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Münster (upm)
Preisträger und Gratulanten: Irina Suárez und Dr. Abhyian Viplav (vorne, stellvertretend für Münsters Wissen frisch gezapft) sowie Stefan Klatt (r.), Prorektor Prof. Dr. Michael Quante (l.), Prof. Dr. Norbert Sachser (2.v.l.), Dr. Paul-Josef Patt (M., Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft) und Juryvorsitzender Prof. Dr. Klaus Schubert (2.v.r.).<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Preisträger und Gratulanten: Irina Suárez und Dr. Abhyian Viplav (vorne, stellvertretend für Münsters Wissen frisch gezapft) sowie Stefan Klatt (r.), Prorektor Prof. Dr. Michael Quante (l.), Prof. Dr. Norbert Sachser (2.v.l.), Dr. Paul-Josef Patt (M., Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft) und Juryvorsitzender Prof. Dr. Klaus Schubert (2.v.r.).
© WWU - Peter Grewer

Forschung kreativ vermittelt

Universitätsgesellschaft Münster zeichnet drei Preisträger für herausragende Wissenschaftskommunikation aus

Der Archäologe Stefan Klatt und die Initiative „Münsters Wissen frisch gezapft“ haben den erstmals von der Universitätsgesellschaft Münster ausgelobten „Preis zur Förderung der Wissenschaftskommunikation – wissen.kommuniziert“ erhalten. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Universitätsgesellschaft im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Der Verhaltensbiologe Prof. Dr. Norbert Sachser wurde zudem mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Die Preisverleihung in der Studiobühne war gut besucht.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Die Preisverleihung in der Studiobühne war gut besucht.
© WWU - Peter Grewer
„Die Preisträger haben es verstanden, ihre exzellente Forschung auf verständliche, kreative und nachhaltige Art und Weise einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Das ist eine herausragende Leistung, und wir freuen uns, diese mit unserem neuen Preis würdigen zu können“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Universitätsgesellschaft, Dr. Paul-Josef Patt, bei der feierlichen Preisverleihung in der Studiobühne mit rund 140 Gästen.

Die Preisträger im Detail:

Stefan Klatt ist es gelungen, für geisteswissenschaftliche Themen, die in der Regel keine eigenen Bilder produzieren, eine eigene „Bildsprache“ zu entwickeln. In seiner Funktion als ehemaliger Geschäftsführer der Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) entwarf er zwischen 2010 und 2017 eine rund 60-teilige Plakatserie mit dem Titel „Geistwürfe“, die auch als Ausstellung im münsterschen Schloss zu sehen war. „Bilder erleichtern Außenstehenden den Zugang zu komplexen Forschungsthemen – gerade in den Geisteswissenschaften“, sagt Stefan Klatt, der heute in der Abteilung „Forschungsinformationen und Forschungsberichterstattung“ an der WWU arbeitet.

Das Ensemble Klangwerk der Musikhochschule sorgte für musikalische Untermalung.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Das Ensemble Klangwerk der Musikhochschule sorgte für musikalische Untermalung.
© WWU - Peter Grewer
Münsters Wissen frisch gezapft ist eine Initiative von Nachwuchswissenschaftlern der Universität Münster, die es nunmehr im zweiten Jahr geschafft hat, den Austausch zwischen Forschern der WWU und Bürgern auf unterhaltsame Art und Weise zu fördern. Einmal im Jahr organisieren sie eine Reihe von spannenden Vorträgen zu verschiedenen Forschungsthemen in münsterschen Cafés und Kneipen – an drei aufeinander folgenden Abenden, immer an zwei Orten parallel und auf Deutsch und Englisch. Zum einen profitieren die Gäste von diesem Projekt, indem sie aktuelle Forschungsergebnisse kennenlernen. Zum anderen werden die jungen Organisatoren in puncto Wissenschaftskommunikation und Projektmanagement geschult.

Prof. Dr. Norbert Sachser zählt zu den renommiertesten deutschen Verhaltensbiologen. Er versteht es, seine international beachtete Spitzenforschung und die wissenschaftlichen Sachverhalte einem sehr großen Publikum anschaulich zu vermitteln. Beispielsweise mit seinem 2018 erschienenen Buch „Der Mensch im Tier. Warum Tiere uns im Denken, Fühlen und Verhalten oft so ähnlich sind“, in dem er seinen Lesern eindringlich vermittelt, dass sehr viel mehr Tier im Mensch steckt als bislang vermutet. Säugetiere trauern und tricksen; sie sind einfühlsam, lernen und kommunizieren oft auf hohem Niveau. Sie freuen und sie ärgern sich – mit denselben Reaktionen von Körper und Gehirn wie bei uns Menschen. Das Buch wurde mehrere Wochen auf den Bestsellerlisten geführt.

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