Religiöse Pluralität als Herausforderung für Religionen und Gesellschaften


Im Zuge von Globalisierung, transnationaler Migration und der vermeintlichen oder wirklichen Rückkehr der Religion sind beinahe alle zeitgenössischen Gesellschaften in neuer Weise mit dem Phänomen religiöser Pluralität und den nicht selten damit einhergehenden Konflikten konfrontiert. Den daraus resultierenden Herausforderungen sehen sich sowohl die religiösen Traditionen als auch die religiös pluraler gewordenen Gesellschaften gegenüber. Mit Blick auf die religiösen Traditionen stellt sich die Frage, inwieweit und auf welche Weise sich diese Traditionen auf das Faktum des religiösen Pluralismus eingestellt haben und gegenwärtig einstellen bzw. welche Faktoren solchen Adaptionsprozessen im Wege stehen oder sie befördern. Von besonderem Interesse ist dabei, wie der Islam in der Diaspora religiöse Pluralität theologisch verarbeitet und welche Wechselwirkungen zwischen den entsprechenden Diskursen in der Diaspora und in den Kernländern des Islam bestehen. Mit Blick auf die religiös pluraler gewordenen Gesellschaften stellt sich die Frage, wie Mitglieder dieser Gesellschaften auf die gesteigerte religiöse Pluralität reagieren und wie religiös plurale Gesellschaften politisch und rechtlich verfasst sein müssen, um einen friedlichen und ggf. produktiven Umgang mit religiöser Pluralität zu ermöglichen. Das Themenfeld „Religiöse Pluralität als Herausforderung für Religionen und Gesellschaften“ eignet sich daher in besonderer Weise für den interdisziplinären Dialog von Theologien, Religionswissenschaft, Rechtswissenschaft und den Geistes- und Sozialwissenschaften und ist zugleich von hoher gesellschaftlicher und politischer Relevanz.

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