Berliner und baden- württembergische Universitäten kündigen Elsevier-Verträge

Im Rahmen des Projekts DEAL wird das Ziel verfolgt, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Dabei wird eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwärtigen Status Quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preisgestaltung angestrebt. Durch die Effekte eines Konsortialvertrages auf Bundesebene sollen die einzelnen Einrichtungen finanziell entlastet und der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur für die Wissenschaft auf breiter und nachhaltiger Ebene verbessert werden. Zugleich soll eine Open-Access-Komponente implementiert werden.

Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Charité kündigten vor kurzem ihre Verträge mit Elsevier, ebenso wie alle baden-württembergischen Universitäten. Der Grund für diese drastischen Schritte war das unzureichende Angebot, das Elsevier den deutschen Wissenschaftsorganisationen vorgelegt hatte.

Zu diesem Vorgehen erklärte Prof. Dr. Ressel, Rektor der Universität Stuttgart:

„Anders als bei herkömmlichen Zeitschriften und Büchern erhalten wissenschaftliche Autoren ganz überwiegend kein Honorar von den Verlagen. Auswahl und Lektorat der Beiträge wird zumeist auch von Wissenschaftlern kostenfrei übernommen; die darin beschriebenen Forschungen sind fast ausschließlich aus Steuermitteln finanziert. Die Publikation erfolgt mittlerweile oft elektronisch und verursacht in diesem Fall keine Druckkosten. Die Gewinnmargen sind bei den Großverlagen mit bis zu 40 % außergewöhnlich hoch, die Verlagsleistung überschaubar und die Rechnung dafür übernimmt der Steuerzahler.“

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