der Studierendenzahlen vor allem im Bereich der Wirtschaftswissenschaften für Prüfungen genutzt. Die umfunktionierten Messehallen „Nord“ und „Mitte“ bieten Raum für rund 600 Prüflinge. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Einlass: Alle Studierenden bekommen einen Zeitpunkt genannt, an dem sie die Halle betreten können – auf diese Weise entstehen keine Staus vor den Türen. Außerdem steht jedem Prüfling ein nummerierter Sitzplatz zu, um ein Umherlaufen im Raum zu vermeiden. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist sowohl beim Betreten als auch beim Verlassen der Hallen Pflicht. „Nach den ersten Klausurtagen in der Halle Münsterland, kann man allen Beteiligten ein Kompliment machen“, sagt Eva Mundanjohl. „Jeder hält sich vorbildlich an die notwendigen Abstands- und Hygieneregelungen, selbst vor und nach der Klausur.“

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