Foto Podiumsdiskussion
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Spannende Podiumsdiskussion zum Weltfrauentag 2023

Im Jahr 2023 ist die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen mit Männern immer noch nicht in allen Bereichen erreicht. Der internationale Frauentag, der jedes Jahr am 08. März gefeiert wird, ist als Initiative für Gleichberechtigung vor dem Ersten Weltkrieg entstanden. Frauen kämpfen bereits seit Jahrzehnten und Jahrhunderten um Gleichberechtigung und dennoch wurde berechnet, dass es noch 300 weiterer Jahre bedarf, bis Frauen in allen Bereichen des Lebens gleichberechtigt und gleichgestellt sind.

Um auf diese Thematik aufmerksam zu machen, werden am Weltfrauentag die unterschiedlichsten Aktionen initiiert. In diesem Jahr veranstaltete das Büro für Gleichstellung in Kooperation mit dem Excellenzcluster Religion und Politik eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Frauen und Religion. Eine kritische Betrachtung zum Weltfrauentag 2023“.

Fünf Diskutantinnen aus den drei monotheistischen Weltreligionen sowie der Religionswissenschaft gaben Einblicke in die aktuelle Forschung sowie in gesellschaftliche Entwicklungen von Frauen in Religionen. Mit dabei waren Botaina Azouaghe vom Zentrum für Islamische Theologie der WWU Münster, Prof.in Dr. Eve-Marie Becker aus der Ev. Theologie der WWU Münster, Marita Günther aus der Religionswissenschaft der Philipps-Universität Marburg, Rabb. Prof.in Dr. Birgit Klein von der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg sowie Prof.in Dr. Judith Könemann aus der Kath. Theologie der WWU Münster. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Prof.in Dr. Heike Bungert.

Rund 50 Teilnehmende verfolgten die Ausführungen zur Rolle von Frauen in den Religionen und zu Wandlungsansätzen von theologischen Auslegungen. Alle Diskutantinnen berichteten von einer frühen Frauenbewegung innerhalb der verschiedenen Religionen sowie von der Tatsache, dass patriarchale Auslegungen wirksame Kategorisierungen schaffen, welche Ausschlüsse produzieren. Alle waren sich einig, dass Frauen sich ihren Platz erkämpfen mussten und weiterkämpfen müssen. Religion und Feminismus müssen sich nicht exkludieren und können sich auf wertvolle Weise ergänzen, Glaube kann eine Ressource für den Kampf um Gleichberechtigung sein.

Anschließend an die Statements konnten die Zuschauer*innen noch Fragen an die Diskutantinnen stellen. Gefragt wurde beispielsweise nach dem Grad an Diversität, den eine Religion vertragen kann, ohne die eigene Identität zu verlieren, auch nach dem Grund, warum sich Religionen schwertun, sich für Menschenrechte inkl. Gleichstellung von Frau und Mann einzusetzen, wie der Ausschluss von Frauen theologisch begründet wurde, oder welchen positiven Einfluss Religion auf Gleichstellung hat.

In einer Abschlussrunde gaben die Diskutantinnen einen hoffnungsvollen Ausblick für die Zukunft.