|
Münster (upm/ja)
Prof. Dr. Johann Baptist Metz (Aufnahme von 2016)<address>© Kirche+Leben / Michael Bönte</address>
Prof. Dr. Johann Baptist Metz (Aufnahme von 2016)
© Kirche+Leben / Michael Bönte

Universität Münster trauert um Johann Baptist Metz

Bekannter Theologe und Begründer der Politischen Theologie starb im Alter von 91 Jahren in Münster

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) und deren Katholisch-Theologische Fakultät trauern um Prof. Dr. Johann Baptist Metz. Der weltweit anerkannte Theologe und Begründer der "Neuen Politischen Theologie" starb gestern (Montag, 2. Dezember) im Alter von 91 Jahren in Münster. Johann Baptist Metz lehrte von 1963 bis 1993 als Professor für Fundamentaltheologie an der WWU. Der Schüler des Jesuiten Karl Rahner galt als einer der wichtigsten Theologen und Vordenker nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965).

Für sein Engagement im jüdisch-christlichen Dialog wurde ihm 2002 die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Er erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Wien, der Jesuit School of Theology, Berkeley/CA und der University of London.

Johann Baptist Metz wurde am 5. August 1928 im oberpfälzischen Auerbach geboren. Nach dem Studium in Bamberg und Innsbruck promovierte er mit der Schrift "Christliche Anthropozentrik" über Thomas von Aquin. 1954 feierte er die Priesterweihe. Drei Jahre ging Johann Baptist Metz einer pastoralen Tätigkeit nach, bevor er zum Dr. theol. promoviert wurde und die Habilitation anschloss.

Johann Baptist Metz prägte mehrere Studenten-Generationen. Die von ihm begründete Politische Theologie versteht sich ausdrücklich als eine Gottesrede nach dem Holocaust im Zweiten Weltkrieg. Dabei stellte er unter anderem die Frage, wie nach den Ereignissen in den nationalsozialitischen Konzentrationslagern wie beispielsweise Auschwitz von Gott gesprochen und Theologie betrieben werden könne.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil war Johann Baptist Metz Berater des römischen Sekretariats für die Nicht-Glaubenden. Er war zudem Berater der Synode der westdeutschen Bistümer von 1971 bis 1975 in Würzburg. Dabei prägte er vor allem den Synodenbeschluss „Unsere Hoffnung“, in dem es um das Christsein im Alltag geht.

Links zu dieser Meldung